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Work & Travel in Kanada – Infos aus 1. Hand

Unabhängig sein, durch das Land reisen und sich alles mit verschiedenen Jobs finanzieren. Diese Aussichten ziehen viele junge Menschen für einen Work & Travel-Aufenthalt nach Kanada. Doch wie läuft die Reise vor Ort denn überhaupt genau ab? Was haben andere Work & Traveller zu erzählen? Und welche Tipps und Tricks können sie dir geben? All das erfährst du in diesem Blogeintrag, in dem sich alles rund um das Thema Arbeiten und Reisen in Kanada dreht.

Vorbereitungen

Bei einem langen Auslandsaufenthalt ist die Vorbereitung natürlich das A & O. Du musst dich um ein geeignetes Programm kümmern, ein Visum beantragen, eine Reiseversicherung abschließen, Reisezubehör einkaufen, Geld umtauschen, ein neues Konto im Ausland eröffnen, deinen Koffer strukturieren und packen, die ersten Tage im Zielland planen, dich von deinen Lieben verabschieden und und und… Das alles nimmt natürlich sehr viel Zeit in Anspruch. Damit du schonmal ein wenig entspannter an die Sache herangehen kannst, übernehmen wir vieles davon für dich. Deshalb solltest du frühzeitig mit der Planung und Vorbereitung anfangen – bei einem Work & Travel-Aufenthalt also bestenfalls mindestens 3 Monate zuvor.

Denn je besser du deine Reise im Vorhinein strukturierst, desto weniger Sorgen hast du vor Ort. Das heißt aber nicht, dass du deine Reise von vorne bis hinten durchplanen musst. Während deines Aufenthaltes kannst du auch einfach in den Tag hinein leben und dich überraschen lassen, was in der nächsten Woche auf dich wartet.

Unsere Programmteilnehmerin Laura berichtet von ihrem Start ins Abenteuer:

„Alles ging unglaublich schnell und ehe ich mich versah, war ich schon mit meiner Familie und meinen 2 besten Freundinnen in Frankfurt am Flughafen. Der Tränenfluss hielt sich in Grenzen, da die Vorfreude und auch ein wenig Aufregung auf dieses große Abenteuer (und meinen ersten Langstreckenflug) überwog! Nach der Sicherheitskontrolle war ich dann auf mich alleine gestellt. Im Terminal hielt ich dann Ausschau nach den anderen 4 Teilnehmern, die die gleiche Reise mit TravelWorks machten. Nach und nach gaben sich alle zu erkennen und wir standen im Grüppchen in der Schlange zum Boarding, alle voller Erwartungen. Die folgenden 8 1/2  Stunden vergingen durch diverse Filme im wahrsten Sinne des Wortes wie im Flug.“

Ankunft

Nach dem langen Flug bist du verständlicherweise erst einmal müde. Trotzdem bist du voller Vorfreude und wartest nur darauf, dich in dein Abenteuer zu stürzen. Die ersten Nächte verbringst du meist in einem Hostel im Zentrum deiner Zielstadt. So kannst du dich in Kanada akklimatisieren und gleichzeitig die Stadt erkunden oder erste Ausflüge in die nahe Umgebung unternehmen. Zudem regelst du in den ersten Tagen alle wichtigen Formalitäten. Die Hostels sind sehr international, hier triffst du Backpacker aus aller Welt. Egal, ob du alleine oder mit Freunden zusammen reist – hier wirst du schnell Anschluss finden und viele neue Menschen kennenlernen.

Laura erzählt von ihren ersten Tagen in Toronto:

„In Toronto angekommen mussten wir durch ein langes Prozedere, um unser Visum ausgestellt zu bekommen. Spätestens jetzt waren alle nervös… Alles war abhängig von dem kanadischen Beamten. Alle fünf von uns bekamen jedoch ihr Working Holiday Visum und nachdem jeder seinen Backpacker bzw. Koffer hatte, fuhren wir mit einer Mitarbeiterin der Organisation, die uns am Flughafen abholte, zu unserem Hostel. Die folgenden zwei Tage wurden wir durch das Seminar sehr gut auf die kanadischen Umstände, sprich Kultur, Arbeitsmarkt, die verschiedenen Provinzen und ihre Gesetze etc. vorbereitet und informiert. Hinzu kam, dass wir Sachen wie die SIN (kanadische Sozialversicherungsnummer), das Bankkonto und den Handyvertrag glücklicherweise nicht allein beantragen mussten. Da wäre ich alleine vom Angebot ziemlich erschlagen gewesen und hätte Angst gehabt übers Ohr gehauen zu werden.“

Jobsuche und Arbeiten

Viele Backpacker suchen sich nach den ersten Tagen direkt vor Ort einen Job. Andere reisen erst ein wenig durchs Land und suchen sich in einer anderen Stadt eine Arbeit. Wie du es machst, bleibt ganz dir überlassen. Meistens handelt es sich bei den Jobs für Backpacker um Aushilfs- oder Gelegenheitsjobs, wie zum Beispiel Jobs als Kellner, Erntehelfer oder Verkäufer. Durch deinen Verdienst finanzierst du dir deinen Aufenthalt und deine Reise durchs Land. Die meisten Backpacker nehmen verschiedene Jobs in verschiedenen Regionen des Landes an und wechseln Zeiten des Arbeitens und des Reisens ab, um Kanada richtig kennenzulernen.

Unsere Programmteilnehmerin Annabritt berichtet von ihrem ersten Job:

„Absolut begeistert bin ich heute wie damals über die Tatsache, dass ich drei Tage nach meiner Ankunft einen Job als „Food Runner“ in einem High-End Restaurant gefunden habe. Aufgrund meiner fehlenden Erfahrung, war ich mit dem Job ganz zufrieden. Als Food Runner ist man quasi auf der untersten Stufe innerhalb der Server-Hierarchie, bringt Teller zum Tisch, räumt ab und ist im Grunde dazu da, den Server in seinen Aufgaben zu unterstützen. Generell war es weniger der Job als die unglaublichen Menschen, die ich dort kennen gelernt habe.

Natürlich ist es nicht immer einfach, manchmal wünscht man sich schon, dass sie noch mehr auf einen zu gehen und manchmal fühlt man sich auch einsam, aber dafür genießt man die geselligen Stunden umso mehr. Wir waren häufig nach Schichtende zusammen etwas trinken, ein Ritual, dass ein wenig der Tatsache geschuldet war, dass wir unheimlich geschuftet haben und bei dem Stress hinterher noch ein bisschen entspannen mussten. Mir ging es am Anfang so, dass ich nach den acht Stunden arbeiten nicht mehr laufen konnte. (Kleiner Tipp am Rande: Nehmt euch zum Arbeiten schwarze Schuhe mit, die schon eingelaufen sind. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie euch Blasen an den Füßen das Leben vermiesen können.)“

Reisen und Erleben

Der wichtigste Punkt im Leben eines Backpackers ist natürlich das Reisen. Du hast den langen Flug auf dich genommen, um das Land zu erkunden und tolle Aktivitäten zu erleben. In Kanada gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, von Ort zu Ort zu kommen. Entweder du mietest einen Campervan oder ein Auto oder du reist mit der Busgesellschaft Greyhound oder nimmst die öffentlichen Verkehrsmittel. Mit einem Campervan oder Auto bist du beispielsweise sehr flexibel, bei einer organisierten Busreise hast du viel Sicherheit und lernst viele neue Leute kennen. Kanada bietet neben unvergleichlichen und atemberaubenden Naturlandschaften auch eine ganze Menge toller Aktivitäten. In deiner Freizeit kannst du Sehenswürdigkeiten wie z.B. die Niagara-Fälle besuchen, du kannst sportlich aktiv werden beim Eishockey, Skifahren oder Wandern oder die Kultur der Ureinwohner entdecken.

Laura erzählt:

„Ich war mit Henrike ein Wochenende bei den Niagarafällen, wo wir uns günstig ein Motelzimmer mit zwei Doppelbetten mit Tamino (Teilnehmer unserer kleinen Reisegruppe) und seinem Freund Max teilten. Die Wasserfälle waren unglaublich beeindruckend, die Stadt glich jedoch einem einzigen Vergnügungspark. Nach ein paar Tagen Toronto, in denen Henrike einen Job und eine Wohnung fand, brach ich mit dem Greyhound nach New York auf (nein, die 20 Stunden Busfahrt waren bei gefühlten 10°C, die die Klimaanlage erzeugte nicht sonderlich angenehm) wo ich unter anderem auch meine beste Freundin Elsa traf, die dort ihre Vorbereitungsveranstaltung für ihr Au Pair-Jahr hatte. Nach aber nur 2 Stunden zusammen mit ihr, war ich alleine in dieser riesigen Stadt.

New York ist eine überwältigende Stadt und man fühlt sich wirklich wie im Film. Von NY fuhr ich wieder zurück nach Toronto. Als ich dort jedoch kein freies Bett fand, fragte ich mich, was ich hier noch eine Nacht wollte, wenn ich auch direkt weiter reisen könnte. Also fuhr ich noch am selben Tag nach Ottawa. (…) Ottawa ist für die Hauptstadt Kanadas mehr als überschaubar, jedoch von der Architektur und den Museen sehr beeindruckend. Hier wurde ich das erste mal nach 4 Monaten Pause wieder mit der französischen Sprache konfrontiert.“

Abschied

„Das sind Momente, die ich nie vergessen werde. Ich komme zu dem Schluss, dass Reisen zu den besten Möglichkeiten gehört, die die Globalisierung uns eröffnet hat. Aber das Gefühl, nach Hause zu kommen, verleiht dem ganzen Aufwand erst seinen Wert und seine Bedeutung.“ (Annabritt) 

„Auf meinem Rückflug fühlte es sich an als würde meine Reise weiter und nicht zu Ende gehen. In Köln angekommen war ich froh wieder bei meiner Familie und meinen Freunden zu sein und vor allem mein eigenes Zimmer mit meinem Bett und meiner Matratze (nicht durchgelegen) zu haben. Was ich während meines Aufenthaltes gelernt habe bzw. mitnehme, ist Dankbarkeit zu zeigen, Geduld, Organisiertheit und die Fähigkeit, ganz unverblümt den Kontakt oder einfach ein Gespräch zu Fremden aufzunehmen. Kanadier lieben Smalltalk, da kann sich manch ein verklemmter, distanzierter Deutscher eine dicke Scheibe von abschneiden, eh?“ (Laura)

Aller Abschied ist schwer und meist geht man mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Deine Zeit in Kanada war wunderschön, du hast dich weiterentwickelt, bist selbstsicherer und eigenständiger geworden, hast deine Englisch- und Französischkenntnisse aufgefrischt und dich ganz alleine in einem fremden Land zurechtgefunden. Dieses Land ist mittlerweile zu deinem zweiten Zuhause geworden. Und andererseits freust du dich auf deine Heimat, denn deine Familie und Freunde warten auf dich. Du hast so viel erlebt und möchtest am liebsten schon deinem Sitznachbarn im Flugzeug alles erzählen. Und du wirst merken – schon nach ein paar Wochen zu Hause klopfen Reiselust und Fernweh erst sachte, dann immer bestimmter wieder an deine innere Tür. Wahrscheinlich kennst du dieses Gefühl bereits. Und falls nicht: Herzlichen Glückwunsch und willkommen im Club: Du hast das Reisefieber!


Hast du Lust bekommen, Kanada als Backpacker zu erleben, durchs Land zu reisen und dir deinen Aufenthalt mit Jobs zu finanzieren? Dann informiere dich über unsere Work & Travel-Programme in Kanada.

Dieser Artikel ist Teil der Reihe „TravelWorks loves Canada“.

Von Redaktion

Für das Team von TravelWorks heißt Reisen mehr als nur Tourist sein: Nicht auf der Oberfläche schwimmen, sondern ins Geschehen eintauchen. Wir sind selber mehrere Jahre im Ausland gereist und geben unsere Erfahrungen gerne aus erster Hand weiter. Daher versorgen wir euch hier mit spannenden Artikeln sowie hilfreichen Informationen zur Vor- und Nachbereitung eures Auslandsaufenthaltes und verhelfen euch so zu einem unvergesslichen Abenteuer.

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