Der wirklich beste Urlaub um Namibia zu entdecken, wilde Elefanten zu erleben, Locals kennen zu lernen und dabei noch etwas Gutes tun!
Sandrina hat 2020 eines unserer Freiwilligenarbeitsstipendien gewonnen und konnte damit Anfang 2021 nach Namibia reisen. Trotz Corona konnte sie bei ihrem Auslandsaufenthalt viele einmalige Erfahrungen und Erinnerungen sammeln.
Tagesablauf während der Build Week:
6:00 Uhr | Aufwachen, Feuer machen, Tee und Kaffee kochen & die anderen Volunteers mit einer heißen Tasse Kaffee oder Tee wecken |
6:30 Uhr | Gemeinsames Frühstück mit frischem Porridge und Toast, welches über dem Feuer getoastet wurde |
7:00 Uhr | Abfahrt zur Build Site |
Bis 10:00 Uhr | Arbeit auf der Build Site: Mauern bauen, Zement mischen, Steine suchen, Graben für Pipeline schaufeln, … |
10:00 Uhr – 10:30 Uhr | Kaffee Pause: gemeinsame Pause mit Kaffee, Tee, Keksen und frischen Früchten |
Bis 12:00 Uhr | Arbeit auf der Build Site |
12:00 Uhr – 14:00 Uhr | Mittagspause: Lunch mit Sandwiches, frischen Früchten und Left Overs des Abendessens vom Vortag. Zeit zum Entspannen oder ein Mittagsschläfchen zu halten. |
14:00 Uhr – 17:00 Uhr | Arbeit auf der Build Site |
Ab 17:00 Uhr | Gemeinsames Abendessen, welches auf dem Lagerfeuer gekocht wird. Zusammensitzen am Lagerfeuer, gemeinsam anstoßen mit einem Feierabendbier, Zeit zum Entspannen. |
Was sollte man auf jeden Fall einpacken?
- Ein Mosquito Netz, auch wenn du im Winter kommst
- Deinen eigenen Schlafsack
- Eine kleine Musikbox
- Ein Buff oder ein dünner Schal
- Eine kleine Powerbank
- Klamotten, die sehr schmutzig werden können
- Rehydration Sachets! Glaub mir, wirkt Wunder.
Die Mitarbeiter
Sind unglaublich toll. Immer hilfsbereit, herzlich, schwitzen mit dir und lachen mit dir. Umarmen dich wenn es dir schlecht geht und geben ihr Bestes, um dir eine unglaubliche Zeit zu bescheren. Und sie erzählen dir ganz viel über ihr Leben, ihre Kultur, was ihnen im Leben wichtig ist und wie sie zu ihrem Job gekommen sind. Auch lehren sie dich ganz viel über die Tier- und Pflanzenwelt.
Die Volunteers
Egal wie alt, egal woher, egal wie fit – jeder Volunteer wird gebraucht und leistet seinen wertvollen Beitrag. Während meiner Zeit waren die jüngsten Volontäre 17 und der Älteste gerade 60. Die meisten kamen als Solo Traveller, manche zusammen mit ihrem Partner oder Freundin. Ein Großteil der Volontäre kam aus Deutschland, ansonsten aus den Niederlanden, der Schweiz, Großbritannien, Südafrika und Namibia selbst. Sehr unterschiedliche Menschen also, die sich gegenseitig unterstützt und inspiriert haben und eine wundervolle Zeit zusammen erleben durften.
Wildlife
Während der Zeit in Namibia wirst du viele unterschiedliche Tiere sehen, große, kleine, gefährliche und niedliche. Unter anderem haben wir die berühmten Oryxantilopen, Hyänen, Buschhasen und natürlich viele Elefanten gesehen. Es ist unglaublich aufregend, das erste Mal eine Elefantenherde zu entdecken und dann aus nächster Nähe zu beobachten. Vor allem wenn man zu Fuß die Spuren der Elefanten trackt und ihnen dann fast gegenübersteht – das ist Adrenalin pur!
Hygiene
Duschen wird überbewertet! 😉 Im Basecamp gibt es Duschen und Toiletten unter freiem Himmel, während der Build Week wird eine Duschkabine und eine Toilette aufgebaut. Auf Patrole wird jede Nacht an einem anderen Ort geschlafen, deshalb kann hier keine Toilette oder Dusche mitgenommen werden. Hier wird dann mit Schaufel, Toilettenpapier und Streichhölzern ein geeigneter Busch gesucht. Wenn nicht geduscht werden kann, helfen auf jeden Fall wet wipes.
Die Nächte
Unter freiem Himmel zu schlafen ist unglaublich. Und der Sternenhimmel in der Wüste auch! Jeder bekommt eine eigene Bedroll, eine etwas dickere Isomatte, die auf einer Plane oder einfach auf dem Boden ausgerollt wird. Im Basecamp wird auf einer Plattform in den Bäumen geschlafen. Bei Regen wird ein großes Zeltdach aufgespannt, unter dem geschlafen wird, oder ein Zelt aufgebaut. Aber ansonsten gehört es zum Abenteuer, jede Nacht einen geeigneten Platz mit dem besten Blick auf die Sterne zu finden.
Kochkünste
Hier wird jeder gerne kochen! Denn wann hat man noch einmal die Chance, über offenem Feuer zu kochen? Morgens nach dem Aufstehen wird Kaffee, Tee & Porridge über dem Feuer gekocht & Brot getoastet. Schmeckt umso besser! Die Abendessen werden im Vornherein geplant und es gibt ein eigenes Kochbuch mit einem Mix aus traditionellen und internationalen Gerichten. Meine Favoriten? Definitiv Chicken Moambe, ein traditionelles Gericht mit Hähnchen, vielen Gewürzen & Erdnussbutter und die typischen Braii Broodjies. Das sind Sandwiches mit Käse, Zwiebeln und Tomaten die über dem Feuer zum BBQ, dem sogenannten Braii, gemacht werden. Und danach einen selbstgemachten Apple Crumble, der eine halbe Stunde in den Kohlen gebacken wurde – unglaublich lecker! Und egal ob Fleischliebhaber, Vegetarier oder Veganer – es wird auf jeden Rücksicht genommen.
Oh und eine Anmerkung noch zu Snacks – während der Patrole Week werden auf jeden Fall einige Kekspackungen & Chipstüten gebraucht! Und auch dabei macht Teilen natürlich die größte Freude. 😊
Duty Teams
Together we do better! Am ersten Abend werden die Volontäre in Duty Teams zu je 2 bis 3 Leuten aufgeteilt. Jeden Tag ist dann ein anderes Duty Team an der Reihe, sich um das Essen, die Vorbereitungen und den Abwasch zu kümmern. Und vor allem während der Build Week ist man doch ab und an froh, wenn man 20 Minuten früher die Schaufel nieder legen kann und stattdessen Gemüse schnibbeln darf. 😉 Mein Highlight war definitiv der Morgen, wenn wir als Duty Team Kaffee und Tee gekocht haben und diesen den anderen Volontären ans Bett beziehungsweise die Bedroll gebracht haben. Schöner kann man doch gar nicht geweckt werden oder? 😊
Social Detox
Be social in the real world. Klar, es wird keinem verboten, Familie und Freunden Fotos und aufregende Neuigkeiten zu schicken. Aber es tut wirklich unglaublich gut, einfach mal im Moment zu sein, nicht erreichbar zu sein und sich voll und ganz auf die Erfahrung einzulassen. Und so hat man ja auch viel mehr zu erzählen, wenn man wieder zu Hause zurück ist!
Wochenende
Skydive, Gokart, Strand, Café oder shoppen. Nach zwei Wochen fährt das gesamte Team zurück nach Swakopmund, um die neuen Volontäre am Montag darauf mitzunehmen. Das heißt wenn man länger als 2 Wochen im Projekt bleibt, hat man Freitag bis Montag Zeit, die schöne Küstenstadt zu entdecken und das Leben in Namibia zu genießen. Und Swakopmund hat so einiges zu bieten! Am Strand spazieren, schwimmen gehen, im Restaurant den Sonnenuntergang über dem Wasser anschauen. Die Dünen der Wüste besteigen, eine Quad Tour unternehmen oder mit einem Guide die Wüstentiere bestaunen. Gokart fahren, in einen der Nachtclubs gehen oder die süßen Souvenir Shops besuchen. Ein weiteres Muss in Swakopmund: die Kaffeerösterei TwoBeards besuchen & die ausgefallenen Kaffeekreationen probieren.
Hands On
Während der Build Week wird den Communities, Farmern & Locals im Damaraland geholfen. Es geht dabei darum, die Beziehung zwischen den wilden Wüstenelefanten und den vor Ort lebenden Menschen zu verbessern. Wenn die Elefantenherden auf der Suche nach Wasser sind, kommt es vor, dass sie die Wasserreserven von Dörfern aufsuchen oder Ländereien, Solaranlagen und Brunnen von Farmern unabsichtlich zerstören. Hier kommt die Partnerorganisation ins Spiel.
Im Team werden beispielsweise Wassertanks für die Elefanten gebaut, damit diese nicht mehr in den Dörfern danach suchen. Es werden Mauern gebaut, um die Brunnen und die Solaranlagen für die Pumpen der Brunnen zu schützen. Es müssen Wasserleitungen vom Brunnen zum Dorf gelegt werden, das heißt es muss ein langer Graben geschaufelt werden. Und und und. Alle helfen hierbei zusammen und jeder packt mit an – egal wie schnell man arbeitet oder wie viel Kraft man hat, jeder Stein zählt. Die Mitarbeiter packen hier natürlich auch mit an und in den Schulferien kann es vorkommen, dass Kinder der umliegenden Dörfer neugierig vorbei kommen und auch mithelfen möchten.
Outcome
Und das schönste dabei? Das Lächeln der Farmer zu sehen. Zu sehen, dass man wirklich jemandem helfen und unterstützen kann. Wenn ein Projekt fertiggestellt wurde, wird oft ins Dorf oder zum Farmer gefahren und der hier stattfindende Austausch ist wirklich einmalig. Es ist schön zu sehen, dass beide Seiten dankbar und zufrieden sind, für die Erfahrung und für das Ergebnis.
Patrol Week
Elefanten hautnah erleben! Während der Patrol Week fährt man zunächst im offenen Jeep durch das Damarland – was an sich schon ein Erlebnis ist! Auch wenn man nach der Zeit im Projekt nicht weiter das Land bereist, hat man schon so viel vom Land gesehen, und zwar viel intensiver als man es auf einer gebuchten Reise erleben würde!
Wenn man im Gebiet der Elefanten angekommen ist, wird nach Sichtungen im Dorf gefragt. Und dann heißt es Tracking! Mit dem Jeep geht es off-road und es werden die Spuren der Elefanten verfolgt. Ab und zu muss man dafür auch zu Fuß weiter – ein einmaliges Abenteuer! Und dann die Elefantenherde tatsächlich zu entdecken und nur einige Meter weiter auf einem Hügel zu sitzen und sie zu beobachten – unvergesslich.
Elefanten so zu erleben ist unvergleichlich. Dieses Gefühl wirst du nie auf einer Safari im Nationalpark haben. Diese Elefanten sind wild und du erlebst sie alleine, mitten in der Natur in Namibia.
Und im Anschluss?
Wenn du Zeit hast, bleibe auf jeden Fall noch einige Zeit in Namibia. Oft ergeben sich Freundschaften während der Zeit im Projekt und es werden Pläne geschmiedet, zusammen im Anschluss ein Auto zu mieten & das Land noch weiter zu erkunden. Deshalb: sei offen und plane nicht alles im Voraus, so ergeben sich spontan die besten Reisegruppen und -ziele!
Meine persönlichen Lieblingsziele waren dabei die Epupafalls im Norden an der Grenze zu Angola und die anschließende 4-Wheel-Drive-Strecke entlang des Kunene Flusses, der Caprivi Stripe, wo man unbedingt eine Mokoro Tour machen sollte und Hippos beobachten kann und der Khaudum Nationalpark im Osten. Er ist der wildeste Nationalpark des Landes und für mich persönlich landschaftlich sehr viel interessanter als der berühmte Etosha Park.
Fernweh geweckt? Auf unserer Website findest du alle Infos zur Freiwilligenarbeit in Namibia und anderen Teilen der Welt.