Ewig ein Traumziel gewesen und irgendwann haben wir einfach gesagt: „Wir machen das jetzt! Wir buchen Kalifornien!“ Ab an die Westküste! Dann stieg die Vorfreude ins Unermessliche. Was will man unbedingt sehen? Vier Wochen sind lang, aber auch wieder nicht mehr so lang, wenn man sich die Landkarte vornimmt. Eigentlich stand auch nicht nur Kalifornien auf dem Plan. Unser Flug ging nach Las Vegas und von dort auch wieder zurück. Der Plan war Vegas anschauen, dort Campervan in Empfang nehmen und dann durch drei Nationalparks nach San Francisco, von dort die Küste runter bis San Diego und dann wieder nach Vegas. Aber wie das so ist: es kommt immer alles anders als man denkt. Und so war es dann auch. Aber fangen wir von vorne an. 😉
Der Flug verging in Windeseile: die Vorfreude war auch einfach zu groß. Gelandet in Vegas: SCHOCK! Völlige Hitzewelle und Reizüberflutung. Aber man muss es mal gesehen haben. Diese verrückte Welt von Themenhotels mitten in der Wüste. Überall Plakate von Künstlern und Musicals, geschaffene Welten… Gerade noch in Paris beim Eifelturm gewesen, schon bist Du in Venedig und vor Dir schippert eine Gondoliere herum. Nicht ganz meine Welt muss ich sagen, deshalb ging es auch schnell zur Campervermietung und dort wartete schon unsere geliebte „Honey Bee“ auf uns, die uns die nächsten Wochen begleiten sollte. Klein, aber fein und man wird gesehen und geliebt auf der Straße mit so einem kunterbunten Camper.
Auf ging es Richtung Grand Canyon. Entschieden haben wir uns zum North Rim zu fahren, der weniger touristisch ist und als Aussichtspunkt nicht weniger spektakulär. Leider wurde es immer diesiger, je weiter wir Richtung Canyon kamen. Und somit blieb ein bisschen Regen nicht aus, aber wir sind ja hart im Nehmen, sodass wir uns trotzdem mit Regenjacke auf den Weg gemacht haben zu allen Aussichtspunkten und die Weite und Tiefe des Canyons bestaunt haben. Es ist schon gigantisch, wenn man dort steht. Wie weit sich die Felsen doch erstrecken…
Wobei es dann direkt in den Bryce Canyon Nationalpark ging und ich muss sagen: dieser war noch eine Steigerung. Das Rot der Felsen, die Formationen, die der Stein im Laufe der Jahre geformt hat. Das sah einfach noch eine Spur imposanter aus.
Doch das Wetter wurde und wurde nicht besser. Als wir über dem Zion Nationalpark Blitze und riesige Regenwolken erblickt haben, haben wir beschlossen unsere geplante Route über den Haufen zu werfen. Denn die nächsten Tage sollte es nicht besser werden und was bringt es uns im strömenden Regen herumzutapern und im Prinzip nichts von den Nationalparks zu haben?
Also ab ins Auto und los in Richtung Küste – im Nachhinein gesehen, die beste Entscheidung, die wir hätten treffen können. Das Wetter: traumhaft blauer Himmel. Das Meer: unbeschreiblich. Genauso hatte ich mir Kalifornien immer vorgestellt. Pismo Beach war dort unsere erste Station und definitiv mein Lieblingsort. Klein und verschlafen, Strandhäuser mit Läden und ein Pier, welches zum Verweilen einlädt. Ab auf den Campingplatz. Auch der war einfach perfekt: riesige Stellplätze und ein Zugang direkt zum Strand. Während des Kochens mit unserem Campingkocher haben wir unsere asiatischen Nachbarn beobachtet, wie sie versucht haben ihr 2-Mann-Zelt aufzubauen… „Versucht“ ist hier das richtige Wort, denn sie sahen sehr verzweifelt dabei aus, sodass wir es nicht mehr mit ansehen konnten und kurzerhand assistiert haben. Sie waren so dankbar, dass wir am nächsten Morgen ein paar Bier vor dem Van stehen hatten. Da hilft man doch immer wieder gerne… 🙂
Nach einem gemütlichen Tag am Meer, hieß es Abschied nehmen in Richtung Norden auf dem Highway No. 1. Theoretisch könnte man in jedem Ort halten, denn es ist wirklich ziemlich schön. Die zerklüftete Küste und das kalifornische Lebensgefühl… Überall kleine Restaurants, eine frische Meeresbrise und entspannte Menschen.
Um ein wenig seinem Touristendasein nachzukommen, haben wir einen Stopp beim Hearst Castle gemacht. Leider kam man dort nur mit einer Führung rein – daher haben wir diese über uns ergehen lassen. Aber ganz ehrlich: der Blick ist ein Traum, denn das Schloss befindet sich weit oben auf einem Berg und man kann kilometerweit blicken.
Unser Weg führte uns weiter nach Santa Cruz. Verrückte Welt. Direkt am Strand ist dort ein kleiner Vergnügungspark gebaut, sodass man aus den Achterbahnen einen Blick über die ganze Küste und das Meer hat. Aber coole Stadt. Die Surferstadt schlechthin mit einem Miniatursurfmuseum am Leuchtturm – spätestens seit dem Film „The Endless Summer“ aus dem Jahr 1966.
Nun war es nicht mehr weit nach… San Francisco! Wie oft hat man die Golden Gate-Bridge eigentlich schon auf Postkarten und im Fernsehen gesehen? Ich kann es gar nicht mehr zählen. Und somit war es natürlich ein gigantisches Erlebnis für uns. „If you’re going to San Franciscoooo…“ – ja, natürlich hatten wir Blumen in unserem Haar und haben uns riesig gefreut, die Stadt zu erkunden. Ab an die Fisherman’s Wharf zu den Seehunden, das Flair genießen, die Cable Cars ansehen und einfach herumlaufen, die steilen Straßen hochkraxeln bis zur weltbekannten Lombard Street. Mit unserem Camper haben wir auch die ein oder andere Straße getestet, aber das war tatsächlich schon abenteuerlich dort zu fahren. 😉 Um uns noch einmal auf Touripfade zu begeben, sind wir auch noch zu den „Painted Ladies“ gefahren, einer Reihe viktorianischer Häuser, von dessen vorgelagerten Park aus man einen super Blick über San Francisco hat.
In die Studentenstadt Berkeley wären wir wahrscheinlich nicht gefahren, wenn wir uns nicht vor der Reise noch mit Konzertkarten eingedeckt hätten. Berkeley wird von einem riesigen Campus regiert. Tausend Studenten laufen Dir über den Weg und alles ist auf Studenten ausgelegt. Kleine Läden, Cafés und Restaurants. Das Konzert hat in einem Amphitheater stattgefunden. Wunderschöne Kulisse, von Bäumen umgeben mit Lichterketten, Leute auf Picknickdecken… überall… und dann Musik und ein angestrahltes Amphitheater. Da bleibt die Gänsehaut nicht aus… 🙂
Das war natürlich noch nicht die komplette Rundreise. Im zweiten Teil der Rundreise durch Kalifornien geht es weiter in die Hitze des Südens bis nach San Diego.
Dieser Artikel ist Teil der Reihe „TravelWorks loves USA“.
Eine Antwort auf „„Californiaaa – here we cooome!“ (1/2)“
[…] Beach. Ich war mit Sicherheit nicht zum letzten Mal dort…Hier findest Du den ersten Teil der Rundreise durch Kalifornien. Dieser Artikel ist Teil der Reihe „TravelWorks loves […]