Ich bin Sarah und habe 2018/2019 nach meinem Abi für 9 Monate Work & Travel in Australien und Neuseeland gemacht. Hier erfährst du, was ich vor Ort so alles erlebt habe, wo ich gearbeitet habe und wohin ich gereist bin. Das hier ist Part 2, Part 1 findest du hier.
Einmal quer durch Neuseeland
Wir starteten unsere einmonatige Rundreise durch Neuseeland in Auckland. Von da aus fuhren wir erstmal in den Norden nach Paihia in die Bay of Islands. Dort verbrachten wir einige Tage, lagen am Strand und beobachteten Delfine. Außerdem machten wir einen Ausflug zum Cape Reinga, Neuseelands nordwestlichstem Punkt, wo der Indische und der Pazifische Ozean zusammenfließen.
Dann ging es wieder nach Süden, vorbei an Auckland und weiter nach Hot Water Beach. Dort kann man am Strand ein Loch buddeln, das sich mit heißem Grundwasser füllt (Und ja, das funktioniert wirklich). So hat man seinen ganz persönlichen Spa-Pool mitten am Strand und kann sich darin entspannen, während man den Wellen zuhört. Der nächste Stop auf der Nordinsel war Waitomo, bekannt für seine Höhlen, in denen man unzählige Glühwürmchen findet. Bei einer Tour durch die Höhlen schnappten wir uns einen aufblasbaren Gummireifen und schwammen damit durch die unterirdischen Wasserwege. Das kalte Wasser war zwar trotz Neoprenanzug etwas gewöhnungsbedürftig, aber der Blick auf die tausenden kleinen Lichter an der Decke entschädigte uns schnell dafür.
Hobbits und heiße Quellen
Auf der Fahrt nach Rotorua legten wir einen Zwischenstopp in „Hobbiton“ ein. Wir schauten uns die vielen kleinen Hobbit-Häuser an, die als Filmset für „Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“ dort aufgebaut wurden. Heute trifft man dort hauptsächlich Touristen, aber trotzdem kann ich den Besuch sehr empfehlen – vor allem wenn man wie ich Fan der Filme ist. Rotorua selbst ist ein Zentrum der geothermalen Aktivität auf der Nordinsel, und das merkten wir direkt beim Aussteigen aus dem Bus. Denn egal wohin man auch ging, überall lag der Geruch von Schwefel in der Luft. Außerdem trifft man an jeder Ecke auf Dampf, der aus der Erde aufsteigt oder sprudelnde Quellen und sogar Geysire.
Daneben ist Rotorua aber auch reich an Kultur der Maori, der neuseeländischen Ureinwohner. Das bekamen wir am Abend bei unserem Besuch in einem Maori-Dorf zu sehen, das heute als Museum offen für Besucher ist. Nachdem wir jede Menge über die Lebensweise und Bräuche der Maori lernen konnten, gab es noch Abendessen. Das wurde nach alter Maori-Tradition in einem Erdloch gekocht, das durch die geothermalen Aktivitäten erwärmt wird.
Vulkanwanderung und Ab auf die Südinsel!
Am nächsten Tag ging es weiter nach Taupo, gelegen am schönen Lake Taupo, der im Sommer viel Raum für Outddoor-Sportarten oder Angeln bietet. Von Taupo aus machten wir uns auf in die Natur auf eine der bekanntesten Wanderungen Neuseelands: Das Tongariro Crossing. Dabei überquert man den Mount Tongariro, einen riesigen Vulkan, und kann direkt an dessen Krater entlanglaufen. Leider wurde unsere Sicht durch den Nebel etwas getrübt, aber die Landschaft, in der wir uns bewegten, war auch so beeindruckend genug.
Nach viel Natur war das nächste Ziel unserer Reise Neuseelands Hauptstadt Wellington, die zwar nicht die größte Stadt, aber dafür umso charmanter ist. Hier gibt es jede Menge Restaurants und Cafés, eines besser als das andere, in denen man so manchen Nachmittag verbringen kann. Außerdem hat Wellington eine aktive Kunst- und Kulturszene. Direkt an der Cook Strait gelegen, ist Wellington auch Startpunkt für die Fähre auf die Südinsel. Mit der machten auch wir uns ein paar Tage später auf zur insgesamt 4-stündigen Überfahrt.
Unser erstes Ziel auf der Südinsel war Abel Tasman, ein kleines Städtchen direkt am Strand. Hier wartete auch eines der Highlights meiner Reise auf mich: Ein Fallschirmsprung. Zum Glück war das Wetter gut und die Aussicht auf die Landschaft und das Meer unter mir war wirklich toll. Auch wenn ich, zugegeben, vor dem Sprung doch ein wenig aufgeregt war. Nach diesem Abenteuer ging es weiter nach Franz Josef, gelegen direkt am Fuß der neuseeländischen Alpen. Selbst von der Stadt aus kann man einen guten Blick auf den mächtigen Franz Josef Gletscher und den Fox Gletscher erhaschen. Außerdem kann man Neuseelands höchsten Berg, den Mount Cook oder Aoraki sehen. Die ganze Region rund um Franz Josef zählt mittlerweile sogar zum Weltnaturerbe.
Adrenalin und Natur pur
Mit einem kurzen Zwischenstopp in Wanaka fuhren wir von Franz Josef weiter nach Süden und wieder etwas ins Landesinnere nach Queenstown am Lake Wakatipu. Queenstown wird auch die „Adventure Capital“ Neuseelands genannt. Und der Name ist Programm: Hier kannst du alles erleben vom Fallschirmsprung über Bungee Jumping bis hin zur Giant Swing, auf die auch ich mich wagte. 45 Meter über dem Boden, auf einer wackeligen Plattform, wird einem schon etwas anders zumute, wenn man daran denkt, dass man gleich im freien Fall in die Tiefe fällt. Aber am Ende hatte ich mir umsonst Sorgen gemacht, denn es machte so viel Spaß, dass ich mich direkt für einen zweiten Durchgang anmeldete.
Nach dem ganzen Adrenalin verlief unser nächster Tag etwas entspannter. Es ging zum Milford Sound, einem wunderschönen Fjord, den wir bei einer 2-stündigen Bootstour erkundeten. Hier machte ich einige meiner schönsten Bilder von Neuseeland, denn hier sieht das Land genauso aus, wie man es sich immer vorstellt. Egal wohin man schaut, überall ist man umgeben von atemberaubender Natur, Bergen, Seen, Wasserfällen und vielem mehr. Damit war meine Reise beinahe am Ende angelangt, denn nun stand der letzte Stopp bevor: Christchurch an der Ostküste der Südinsel. Von hier aus ging es für mich zurück nach Deutschland, nach 9 Monaten weg von zuhause und mit jeder Menge neuer Erfahrungen und schöner Erinnerungen im Gepäck.
Und nach der Reise?
Ich kann nur jedem empfehlen, eine solche Reise zu unternehmen, egal ob es nun Work & Travel oder ein anderer Auslandsaufenthalt ist. Ich bin daran unglaublich gewachsen und habe viel Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit dazu gewonnen. Und mein Englisch, dass vor der Reise noch etwas dürftig war, ist auch viel besser geworden. Für die nächsten Jahre (nach Corona) habe ich jedenfalls bereits die nächste Reise geplant, denn ich möchte definitiv auch noch die Westküste Australiens und viele andere Länder erkunden!
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