Schon seit jeher erschafft der Mensch Bauwerke und Monumente, die in ihrer Größe, Konstruktion und Besonderheit so beeindruckend sind, dass sie als Wunder klassifiziert wurden. Am bekanntesten sind die klassischen Sieben Weltwunder der Antike, von denen allerdings nur noch eines – nämlich die Pyramiden von Gizeh – erhalten geblieben ist. Auch heute inspirieren sie immer wieder dazu neue Listen mit sieben Weltwundern zu erstellen. So zum Beispiel auch die Schweizer Stiftung „NewOpenWorld Foundation“, die aus 200 Monumenten, die sieben beeindruckendsten wählen ließ. Auch wenn die Wahl von einigen Seiten kritisiert wird, wurden mit den New7Wonders of the World doch Werke ausgewählt, die in ihrer Art einzigartig und bedeutend sind und die es sich lohnt anzuschauen.
Die sieben neuen Weltwunder
Christusstatue in Brasilien
- Ort: Berg Corcovado, Rio de Janeiro, Brasilien
- Besonderheit: Als Symbol von Rio de Janeiro ist es eine der berühmtesten Statuen weltweit.
Im ersten Entwurf der Statue von dem Architekt Costa Silva im Jahre 1921, hatte Christus die Arme eigentlich gekreuzt. Doch die Bevölkerung entschied sich für die weit geöffneten Arme. Und so wurde sie schließlich im Jahr 1931 gebaut.
- Reisetipp: Nimm die Zahnradbahn –übrigens aus Schweizer Produktion – , um auf den Corcovado Berg zu gelangen. Zum einen wirst Du während der Fahrt tolle Ausblicke genießen können, zum anderen steigt in der vorletzten Station die brasilianische Band „Bom de Samba“ dazu und wird Dir ordentlich einheizen. Tanzende Menschen in der Bahn sind hier keine Seltenheit.
Chichén Itzá in Mexiko
- Ort: 120 km östlich von Mérida, Bundeststaat Yucatán, Mexiko
- Besonderheit: Eine der bedeutendsten Ruinenstädte der Maya Kultur. Die Bauten der Siedlung zeigen den fortschrittlichen Wissensstand in Architektur, Mathematik und Astronomie, den die Maya besaßen.
Auch die Maya haben bereits „Ball gespielt“ – allerdings unter etwas anderen Bedingungen, als wir heute. Von den insgesamt 520 Ballspielplätzen aller Maya-Siedlungen, befinden sich allein zwölf in Chichén Itzá. An den hohen Wänden der Spielplätze befinden sich Steinringe, durch die ein kleiner Kautschuk-Ball geschossen werden muss. Der Haken dabei ist, dass der Ball nur mithilfe von Schultern, Brust und Hüfte gespielt werden darf. Füße und Hände sind nicht erlaubt. Es spielten zwei Mannschaften gegeneinander. Die Spieler trugen schwere Schutzkleidung aus Leder und Holz, um sich vor dem harten Ball und Stürzten zu schützen. Steinreliefs an den Wänden der Plätze zeigen die Enthauptung eines Spielers. Es wird vermutet, dass entweder der Anführer des Gewinnerteams oder des Verliererteams am Ende den Göttern geopfert wurde. Ob diese Interpretation der Reliefs allerdings richtig ist, ist bis heute nicht sicher.
- Reisetipp: Chichén Itzá ist etwas Besonderes – und will deshalb von vielen Menschen gesehen werden. Wer dem Massentourismus entgehen möchte, ist bereits vor Eröffnung des Geländes um 9 Uhr am Eingang. Eine Führung lohnt sich, da Sie so viel über die Stadt erfahren werden. Bringen Sie mehrere Stunden Zeit mit, es gibt viel zu sehen!
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Kolosseum in Italien
- Ort: Piazza del Colosseo, Rom, Italien
- Besonderheit: Das Kolosseum wurde zwischen 72 und 80 n. Chr. im antiken Rom erbaut und war das größte Amphitheater seiner Art.
Die Öffnungszeiten der Kolosseums richten sich nach dem Sonnenuntergang. Das Kolosseum hat ganzjährig von 8 Uhr morgens bis eine Stunde vor Sonnuntergang geöffnet.
„Brot und Spiele“, die häufig in blutiges Gemetzel umschlugen, sind lange Geschichte. Heute dient das Kolosseum seit nun mehr 13 Jahren als Monument gegen die Todesstrafe. Mehrere Menschenrechtsorganisationen hatten sich für den symbolischen Akt stark gemacht. Heute wird das Kolosseum immer, wenn irgendwo auf der Welt ein Todesurteil ausgesetzt oder die Todesstrafe abgeschafft wird, für 48 Stunden in bunten Farben illuminiert.
- Reisetipp: Tagsüber lohnt sich eine geführte Tour durch das Kolosseum. Denn nur so erfahren alle die nicht gerade Geschichtsexperten oder Rom-Insider sind von den beeindruckenden Details und Geschichten, die sich um das Kolosseum ranken. So wurde die ehemalige Kampfarena beispielsweise für Seeschlachten geflutet, um eine möglichst realistische Darstellung zu bieten. Nach Einbruch der Dunkelheit ist der Besuch des imposant beleuchteten Kolosseums ein Muss. Ohne aufdringliche Gladiatoren, die für 10 Euro ein Foto schießen wollen, wirkt die altrömische Kulisse umso beeindruckender.
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Taj Mahal in Indien
- Ort: Tajganj, Agra, Uttar Pradesh, Indien
- Besonderheit: Der Taj Mahal gilt als das beeindruckendste muslimische Bauwerk in Indien. Die Grabstätte wurde im Jahr 1631 Großmogul Shah Jahan in Gedenken an seine Frau auf einer 100 m² großen Marmorplatte errichtet.
Das pompöse 58 Meter hohe architektonische Meisterwerk errichteten 20.000 Arbeiter aus ganz Süd- und Zentralasien. Die Tonnen von Marmor, die verbaut wurden, wurden von über 1000 Elefanten aus dem asiatischen Raum nach Agra gebracht.
- Reisetipp: Der Taj Mahal kann auch bei Mondschein besichtigt werden, jedoch nur zwei Tage vor und nach einer Vollmond-Nacht, jeweils von 8.30 Uhr bis 12.30 nachts.
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Chinesische Mauer in China
- Ort: von der Liaoning Provinz bis zur Gansu Provinz, China
- Besonderheit: Die chinesische Mauer mit einer Länge von offizielle 8851,8 km gilt als das größte von Menschen geschaffene Bauwerk der Welt. Es ist sogar vom Weltraum aus sichtbar.
Der Bau der chinesischen Mauer begann nach Schätzungen etwa im 5. Jahrhundert vor Christus zum Schutz vor berittenen Nomaden, die in das chinesische Kaiserreich eindringen wollten. Seither wurde die Mauer immer wieder an verschiedenen Stellen vergrößert und verlängert. Zum Teil dienen auch natürliche Begrenzungen, wie Flüsse und Berge als natürliche Barriere. Daher gibt es auch unverbundene Stücke.
- Reisetipp: Badaling ist der Ort, an dem die meisten Touristen die chinesische Mauer besteigen. Etwas ruhiger, bewaldet und auch mit einem eindrucksvollen Ausblick ist der Aufstieg in Mutianyu. Dort gibt es die Möglichkeit mit einer Seilbahn hoch und runter zu fahren. Der Abstieg ist hier jedoch auch mit einer Sommerrodelbahn möglich. Lohnt sich!
Machu Picchu in Peru
- Ort: Carretera Hiram Bingham, S/n Machu Picchu Citadel, Peru
- Besonderheit: Die ehemalige Inkastadt ist heute größtenteils in Ruinen erhalten. Wer die Inkastätte jedoch besuchen möchte, muss hoch hinaus. Die Stadt liegt 2360 Meter über NN auf einem Bergrücken und wurde vermutlich 1450 auf Befehl von Pachacútec Yupanqui, dem damaligen Herrscher des Inkareichs errichtet.
Über die Entstehungsgeschichte der Stadt ist nichts Genaues bekannt. Archäologische Funde lassen jedoch darauf schließen, dass die Inka die Bergstadt zur Zeit der spanischen Eroberung verlassen haben und die Stadt dann in Vergessenheit geriet. 1911 entdeckte der amerikanische Forscher Hiram Binghams die mittlerweile vom Urwald größtenteils überwachsene Stadt wieder. Heutzutage strömen täglich bis zu 2.000 Besucher zur erstaunlich fortschrittlichen Stadt mit Bewässerungs- und Abwassersystem mitten auf dem Bergrücken.
- Reisetipp: Statt die Bahn zu nutzen, die die 75 km lange Strecke von Cuzco hoch hinaus zum Bergrücken bewerkstelligt, können Sie den Inka-Trail laufen. Der gut ausgebaute Pfad windet sich hoch zum Bergrücken und ist mit mehreren Kilometern Länge und Höhenmetern ein mehrtägiger Marsch – der aber mit einer wundervollen Ankunft (am besten bei Sonnenaufgang) belohnt wird. Eine Tasse Coca-Tee am Morgen vorm Weitermarsch hilft gehen die Höhenkrankheit.
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Petra in Jordanien
- Ort: Petra, Jordanien
- Besonderheit: Eine antike Stadt in den warmroten Fels der imposanten Schlucht gemeißelt – das ist Petra, die beliebteste Attraktion Jordaniens.
Petra war die Hauptstadt des arabischen Volkes der Nabatäer, die lange als verloren galt. 1812 entdeckte der Schweizer Jean Louis Burckhardt die in den Stein gehauene Stadt. Sie gibt sich nur demjenigen zu sehen, der den kilometerlangen und kühlen Weg durch die Schluchten des jordanischen Berglandes ausharrt. Der Film „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ nutzte Petra und die umgebenden Schluchten als Kulisse und verhalf der Attraktion somit zu neuer Bekanntheit.
- Reisetipp: Die Monumente in Petra kommen am frühen Morgen und späten Nachmittag beim warmen Licht besonders gut zur Geltung. Um durch die Schlucht nach Petra zu kommen, kann man eine Pferdekutsche nehmen und vor Ort auch Pferde oder Kamele leihen.