Kennt Ihr das, wenn Ihr denkt: „Yuchuh, gebuuuucht! Ach, aber ist ja noch ewig hin…“ Und dann „zack“ ist es doch schon soweit! Genauso war es auch bei uns. Auf einmal war der Tag da, an dem es hieß „Ab in den Flieger: New York – wir kommen!“ Drei Mädels in der Metropole – das kann ja was werden. Übernachtet haben wir in Downtown, direkt am Battery Park, mit Blick auf die Freiheitsstatue. Da gibt es wohl Schlechteres, würde ich sagen. 😉 Perfekt ist die Lage vor allem, wenn man es etwas ruhiger angehen lassen möchte, denn der extreme Trubel und die Menschenmassen bleiben einem dort eher fern.
Auf nach Brooklyn!
Was macht man in New York wenn man fünf Tage Zeit hat? Wir waren alle schon einmal vorher im Big Apple und hatten die üblichen Touristenattraktionen bereits gesehen. Somit hatten wir uns vorgenommen fern der Touristenströme unterwegs zu sein. Es ging also erst einmal über den East River nach Brooklyn. Da man nicht komplett Brooklyn an einem Tag sehen kann, haben wir uns zwei Stationen herausgepickt. Mit der U-Bahn ging es zuerst nach Williamsburg, einem trendigen Stadtteil, in dem man laut Reiseführer auf bärtige Männer mit hippen Klamotten trifft, die so aussehen, als wären sie gerade aus dem Bett aufgestanden. Und ja – der Reiseführer hatte recht! 😉 Rechts, links, geradeaus: überall bärtige Männer mit XXL-Kaffee in der Hand, die durch die Straßen streifen und dem Stadtteil den Feinschliff verleihen. Die Straßen sind gesäumt von Second-Hand- und Vintage-Läden, gemütlichen Cafés soweit das Auge reicht und einer Menge Kneipen, die musikreiche ausgelassene Abende versprechen. Weiter ging es dann für uns Richtung Brooklyn Heights, um die wunderschönen Wohnhäuser der 20er Jahre zu bestaunen. In diesen historischen Häusern hausten einmal bedeutende Schriftsteller, wie Arthur Miller. Auch Bob Dylan nannte einmal die Heights sein Zuhause. Von der Promenade des Stadtteils hat man einen super Blick direkt auf Manhattan und kann bei tollem Wetter die Skyline bestaunen. Zu Fuß haben wir uns auf den Rückweg über die Brooklyn Bridge gemacht. Eine gute halbe Stunde ist man hier unterwegs, um wieder einen Fuß auf Manhattan zu setzen und das ist es allemal wert. Aufpassen muss man nur auf die einheimischen dauerklingelnden Fahrradfahrer, die an einem vorbeisausen und schon seit Jahren keine Lust mehr haben auf die Touris, die ihnen vors Rad springen – vorausgesetzt man hat keine Lust ein paar Schimpfwörter an den Kopf geworfen zu bekommen.
Harlem Gospeltour
Weiter abseits der Touristenpfade ging es nach Harlem. Harlem hat nicht unbedingt den besten Ruf in Sachen Sicherheit und deshalb haben wir an einer geführten Bustour durch Harlem teilgenommen inklusive Gospelgottesdienst – aber dazu später. Los ging es in der Nähe vom Times Square. Ab in den Bus und Richtung Norden fuhren wir, vorbei am Central Park. Zack, ist man auch schon da! Unser netter Guide erzählte uns viel über die Zustände in Harlem, die verschiedenen Viertel, die Entwicklung, zeigte uns das Yankee-Stadion und und und. Erster Stopp war das Apollo Theatre, welches eins der bekanntesten Aufführungsorte der afroamerikanischen Musik – sprich Jazz, Soul oder Blues – ist. Zweiter Stopp war der besagte Gospelgottesdienst. Ein wenig baufällig war die kleine Kirche, in der hauptsächlich Touris und ein paar etwas eigenartige, spezielle Menschen aus der Nachbarschaft in den Kirchenbänken saßen. Der Reverend begrüßte in leicht unverständlichem Englisch fast alle Zuhörer persönlich nacheinander und freute sich, dass alle da waren, nuschelte ein wenig etwas vor sich hin und gab kleine Anekdoten zum Besten. Der Chor war super – wobei die Mitglieder keine Eile hatten und nach und nach erst in die Kirche kamen und mitsangen – frei nach dem Motto: „Kommste heut nicht, kommste morgen“. Fazit: kann man machen, muss man aber nicht! Fakt ist aber, dass der Traum von Sister Act zerstört war. Davon konnte dieser Gottesdienst weiter entfernt nicht sein.
Was haben wir noch gesehen? Klar, ein Besuch auf dem Rockefeller Center darf natürlich nicht fehlen. Von dort hat man einfach den besten Blick über die ganze Stadt und den Central Park und man kann das Empire State Building in seiner ganzen Pracht bestaunen. Als Höhenangst geplagten Menschen wurde mir schon etwas mulmig, als wir in fast 40 Sekunden in den 70 Stock gefahren sind. Aber kaum aus dem Aufzug raus wurde man schon mit dem Ausblick belohnt – da muss man einfach einmal über seinen Schatten springen! Ansonsten waren wir noch im Central Park und haben dort das wunderschöne Boathouse besucht, waren am World Trade Center Memorial, das einem schnell mal die Sprache verschlägt, der Fifth Avenue… Da bleibt ein wenig Tourikram wohl doch nicht aus. Aber was soll ich sagen? Es gehört zu New York ja auch einfach dazu.
Eins ist sicher: Ich komme wieder!
Jeder, der New York kennt, wird mich verstehen: Ich komme sicher noch ein drittes Mal wieder. Denn die Stadt hat so viel zu bieten und man kann sich einfach nicht satt sehen. So viel gibt es zu entdecken und erkunden. Durch die Straßen schlendern, die Leute beobachten, shoppen und das Flair der Stadt genießen. Das lohnt sich immer wieder!
Ach ja, und wer abends günstig etwas erleben möchte, kann sich am Times Square Musical-Karten für „wenig“ Geld holen. Dort gibt es Restkarten mit bis zu 60 % Ermäßigung für die jeweiligen Vorstellungen am selben Tag zu kaufen. Oder wie wäre es mit einem Besuch im Madison Square Garden? Wir haben uns Basketball-Karten für die Knicks geholt und ein wenig Sport-Feeling in der Arena geholt, in die locker einmal 20.000 Leute passen. Lohnt sich? Lohnt sich!