Meine sehr kurze Jobsuche ist innerhalb weniger Tage schon wieder an ihrem Ende angelangt – denn es hat auf Anhieb funktioniert! Mein neuer Wohn- und Arbeitsort bis Ende März heißt nun also Methven, Canterbury, Südinsel, Neuseeland.
Job #1 – Waiter
Das Restaurant in dem ich ab sofort arbeite nennt sich Ski Time, genauso wie daran angehängte Lodge. Methven ist eigentlich auf Wintersport ausgelegt, da das Ski-Gebiet am Mount Hutt, wo die Ski-Saison der südlichen Hemisphäre angeblich als erstes beginnt (im Juli) nur eine halbe Stunde entfernt liegt. Die meisten Touristen kommen dementsprechend auch im Süd-Winter, was bei uns dann die Hochsommer-Monate sind.
Doch trotzdem hatte man hier dringend Verwendung einer neuen Arbeitskraft, da die Holländerin, die hier vorher gekellnert hat, weiter nach Australien zieht, um dort ihr Glück zu versuchen. Und weil es hier auch im Sommer viel zu tun gibt, gerade in diesem Jahr wegen Engpässen bei den Unterkünften im nahe gelegenen Christchurch aufgrund des in Neuseeland und Australien stattfindenden Cricket-Worldcups 2015, kam meine Bewerbung gerade gelegen für das deutsch-australische Besitzer-Paar.
Ich darf mit meiner tschechischen Kellnerin-Kollegin und zwei super netten Kiwi-Köchen fünfmal die Woche abends in dem besten Restaurant der Stadt als Kellner arbeiten, wo ich zusätzlich jeden Feierabend ein vorzügliches dinner (Steak, Lamm, Pasta, …) mit einem knock off drink (Bier, Wein, …) bekomme. Außerdem kann ich ohne zusätzliche Kosten in einem der einfacheren Zimmer der Lodge übernachten, welches aber völlig ausreichend ist. Ich habe ein eigenes Bad und ein riesiges und total bequemes Kingsize-Bett, dass ich am liebsten nach Hause exportieren würde. Dass mein Stundenlohn da nur etwas über dem neuseeländischen Mindestlohn liegt, macht mir deshalb nicht so viel aus. Außerdem muss ich manchmal morgens beim Frühstück für die Gäste helfen oder die Zimmer sauber machen. Betten machen gehört genauso dazu wie Staub saugen und Bäder putzen.
Job #2 – Window Washer
Durch Vitamin B, wie man so schön sagt, wurde mir von einem der Stammgäste im Restaurant, das übrigens auch bei den Einheimischen sehr beliebt ist, ein weiterer Job zweimal die Woche morgens angeboten. Und zwar Fenster putzen! Da ein bisschen zusätzliches Geld nach meinem teuren Roadtrip über die Nordinsel nicht schadet und ich gerne an der frischen Luft arbeite, bin ich auf das Angebot eingegangen und nun also von Beruf nicht nur Kellner und Zimmermädchen, sondern auch noch Fensterputzer.
Job #3 – Webdesigner
Zu allem Überfluss hat sich ein weiterer Arbeitgeber bei mir gemeldet, bei dem ich mich ebenfalls an dem Tag in Christchurch durch eine E-Mail mit angehängtem Lebenslauf beworben habe. Die auf Vermittlung von Campervans und Wohnmobile spezialisierte und ebenfalls von einem Deutschen geleitete Firma sitzt in Rolleston nahe Christchurch und war auf der Suche nach einem Webdesigner, der ein paar landing pages für sie erstellt. Mein Beruf in München war ja genau das, weswegen ich die Chance nutzte und mein Glück versuchte. Und auch das hat ohne Probleme funktioniert. Dort fahre ich nun also auch einmal die Woche hin und helfe mit. Falls ich neben meinen anderen beiden Jobs in Methven ein bisschen Zeit übrig habe, kann ich diese auch von hier aus in die Gestaltung der Webseiten investieren, was sehr praktisch ist.
Work & Travel
Exactly how it’s supposed to be!
Im Endeffekt wurde meine Angst, keinen Job auf Anhieb zu bekommen, also sehr schnell zunichte gemacht ins Gegenteil verkehrt, da ich nun eigentlich viel mehr arbeite, als ursprünglich geplant. Mir macht aber alles sehr viel Spaß, sodass ich wohl alle Jobs behalte und so meine Reise-Kasse ein bisschen aufbessere. An meinem freien Tag in der Woche kann ich immer noch super Ausflüge in die Umgebung machen, die sehr viele schöne Wanderwege in einer total faszinierenden Natur zu bieten hat. Ein Besuch am Flughafen von Ashburton, wo man Fallschirmspringen kann, und vielleicht sogar ein Tagesausflug nach Hanmer Springs zum Bungy Jumping und Quad fahren stehen auch noch auf meiner Mission Curiosity. Seid gespannt wie’s weitergeht im schönen Canterbury 🙂 !
PS.: Meine sehr gute Freundin Steffi, die mich auf meinem Weg nach Methven begleitete, hat auch ziemlich schnell einen Job hier gefunden und arbeitet hart in einer Samen-Reinigungs-Fabrik, was ihr sehr viel Spaß macht. Spricht also nichts gegen einen wunderbaren Work & Travel-Sommer im kleinen Methven mitten auf der Südinsel für uns beide.
Eine Antwort auf „Work & Travel in Neuseeland – Reisen vorbei, nun geht’s an die Arbeit!“
Ich hatte auch keine Probleme beim Arbeiten in Neuseeland, es gibt da viele Möglichkeiten für motivierte und die Sprache beherrschende Leute. Ich habe erst einen Englisch Aufenthalt an zwei Sprachschulen angefangen, bin dann ein wenig im Land herumgereist und habe mich danach schliesslich auch ans Arbeiten im Ausland gewagt 😉 Klar, im Servicebereich wird immer Personal gesucht, ich habe auch ein bisschen gekellnert und habe zwischenzeitlich noch auf einer Farm gearbeitet. Wer sich das Finden von Jobs im Ausland alleine nicht zutraut, kann sich von verschiedenen Agenturen helfen lassen. Oder man informiert sich vor der Reise genau im Internet, dann kann eigentlich nichts schief gehen 🙂