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High School Filme

Zickige, blonde Cheerleaderinnen, gutaussehende, beliebte Sportlertypen, schüchterne Mauerblümchen mit Brille, die Jungs ausm Astronomieclub, die immer gehänselt werden und die seltsamen Nerds, die immer unter sich bleiben und in der Pause Pokemon-Karten tauschen. Obwohl kaum einer von uns jemals eine echte nordamerikanische High School von innen gesehen hat, haben wir doch alle sofort ein Bild im Kopf, wenn wir uns das Leben dort vorstellen sollen.

Alles wie im Film?

Die Frage, woher wir das denn so genau wissen, ist schnell beantwortet. Zahllose Filme und Serien über das Leben an einer High School schwemmen us-hs-l.laskowski_ (19)ein Bild des nordamerikanischen Schulalltags in unsere Wohnzimmer und in unsere Köpfe.

Zu den üblichen Verdächtigen gehören Riesenerfolge wie „High School Musical“, in der Protagonist Troy an seiner High School eine gewaltige Welle lostritt, als er, der Captain der Basketballmannschaft, etwas Neues ausprobieren und an einem Musical mitwirken will. Oder die überaus beliebte Serie „Glee“, in der die Mitglieder eines Show-Chors mit den „typischen“ Problemen an einer High School zu kämpfen haben. Da wäre Rachel, die als Bilderbuch-Streberin mehr als unbeliebt unter ihren Mitschülern ist, oder auch die Cheerleader, die sich als Haufen intriganter, hochnäsiger Zicken abzeichnen. „Wo man auch ist, man wird ständig mit den Vereinigten Staaten und der amerikanischen Kultur konfrontiert“, erzählt Debby Grote, die wie jeder andere vor ihrem Schüleraustausch in den USA mit den vielen Klischees konfrontiert wurde.

Aber was ist wirklich dran? Sind amerikanische High Schools wirklich so? Die Jungs vom Matheclub, die Loser mit Zahnspange, die blonden Mädchen mit falschen Fingernägeln sind heiß begehrt und der Typ, der im Schulorchester die Tuba spielt, sitzt beim Essen immer allein? Nerds, Sportler, Streber und Normalos bleiben unter sich? Plötzliche Tanzeinlagen und Musik in der Cafeteria? Naja, zugegeben. Die spontanen Tanzeinlagen halten auch wir für ausgeschlossen. Mit allen anderen Klischees rund um das High School-Leben räumen wir jetzt allerdings auf… oder auch nicht? Am besten fangen wir einmal ganz von vorne an.

Von Hollywood-Streifen zurück zur Realität

Wer eine typische High School in den USA betritt, wird vieles entdecken, was er auch so schon mal auf der Mattscheibe gesehen hat: Flure, die mit us-hs-e.schieweg_-(3)scheinbar endlosen Reihen von Spinden gesäumt sind. Eine große Cafeteria, in der zur Mittagszeit reges Treiben herrscht. Schüler, die mit vollgepackten Tabletts einen Platz suchen, beisammen sitzen und plaudern. Nach dem Unterricht stürmen die Schüler nicht direkt nach Hause, für die meisten geht es in ihre Clubs oder zum Sport. Besonders letzteres ist typisch für die nordamerikanischen High Schools.

Im Vergleich zu deutschen Schulen glänzen sie durch ein breites Angebot an Sportarten und außerschulischen Aktivitäten. An vielen Schulen können sich die Schüler an einer Musicalproduktion beteiligen, Theater spielen, in einer Band oder Kapelle mitspielen oder im Chor singen. Am Guelph Collegiate Institute in Kanada gibt es sogar einen waschechten Glee Club – genau wie in der Serie. Aber auch zahlreiche Sportarten können ausprobiert werden, wie Fechten, Cross Country, Hockey, Lacrosse, Rugby und viele mehr. Die beliebtesten sind aber immer noch Football und Basketball. Je nach Schule gibt es auch wirklich außergewöhnliche, spannende Clubs und Aktivitäten. An der Oak Park High School in Kalifornien beispielsweise gibt es neben einem Chor auch Clubs für Breakdancing, Filmmaking, eine Jazzband und einen Economic Investment Club.

Nun kann jeder Schüler je nach Interessenslage durchaus den einen Club cooler finden als den anderen. Grundsätzlich aber sollte jeder einfach das tun, was ihm am besten gefällt. Die Gelegenheit dazu bekommt man an der High School unter Garantie! Hier legt man viel Wert darauf, dass Schüler die Gelegenheit haben, sich individuell einzubringen und ihre Fähigkeiten zu fördern. Und was ist nun dran an dem Gruppenzwang in den verschiedenen Clubs?

Längst nicht alles so wie im Film

Dass Schüler, die gemeinsam einen Club besuchen oder in einem Sportteam spielen, mehr miteinander zu tun haben als mit anderen, ist wohl verständlich. Der krasse Gruppenzwang dabei ist allerdings eine Erfindung Hollywoods. Schließlich sind Freundeskreise, die sich eben gut verstehen, auch an unseren Schulen ganz normal und haben nichts mit fieser Cliquenbildung zu tun. Wenn es um das Thema Mobbing geht gilt, dass es nicht an jeder High School Alltag ist und an keiner ausgeschlossen werden kann. Das ist nicht anders als bei uns. Natürlich zeigen uns Filme und Serien was dieses Thema betrifft Extreme, denen man nur bedingt Glauben schenken sollte. „Ich konnte wirklich keine Vorurteile gegenüber anderen Gruppen oder Mobbing feststellen – anders als in den ganzen High School-Filmen die man sieht“, bestätigt auch Debby aus den USA.

Wichtig ist: Toleriert wird Mobbing an High Schools ebenso wenig wie an den Schulen bei uns daheim. Das heißt nicht, dass es nicht passiert, aber es heißt, dass es niemand hinnehmen muss. Wir wollen auch nicht sagen, dass es die Sportler, Streber und Typen mit Pokemon-Karten nicht gibt. Nur sind sie an der High School nicht spektakulärer als bei uns.

Wie im Film: „School Spirit“

So unterschiedlich die Interessen was Club und Aktivitäten betrifft auch sein mögen, eines bringt alle Schüler einer High School zusammen: der us-hs-m.welzel-lacross_-(5)Sport. Spiele der Schulmannschaft sind tatsächlich wie in „High School Musical“ ein Riesenspektakel. Das berichten auch unsere Austauschschüler. „Ganz stereotypisch waren die Sportteams von der Schule“, erzählt Debby Grote. „Der „Spirit“ der Schule war auch ziemlich ausgeprägt.“ Dabei zu sein und sein Team lautstark anzufeuern gehört hier einfach zum guten Ton. Und ein solches Event sollte sich auch wahrlich niemand entgehen lassen, auch nicht, wer ein Auslandsjahr an einer High School verbringt. „An meiner High School wurde Sport sehr groß geschrieben, was ich auch sofort beim ersten Football-Spiel merkte“, erzählt Alexandra Baumann, die ein High School-Jahr in den USA verbringt. „Bei den Football Games war ich immer voll dabei“. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit könnte nicht größer sein, als bei den Spielen der Schulmannschaft. Da ist es auch egal, ob man der beliebteste Schüler der High School ist oder in der Marschkapelle nur die Triangel spielt – dabei sind alle und dabei sein ist alles.

„Football-Spiele sind eine gute und spaßige Gelegenheit neue Leute kennenzulernen und den Teamgeist der Schule zu spüren“, erzählt Alexandra. Tatsächlich haben die Schulteams auch immer coole Namen. So wie die Wildcats in High School Musical oder die Cheerios aus Glee.

Filmreif: Homecoming und Prom Night

„Die Schule zu unterstützen, sich zu engagieren und an Schulveranstaltungen teilzunehmen ist sehr wichtig in Amerika“, erzählt Mel, der derzeit in us-hs-TW1521906-vor-PromAlameda eine High School besucht. Der sogenannte „Spirit“ der Schule wird von Lehrern wie auch von Schülern gleichermaßen gefördert und gelebt.

Die Schulen tun viel dafür, ein gesundes Gemeinschaftsgefühl zu pflegen. Oft gibt es Thementage, an denen sich verkleidet werden darf, beliebte Themen sind beispielsweise der „Twin Day“ oder der „Nerd Day“. Vor allem während des „Homecoming“ sind Thementage in Verbindung mit Verkleidungen an nordamerikanischen High Schools besonders beliebt. Zu Halloween und anderen Festlichkeiten werden von den Schulen aus Partys für die Schüler organisiert.

Apropos: Geradezu legendär sind auch die Bälle an amerikanischen High Schools, besonders der „Homecoming“-Ball und der Abschlussball. „Ein typisch amerikanischen Erlebnis“, erzählt Kim Gabbi, „und ja, es ist wirklich so wie im Film.“

Die Aufregung, welcher Junge einen zum Ball bittet, Shoppingstress und die Suche nach dem schönsten Kleid, die farbliche Abstimmung von Ballkleid und Smoking und endlich die aufregende Fahrt mit einer Limousine zur Party in der Schulsporthalle. Ja, das alles ist an den meisten High Schools tatsächlich wie im Film. Auch die Wahl von Prom-King und -Queen findet an den meisten Schulen wirklich statt und die Feierlichkeiten sind so glamourös wie in den Filmen.

„Ich hab mich wahrlich amerikanisch gefühlt.“

us-hs-tw79100-tn-mit-Gastmum-bei-GraduationAuch was die Entlassungszeremonien der High Schools angeht, so trifft Hollywood den Nagel durchaus auf den Kopf. Lange Reden, feierliche Stimmung, vor stolz platzende Eltern und Schüler im traditionellen Talar – das bestätigt auch Debby. „Am Ende der Zeremonie haben wir unsere Kappen in die Luft geworfen und ich hab mich wahrlich amerikanisch gefühlt.“

Was können wir also abschließend festhalten? Was den Wahrheitsgehalt von Serien und Filmen über das Leben an einer High School anbelangt, so sollte deren Realitätsnähe mit Vorsicht zu genießen sein. Das Leben auf deutschen Straßen ist ja schließlich auch nicht so wie in „Cobra 11“. Aber wie sagt man: Jede Geschichte hat einen wahren Kern. Trotzdem darf man nie vergessen, dass die USA und Kanada riesige Länder sind, in denen die Schulen und der Alltag sehr verschieden sein können. Es sind nicht die überspitzen Bilder aus Film und Fernsehen, die Schüler an einer nordamerikanischen High School erwarten. Wie eigentlich immer im Leben gilt auch hier: Am besten ist es, sich selbst ein Bild zu machen. Wer wissen will, wie es wirklich an einer nordamerikanischen High School zugeht, hat bei einem Schüleraustausch die Gelegenheit dazu. Gerne hören wir hinterher, wie es wirklich war – mit zickigen Cheerleadern, unbeliebten Strebern und gutaussehenden Sportlern.

Von TravelWorks-Team

Für das Team von TravelWorks heißt Reisen mehr als nur Tourist sein: Nicht auf der Oberfläche schwimmen, sondern ins Geschehen eintauchen. Wir sind selber mehrere Jahre im Ausland gereist und geben unsere Erfahrungen gerne aus erster Hand an Euch weiter. Daher versorgen wir Euch hier mit spannenden Artikeln sowie hilfreichen Informationen zur Vor- und Nachbereitung Eures Auslandsaufenthaltes und verhelfen Euch so zu einem unvergesslichen Abenteuer.

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