Warum verringern sich die Bestände der Elefanten weltweit immer weiter? Was unternimmt unsere Partnerorganisation in Namibia dagegen? Und wie kannst du selbst zum Schutz der Elefanten beitragen? Das alles erfährst du hier.
Der Elefant ist das größte Landsäugetier der Welt. Zoologen unterscheiden heute zwischen drei Arten, die in ganz unterschiedlichen Teilen der Welt beheimatet sind. Der Afrikanische Elefant kommt nur noch südlich der Sahara in Süd-, Ost- und Teilen Zentralafrikas vor. Der kleinere Waldelefant lebt heute noch in den Regenwäldern von Zentral- und Westafrika. In Indien, Sri Lanka und auf einigen Sudaninseln lebt der Asiatische Elefant. Man erkennt ihn an den deutlich kleineren Ohren.
Gefährdete Riesen
Doch warum gehört der imposante graue Riese trotz der Tatsache, dass er kaum natürliche Feinde hat, zu den bedrohten Tierarten? Obwohl es vorkommt, dass große Raubkatzen einen jungen oder verletzten Elefanten erlegen, ist es der Mensch, der die größte Bedrohung für die Dickhäuter darstellt. Obwohl der Handel mit Elfenbein seit dem Artenschutzabkommen von Washington im Jahr 1989 in den meisten Ländern verboten ist, machen Wilderer auch heute immer wieder gnadenlos Jagd auf Elefanten.
Jedes Jahr töten sie ungefähr acht Prozent der Afrikanischen Elefanten. Das Elfenbein der Elefanten verkaufen sie und verwenden es anschließend zur Herstellung von Schmuck oder religiösen Objekten. Zusätzlich haben Elefanten eine langsame Vermehrungsrate. Elefantenkühe tragen ihre Kälber insgesamt 22 Monate lang aus. Das ist eine der längsten Schwangerschaften im gesamten Tierreich. Die Zahl der gewilderten Tiere liegt seit Jahren über der natürlichen Reproduktionsrate, sodass die Größe der weltweiten Elefantenpopulation stetig sinkt. Zudem schrumpft auch der Lebensraum der Elefanten, weil er von Menschen zerstört und besiedelt wird.
Die Elefantenbestände haben sich in weiten Teilen Afrikas, Indiens und Südostasiens mittlerweile stark verringert. Die Anzahl der Tiere ging von drei bis fünf Millionen in den 1930ern und 40ern zurück. In den frühen 1990er Jahren sogar bis auf weniger als 400.000 Exemplare. Allerdings haben sich die Bestände in einigen Teilen Afrikas erfreulicherweise inzwischen wieder ein wenig erholt. Der WWF schätzt den Gesamtbestand der Elefanten in ganz Afrika momentan auf etwa 470.000 bis 690.000 Tiere. Dennoch ist die Situation weiterhin kritisch. Gerade in Afrika ist die Jagd nach Trophäen sogenannter „Wilderei-Touristen“ eine lukrative Einnahmequelle für die Einheimischen.
Die Situation der Elefanten in den Ugab und Huab River-Gebieten in Namibia
Wie sieht nun konkret die Situation des Afrikanischen Elefanten in Namibia aus? Der Afrikanische Elefant ist heute unter anderem noch im Norden Namibias anzutreffen. Nach dem neuesten Bericht einer namibischen Non-Profit-Organisation leben momentan nur noch insgesamt 61 Elefanten in den Gebieten des Ugab und Huab River. Der Großteil davon sind Jungtiere. Seit 2016 hat sich der Bestand der Elefanten in diesen Gebieten um 32% verringert. Gründe dafür sind menschliches Verhalten, aber auch fehlende Ressourcen in der Natur.
Ein Teil der neugeborenen Elefantenkälber ist in den Jahren 2015-2018 aus bislang ungeklärten Ursachen gestorben. Hinzu kommt das Fehlen älterer oder ranghöherer Elefantenbullen. Diese sichern einerseits durch ihre Erfahrungen das Überleben der gesamten Herde. Andererseits kontrollieren sie während der „Musth“ – der etwa einmal im Jahr vorkommenden Phase der Aggressivität, die durch einen Testosteronschub bei männlichen Elefanten ab der „Pubertät“ ausgelöst wird – ihre jüngeren Artgenossen. Während dieser „aggressiven“ Phase kann es immer mal wieder vorkommen, dass junge Elefantenbullen andere Tiere oder auch Artgenossen angreifen. Außerdem zerstören sie dann Felder, Viehtränken und Brunnen der einheimischen Bevölkerung. Aus Wut und Verzweiflung greifen viele Farmer deshalb zum Gewehr.
Unsere Partnerorganisation in Namibia
Hier setzt unsere Partnerorganisation in Namibia beim Elefantenschutzprojekt an. Sie bemüht sich um ein friedliches Zusammenleben von Elefanten und Menschen. Schon durch einfache vorbeugende Maßnahmen wie den Bau von Mauern um Brunnen und Wassertanks der Einheimischen sowie frei zugänglichen Wasserbecken für die Elefanten entschärft sie die schwierige Situation.
Ein wichtiger Schritt ist das Abstecken großzügiger Landflächen als sogenannte Wildlife-Korridore. Diese ermöglichen es den Tieren, sich ungehindert von Nationalpark zu Nationalpark und über Landesgrenzen hinweg zu bewegen. Da dieses Land den Farmern als mögliche Weide- oder Anbaufläche verloren geht, ist es außerdem nötig, dass in Bildungsprogrammen das Verständnis der einheimischen Bevölkerung gegenüber dem Verhalten und den Bedürfnissen der Elefanten gefördert wird.
Durch die Ausbildung von Wildhütern ist es möglich, die Tiere und die Bewegungen der Herden intensiver zu beobachten. Dadurch können Präventivmaßnahmen gezielter und effektiver durchgeführt werden. Zusätzlich entstehen dadurch neue Arbeitsplätze in strukturschwachen Gegenden.
So kannst du als Freiwilliger mit anpacken
Wenn du dich als Freiwilliger beim Elefantenschutzprojekt in Namibia engagierst, hilfst du genau bei den oben beschriebenen Aufgaben mit. Du wechselst im 2 Wochen-Rhythmus. In der ersten Woche lebst und arbeitest du gemeinsam mit anderen Volontären in der Abgeschiedenheit der Wüste. Du hilfst z.B. dabei, Mauern um die Windräder der Dörfer und Farmen zu bauen. So können die Elefanten an die Wasserlöcher, ohne die Infrastruktur zu beschädigen. Auch das Anlegen neuer Wasserlöcher, die Renovierung lokaler Schulen, die Datenerhebung von Tierbeständen oder die Gewinnung lokaler Farmer für den sanften Tourismus können zu deinen Aufgaben zählen.
In der zweiten Woche, der sogenannten „Patrol Week“, geht es auf dem Geländewagen durch die weite Landschaft Namibias. Ihr spürt die Elefantenherden auf, beobachtet die Bewegungen und das Sozialverhalten der Tiere und sammelt die Daten für Forschungszwecke. Die gesammelten Daten kommen auch der Regierung zugute, die ständig an neuen Schutzprojekten arbeitet.
Dir liegen Elefanten sehr am Herzen? Dann schau auf unserer Website nach Startterminen und weiteren Infos zum Elefantenschutzprojekt und schon kann es losgehen! Du möchtest als Volontär arbeiten, aber nicht unbedingt in Namibia? Dann bewirb dich bis zum 15.05.2019 für eines unserer diesjährigen Stipendien für Freiwilligenarbeit. In diesem Jahr hast du die Chance, in Australien, Südafrika oder Thailand als Volontär tätig zu sein.
Dieser Artikel ist Teil der Reihe „TravelWorks loves Namibia“.