Im letzten Blogartikel hat uns Marina von ihrer Sprachschule in San José und ihrem Alltag in Costa Rica berichtet. Heute gibt sie euch Einblicke in ihre Freizeitgestaltung und ihre Freiwilligenarbeit in Costa Rica.
Viel Spaß beim Lesen!
Ausflüge in Costa Rica
An freien Tagen in der Woche oder am Wochenende kann man die Zeit gut nutzen, um ein bisschen mehr von Costa Rica zu sehen – es lohnt sich auf jeden Fall!
Vulkan Irazú
Freitags sind wir zu viert früh morgens zum Vulkan Irazú in der Nähe von San José gefahren. Tickets für den Nationalpark kann man ganz einfach online buchen. Alleine der Weg dorthin hat sich sehr gelohnt. Da wir mit dem Bus immer weiter den Berg raufgefahren sind, hatten wir einen tollen Ausblick. Wenn man offen dafür ist, lernt man auch hier schnell andere Reisende oder Einheimische kennen und kann gute Gespräche haben. Leider hat uns oben eine ziemliche Wolkendecke erwartet und der Ausblick dadurch eingeschränkt. Zusätzlich wurden wir nach einiger Zeit typisch für Costa Rica von einem Regenschauer erwischt. Wir haben das beste draus gemacht und waren uns alle einig, dass sich der Ausflug bis dahin schon gelohnt hat.
Cartago
Auf dem Rückweg sind wir noch in Cartago ausgestiegen – ein schönes Städtchen nicht weit von San José entfernt. Buntes und lautes Geschehen auf den Straßen, viele Märkte, viele Eindrücke und Farben. Schienen durch die Stadt, eine Hochzeit in einer tollen großen Kirche und einladende kleine Cafés mit freundlichen Einheimischen. Das hat den Tag noch perfekt abgerundet.
Ein Wochenende in Jacó
Eine Busfahrt durch wunderschöne grüne Weiten, kleine Wellblechhäuser im Nirgendwo, Flüsse. Palmen am Strand wie auf einer Postkarte, hohe Wellen als Surferparadies, schwüle Temperaturen. Sonnenbrand, Läden mit Postkarten, Magnetstickern und Hoodies „Pura Vida“ – willkommen in Jacó. Hier habe ich ein Wochenende am Strand und im Hostel verbracht.
Im Hostel hatte ich an dem Wochenende viele tolle Gespräche mit Leuten aus Nicaragua, England, Kanada, Österreich und den USA. Nach der Sprachschule bestanden die zwei Tage aus schwimmen im Pool, schwimmen im Meer, Strandspaziergängen, Sonnenuntergänge von der Dachterrasse gucken, in der Hängematte mit Blick aufs Meer liegen, quatschen, essen. Danach gings zurück für die zweite Woche in der Sprachschule.
Meine Zeit Freiwilligenarbeit im Nationalpark Cabo Blanco
Nach zwei Wochen habe ich mich auf den Weg nach Cabo Blanco gemacht, um im Rahmen der Freiwilligenarbeit in Costa Rica zu helfen. Alleine auf dem Weg dahin wieder viele Leute und Geschichten kennengelernt, viel gesehen und erlebt.
Mein Trip sah so aus: Bus von San José nach Puntarenas – Fähre von Puntarenas nach Paquera – Bus nach Cobano – Bus nach Montezuma und zuletzt ein Minibus/Shuttle über eine sehr holprige Straße mit vielen Schlaglöchern in den Nationalpark selbst. Ich würde jedes Mal wieder diese Option statt des direkten Shuttles wählen.
Strände säubern
Ab da hat ein super tolles Wochenende mit wertvollen Gesprächen, viel lachen, tanzen, Nachtwanderungen und Kartenspielen begonnen. Ich hatte ein paar schöne erste Tage. Die ersten vier Tage habe ich mit den anderen Volunteers in einem Haus direkt am Meer gewohnt. Zum Rauschen der Wellen eingeschlafen und aufgewacht, Affengebrüll, Picknicktisch, Hängematten und die ersten Tage Arbeit mit putzen der Touristeninfo. Wanderwege mit der Machete frei schlagen, Müll am Strand sammeln, stundenlanger Weg durch den Dschungel, reparieren der Duschen am Strand und abends einem Gefühl von Zufriedenheit einschlafen, weil man sieht, was man an dem Tag alles geschafft hat.
Auch die Zusammenarbeit mit den Rangern hat gut geklappt und wir haben uns immer besser kennengelernt. Leider sind zwei der Volunteers kurz nach meiner Ankunft abgereist, ich war und bin trotzdem sehr dankbar für die ersten Tage. Kurz danach ging es relativ spontan morgens mit anderen Volunteers und ein paar der Rangern zu einem anderen Volunteerhaus im Nationalpark. Dort verbrachten wir fast die komplette restliche Zeit (bis auf das Wochenende).
Nach dem aufregenden Weg über Offroad-Straßen haben wir vor Ort erfahren, warum wir da sind: ein Schiff war in einer der vorausgegangenen stürmischen Nächte gekentert und auf Grund gelaufen. Demnach lag ein riesiges Schiffswrack am Strand und dieser war hunderte Meter lang mit Holz, Matratzen und anderem Müll voll. Darum haben wir uns also die darauf folgenden 1 ½ Wochen viel gekümmert. Zusammen mit anderen Volunteers aus dem Dorf und aus vielen anderen Ländern, den Parkrangern und vielen weiteren Leuten haben wir Müllberge am Strand gesammelt. Das Schiff wurde immer weiter zerlegt und dabei der Versuch, den Schaden für das Wasser und die Umwelt möglichst zu minimieren.
Reparationen & Co.
Gleichzeitig hatten wir mit anderen „Baustellen“ zu kämpfen – mussten die viel befahrenen Wege mit Steinen befüllen. Da sich nach dem heftigen Regen nachts immer mehr festfuhren, hatten für drei Tage kein Wlan, zwischendurch kein Strom und kein Wasser. Demnach sind wir irgendwo im Nirgendwo den Wasserleitungen gefolgt und haben die Problemstelle repariert. Langweilig wurde es also nie.
Hier haben wir alle zusammen in einem offenen „Haus“ gewohnt, zusammen gegessen, gearbeitet, geredet und gelacht. Ich habe die Ranger nochmal ganz anders kennen- und schätzen gelernt. Auch diese Zeit ist mir wertvoll in Erinnerung geblieben mit lachenden Gesichtern, neckenden Gesprächen, Verständnisproblemen, viel Sonne und Sonnencreme, Gespräche mit Fremden, jede Menge Arbeit, spontane Wanderung zu einem tollen Aussichtspunkt, frisch gekappten Kokosnüssen, baden im Fluss, Sonnenuntergängen am Meer und wieder jede Menge Reis und Bohnen. Der Abschied fiel mir nicht so leicht.
Meine Reisewoche
Santa Teresa
Im Anschluss and die vier Wochen habe ich noch eine Woche fürs Reisen eingeplant. Zuerst war ich in einem weiteren Ort in der Nähe des Nationalparks, Santa Teresa. Dies ist ein sehr bekanntes Touri-Örtchen und beliebt zum Surfen, für Yoga und eine entspannte Zeit. Hier habe ich eine Nacht in einem Hostel verbracht und den Abend mit ein paar anderen Leuten aus Deutschland, Österreich und Georgien bei Live Musik und gutem Essen verbracht. Am nächsten Morgen ging es dann auch schon für mich weiter.
Monteverde
Schon im zweiten Bus habe ich andere Mädels kennengelernt, die dasselbe Ziel hatten wie ich und so konnten wir anschließend die Fähre zusammen nehmen, in der Sonne warten und mit dem nächsten Bus in die Berge nach Monteverde fahren. Dieses „einfache“ reisen mit den Einheimischen ist meiner Meinung nach ganz toll und man hat eine ganz andere Erfahrung, als einfach ein Taxi zu nehmen, es dauert aber einfach seine Zeit. Für diesen Weg war ich insgesamt den ganzen Tag unterwegs. Es war ganz ungewohnt nach der Zeit am Meer hoch in die Berge zu fahren, wo es immer grüner und nebeliger wurde.
Abends haben wir noch zusammen im Hostel gekocht und andere Backpacker kennengelernt. In Monteverde kann man viele verschiedene Touren buchen – ich habe z. B. am nächsten Tag einen langen Spaziergang über mehrere Hängebrücken im „Cloud Forest“ gemacht und habe die Stille im Wald sehr genossen. Zufällig habe ich hier im Hostel auch noch ein frisch verlobtes Pärchen aus Polen kennengelernt, die mir angeboten haben, mich mit dem Auto mit zu meinem letzten Ziel zu nehmen – unterwegs haben wir noch an einem Fluss mit Krokodilen gehalten und so noch ein paar Stopps an tollen Orten gemacht.
Manuel Antonio
Meine letzten Tage habe ich dann in Manuel Antonio verbracht. Auch hier war es wieder ganz unkompliziert ein Bett im Hostel zu buchen. Durch das Schlafen im Mehrbettzimmer lernt man immer schnell Leute kennen, auch, oder besonders, wenn man alleine reist. So habe ich meine letzten Tage mit einem tollen Tag im Nationalpark, Strandspaziergängen, schreiben, lesen, Jenga, Live Musik und reden verbracht und nochmal Leute aus Deutschland, Israel, Holland, USA, Costa, Frankreich, Spanien, Schweiz, Kanada und Österreich kennengelernt. Es war ein schöner Abschluss und gleichzeitig ein merkwürdiges Gefühl zu wissen, dass viele andere noch wochenlang weiterreisen werden, während man selbst wieder nach Hause fliegt.
Auf dem Rückweg im Bus habe ich noch einen super hilfsbereiten und herzlichen Mann kennengelernt, mit dem ich mich ein bisschen unterhalten habe und der mich zurück in San José durch die komplette Stadt zum richtigen Busterminal geführt sowie zum Mittagessen eingeladen hat. Eine weitere kurze Begegnung mit einem „Fremden“, der mir wieder einmal gezeigt hat, dass wir alle gar nicht so verschieden sind, wenn wir offen für neue Begegnungen bleiben.
Wer bis hier hin gelesen hat, kann nun gerne noch einmal zu Part 1 meines Erfahrungsberichtes zurück springen und „Was ich von fünf Wochen Costa Rica mitgenommen habe“ dann vermutlich noch besser nachvollziehen. Und falls du dir bisher noch unsicher warst, ob du die nächste Reise machen möchtest, ganz egal wohin, ist das hier dein Zeichen so bald wie möglich aufzubrechen und neue Erinnerungen zu schaffen 😉
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