Sommer ein Jahr lang, das kann man mal haben. So sind zumindest die Aussichten. Bali war schon ein guter Start zur Eingewöhnung. Morgens, mittags, abends und nachts kommt man niemals bloß nur in die Versuchung was langes anzuziehen. Von daher sind hier die „kalten“ Duschen in diesen open-air-Badezimmern, welche in den meisten Homestays aufzufinden sind, eher lauwarm bis angenehm erfrischend. Die pralle Sonne ist manchmal schon echt krass und lässt sich am ehesten im Meer mit dem Kopf im Wasser aushalten 🙂 …. aaaaalso war erstmal Schnorcheln angesagt.
In Tulamben, einem kleinen Fischerdorf im Nordosten Balis, haben wir so unsere erste Schnorchelerfahrung gemacht und unseren Kopf sofort ins seichte, Knie hohen Wasser gesteckt, wo direkt freche, bunte Fische um uns rumtänzelten. Vor Freude musste ich direkt loslachen, denn, dass direkt da neben und um mich herum so ein Trubel herrscht, damit hatte ich nicht gerechnet.So verbrachten wir einen Nachmittag mit dem Kopf nach unten und dem Popo und Rücken nach oben gerichtet im Meer, was gewisse Rötungen am Abend erklärte. Doch grade für mich als Biologin, die noch nie getaucht und geschnorchelt ist, war das ein absolutes Highlight und der Sonnenbrand am Popo war ein geringes Übel, das ich gerne in Kauf nahm.
Wir sahen so viele bunte, formenreiche Korallen und darin und drum herum große, kleine, gestreifte, gepunktete, lange kurze, dicke Fische, aber auch Seesterne & Krabben. Als i-Tüpfelchen lag noch das Schiffswrack der US Liberty unmittelbar in Küstennähe, welches wir direkt mit inspizierten 😀
Die Unterwasserwelt hatte es uns angetan, doch in Tulamben konnte man neben Schnorcheln nur noch Tauchen. Da Nils und ich jedoch quasi den ganzen Küstenabschnitt durchs Schnorcheln erkundschaftet hatten, beschlossen wir weiterzuziehen. Am letzten Abend in Tulamben aßen wir noch ein besonderes und traditionelles balinesisches Gericht, das nur zu festlichen Anlässen serviert wird, doch die Hindus auf Bali haben wohl viel zu feiern und ein Feiertag scheint dem nächsten zu folgen. „Ayam betutu“ hieß diese Köstlichkeit, wobei es sich um ein ganzes nach „balinesischer Art“ gefülltes Hühnchen handelte.
Gestärkt machten wir uns auf den Weg das Landesinnere auch mal zu erkunden. Vulkane wollten wir sehen, die Feuer spucken und rauchen. Ähnliches wurde uns am Mount Batur geboten, in dem es wohl noch ab und an brodelt und zuletzt 2000 ausbrach. Am Fuße des Vulkans sah man neben eines See auch noch deutlich eine Spur schwarzen Lavagesteins, die erahnen ließ, wie ein Vulkanausbruch in den 20er Jahren ein Dorf platt machte. Natürlich wollten wir den Vulkan auch besteigen, das ist jedoch nicht alleine möglich, da sich die Locals zu einer „Organisation“ zusammengeschlossen haben und sich jedem, der den Vulkan im Alleingang besteigen will, aggressiv in den Weg stellen (so sagte uns zumindest das Internet und mein Reiseführer). Also buchten wir eine Tour, für die wir um 3 Uhr morgens aufstehen mussten, um bei Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu sein. Allerdings war der Aufstieg total easy und wir erreichten schon nach knapp einer Stunde die Spitze, wo wir etwas später einen wunderschönen Sonnenaufgang erleben konnten. Mit Aussicht auf den über 3000 Meter hohen Mt. Agung und dahinter gelegen der Mt. Rinjani, der Vulkan der Nachbarinsel Lombok, ergab sich uns ein bestaunenswertes Panorama.
Nachdem die Sonne aufgegangen war, kraxelten wir am Kraterrand entlang und hüpften teils durch Asche, teils durch Lavagestein wieder den Berg hinunter und waren schon um 9 Uhr wieder im Hotel, der Tag hatte eigentlich noch nicht richtig angefangen und wir hatten schon einen Vulkan bestiegen, ein gutes Gefühl!
Da uns das Schnorcheln in Tulamben so gut gefallen hatte, suchten wir eine nächste coole Location dazu aus – Pemuteran, meine Lieblingslocation auf Bali. Wir kamen in einem superschönen Homestay unter, das das beste Personal hat, das man sich nur wünschen kann. Das Taruna Homestay, hat zwar nur neun Zimmer, wird jedoch liebevoll von einer Familie geführt. Die Mocktail (Cocktails ohne Alkohol) sind hier nur zu empfehlen und am besten im Pool zu genießen 😛
Am ersten Tag schauten wir uns ein sehr sehr geiles Conservation-Project namens „Biorock“ an, das wohl an mehreren Orten der Welt und Bali ausgeführt wird. Hierbei wird ein künstliches Korallenriff angelegt, wobei durch Elektrolyse die Korallen 4x schneller wachsen, als unter natürlichen Umständen und somit auch schneller resistenter gegen Schäden werden. Hier mal ein Link dazu, für diejenigen, die es interessiert: http://www.globalcoral.org/Biorock%20booklet%20online%20version%201.4.pdf
Letztendlich hatten wir uns dann entschieden doch noch einen Tauchkurs zu machen, da die hier auf Bali relativ günstig sind und auch weil wir die Erfahrung zusammen machen wollten. Ich habe zwar schon auf Fiji für das Umweltschutzprojekt quasi den Open Water Kurs gebucht, doch der lässt sich sicherlich zum Fortgeschrittenenkurs umbuchen. Über eine Empfehlung eines holländischen Pärchens aus unserem Homestay haben wir uns für eine Tauchschule (Macro Bali) unter der Leitung eines fanzösischensprachigen Schweizers entschieden und uns bei unserem Vokuhila-Tauchlehrer Putu sehr wohl gefühlt. Allerdings mussten wir noch 2 Tage lang Theorie „büffeln“ und einen Tauchgang im Pool absolvieren ehe wir ins Meer durften.
Darauf basierend wurde noch ein Test geschrieben, damit wir auch SSI-zertifiziert werden durfen. Den Test haben wir natürlich mit Bravur bestanden, wobei anzumerken ist, dass man den auch schon im Alter von 10 Jahren machen darf… 🙂 Die folgenden 5 Tauchgänge im Meer waren einfach klasse und auch überhaupt nicht beängstigend wie ich zuerst ein wenig befürchtete, schwupps mit einer Rückwärtsrolle vom Boot und ab ging´s – einen kleinen Riffhai, einen Oktopus, einen Lionfish und viele Nemos und seine Freunde haben wir gesehen. Freue mich schon jetzt riesig auf Fiji und was da so rumschwimmt, auch wenn es erst Ende März dorthin geht.
Nach dem Tauchkurs müssen wir uns zurück auf den Weg in den Süden machen, denn dort gehen am 30. unsere Flieger nach Melbourne. Nils fliegt mal wieder anders als ich 😀
2 Antworten auf „Forget about Winter – Summer is coming! (GoT)“
Hallo Simone,
Dein Bericht hat mir sehr gut gefallen – liebe Grüße an Deine Reisebegleitung – wir sind alle schon sehr gespannt auf weitere Folgen Deines Berichtes.
Biggie
Oh man, tauchen und schnorcheln würd ich jetzt auch gern. Cooler Bericht!