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Zwischen Bananenbäumen und Taranteln – Freiwilligenarbeit in Lateinamerika (Part 2)

Ich heiße Luisa, bin 28 Jahre alt und arbeite bei TravelWorks im Marketing-Team. Zwischen zwei Jobs habe ich kurzerhand eine dreimonatige Reise nach Lateinamerika eingelegt und Freiwilligenarbeit für ein Umweltschutzprogramm geleistet. In Part 2 geht es nun um meine wunderbaren Erlebnisse als Backpackerin in Panama und Kolumbien.

Backpacking in Lateinamerika

Auf nach Panama City

Am Tag meiner Abreise war ich traurig und aufgeregt zugleich, da ich mich von vielen lieben Menschen verabschieden musste, aber auch gespannt auf die zukünftigen Abenteuer war. Angekommen in Panama City ging ich in ein bekanntes Hostel, das mir von mehreren Leuten empfohlen wurde. In meinem Schlafsaal lernte ich direkt einen Österreicher kennen, der mir später beim Tacosessen in der hauseigenen Rooftop-Bar von seiner spannenden Weltreise erzählte.

Partybus in Lateinamerika
Ein Partybus in Casco Viejo

Weihnachten ohne die Familie?

In der folgenden Woche lernte ich die charmante Altstadt Casco Viejo kennen, verbrachte einen Tag auf der sonnigen Insel Taboga und aß leckeren Fisch auf dem Mercado de Marisco. Dem anstehenden Weihnachtsfest sah ich etwas besorgt entgegen, da ich es noch nie ohne meine Familie gefeiert hatte. Aber auch diese Bedenken lösten sich in Luft auf, da ich beim Christmas Dinner meines Hostels weitere Backpacker aus Italien, Österreich und der Schweiz kennenlernte und mit ihnen einen unbeschwerten Abend verbrachte. Auch die Silvesterparty feierte ich mit meinen neuen Freunden in der Hauptstadt. In dieser Nacht genossen wir ein farbenfrohes Feuerwerk über der Skyline von Panama City.

Silvester in Panama City
Silvester in Panama City

Karibikfeeling pur

Am Anfang des neuen Jahres brach ich mit den österreichischen Backpackern zu den San Blas Inseln auf, die feine Sandstrände und kristallblaues Wasser versprachen. Nach einer stürmischen Bootsfahrt erreichten wir unsere kleine Insel. Ohne Internet und mit Schlafplätzen direkt am Meer verbrachten wir einige Tage mit Kanufahren, Schwimmen und Faulenzen in der Hängematte. Neben Fisch und Gemüse aßen wir auch Kokosnüsse, die wir selbst knackten und genüsslich am Strand verspeisten. Als nächstes Ziel wählten wir die beliebte Provinz Bocas del Toro aus. Dafür fuhren wir zurück nach Panama City und nahmen den Nachtbus und ein Wassertaxi, bis wir letztlich die Hauptinsel Colón erreichten. Dort erkundeten wir in den folgenden Tagen den Starfish Beach und die Dolphin Bay. In meinem Hostel lernte ich noch einen Peruaner und ein Pärchen aus Chile kennen, mit denen ich mehrere Nächte durchtanzte.

Auf den San Blas Inseln
Auf den San Blas Inseln

Ein Highlight meiner Reise erlebte ich auf der Insel Bastimento: Ziplining! Das war eine der wenigen Aktivitäten, die bereits im Vorfeld auf meiner To-do-Liste standen. Trotz meiner Angst vor Abgründen lief ich über hölzerne Treppenstufen in 20 Metern Höhe und flog am Seil über den Regenwald von Panama. Auch dieses Erlebnis ist etwas, das ich mir ein paar Jahre zuvor niemals zugetraut hätte.

Zurück in den Regenwald

Weiter ging es mit dem Bus in die Provinz Chiriquí und in ein Dschungel-Hostel, das mitten auf einem Berg lag und einen ganz besonderen Charme versprühte. Dort herrschte unter den Backpackern die wohl entspannteste und familiärste Atmosphäre. Auch die Aussicht war phänomenal – vor allem der Sonnenuntergang über den Wäldern gehörte zu einem der schönsten, die ich in dem Land gesehen habe. In dem Hostel lernte ich am ersten Tag eine Deutsche kennen, mit der ich einen Pferdeausritt zu einer panamaischen Familie unternahm. Auf der Farm zeigte uns der Besitzer eine 100 Jahre alte Maschine, mit der sich aus Zuckerrohr Limonade herstellen lässt. Das probierten wir gleich mehrfach aus, weil der Saft so lecker geschmeckt hat.

Limonade
Traditionelle Maschine zur Herstellung von Limonade

Zum Vulkan Barú habe ich es nicht mehr geschafft, würde diesen aber aufgrund von Erzählungen definitiv empfehlen. Wer Lust auf ein außergewöhnliches Erlebnis hat, kann den Vulkan spätabends auf einer sechsstündigen Wanderung besteigen. So lässt sich am frühen Morgen ein spektakulärer Sonnenaufgang beobachten.

Das Beste kommt zum Schluss

Vor meiner Weiterreise war ich etwas nervös, weil mich eigentlich ein Shuttle zu meinem letzten Stop in Panama bringen sollte. Da sich jedoch zu wenig Leute angemeldet hatten und ich zum ersten Mal allein weiterreisen würde, musste ich mit dem öffentlichen Bus zunächst nach David fahren und von dort aus drei weitere Busse bis zum kleinen Fischerort Santa Catalina nehmen. Dies funktionierte jedoch ohne Probleme, denn auch mit meinen geringen Spanischkenntnissen konnte ich mich mit den freundlichen Panamaern verständigen und kam ganz nach Plan an meinem Ziel an. In dem bekannten Surferparadies erwartete mich ein wunderschöner Strand mit tosenden Wellen. In meinem Hostel traf ich direkt einen irischen Backpacker wieder, den ich eine Woche zuvor kennengelernt hatte. Wir verabredeten uns zum Essen und gingen danach gemeinsam mit einem Holländer zu einer Beachparty.

Schildkröte in Lateinamerika
Eine Schildkröte auf der Insel Coiba

In Santa Catalina erlebte ich das vielleicht größte Highlight meiner gesamten Reise: Schnorcheln auf der Insel Coiba. Hier sah ich zum ersten Mal Haie, Schildkröten und sogar Krokodile aus nächster Nähe. In dem verschlafenen Fischerdörfchen hätte ich definitiv noch einige Tage bleiben können, jedoch musste ich in die Hauptstadt zurückkehren, um meinen Flug nach Bogotá zu erwischen.

Abstecher nach Kolumbien

Der kurze Flug nach Bogotá verlief reibungslos. Glücklicherweise holte mich meine kolumbianische Freundin mit dem Auto vom Flughafen ab, sodass ich mir nicht allein einen Weg durch die riesige Stadt bahnen musste. Obwohl wir zwischenzeitlich Kontakt gehalten hatten, war die Wiedersehensfreude groß. In den nächsten Tagen bestiegen wir den berühmten Berg Cerro de Monserrate, der einen herrlichen Blick über die gesamte Stadt bietet. Außerdem lernte ich eine leckere kolumbianische Spezialität kennen: heiße Schokolade mit Käse.

Haus in Lateinamerika
Farbenfrohes Graffiti in Bogotá

Besonders neugierig war ich auf die Stadt Medellín, die wir ein paar Tage später mit dem Nachtbus erreichten. Dort nahmen wir an einer Stadtführung durch die Comuna 13 teil, die 20 Jahre zuvor noch zu den gefährlichsten Orten der Welt gehörte. Zwischen zahlreichen Souvenirständen und energiegeladenen Straßentänzern lernte ich alles über die düstere Vergangenheit des bekannten Viertels und nahm während des Schlenderns durch die belebten Gassen ganz deutlich den positiven Wandel wahr, den Medellín durchlaufen hatte. Nach einigen Tagen ging es zurück nach Bogotá, wo meine Freundin und ich uns noch mehrere Tattoos stechen ließen. Für ein Motiv wählte ich ein Tier aus, das mich für immer an meine Zeit im Regenwald erinnern wird. Obwohl ich Kolumbien und Südamerika gerne noch weiter erkundet hätte, war es schließlich an der Zeit nach Deutschland zurückzukehren.

Medellín in Lateinamerika
Besuch der Comuna 13 in Medellín

Mein Tipp: Sieh dir die Welt an!

Nach meinem ersten Backpacking-Abenteuer und der Freiwilligenarbeit in Lateinamerika kann ich definitiv sagen, dass mich die Zeit verändert hat und noch viele Reisen folgen werden – sowohl mit Freunden, als auch allein. Denn obwohl ich allein losgeflogen bin, habe ich nahezu jeden Tag neue Leute kennengelernt. Wenn ich an Panama und Kolumbien zurückdenke, denke ich natürlich an die exotischen Tiere im Regenwald, an meine anfänglichen Sprachbarrieren und an die wunderschöne Landschaft. Am meisten jedoch werden mir die Menschen in Erinnerung bleiben und die tollen Erlebnisse, die ich mit ihnen teilen durfte.

Stürmische Überfahrt zu den San Blas Inseln
Stürmische Überfahrt zu den San Blas Inseln

Außerdem habe ich viel Selbstvertrauen dazugewonnen, da ich immer wieder mit ungewohnten Herausforderungen konfrontiert wurde. Auf diese Weise ließ ich manche Ängste irgendwann einfach hinter mir und ging unbeschwerter an Situationen heran. Wenn du also denkst, ein Auslandsaufenthalt könnte auch etwas für dich sein, hast du verschiedene Möglichkeiten. Bei der Freiwilligenarbeit engagierst du dich für einen sozialen oder ökologischen Zweck. Vielleicht möchtest du aber auch tiefer in eine Sprache eintauchen und Gleichgesinnte kennenlernen, dann ist eine Sprachreise genau das Richtige für dich. Oder du entscheidest dich für ein Work and Travel-Abenteuer und arbeitest und reist im Wechsel, so lange du möchtest. Was auch immer dich am meisten anspricht, trau dich aus deiner Komfortzone heraus. Es lohnt sich!

„If it scares you, it might be a good thing to try.“

Seth Godin

Natürlich kannst du auch in anderen Ländern Freiwilligenarbeit leisten. Wir bieten zum Beispiel Programme in Costa Rica, Südafrika, Thailand und Co. an – informiere dich gerne hier über alle Optionen. Du bist dir nicht sicher, ob es das Richtige für dich ist? Kontaktiere uns gerne für ein persönliches Beratungsgespräch.

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