Ein Au Pair Aufenthalt ist die perfekte Gelegenheit seine Sprachkenntnisse zu erweitern, eine neue Kultur kennen zu lernen und nebenbei ein bisschen Geld zu verdienen, um das Land erkunden zu können. Die Motivation unserer Teilnehmer ist immer sehr ähnlich: Sie wollen Auslandserfahrungen sammeln, ihre Sprachkenntnisse verbessern, mit Kindern arbeiten oder eine Auszeit nach der Schule, um sich klar zu werden, was sie mit ihrem späteren Leben anfangen möchten. In der Theorie klingt ein Au Pair Aufenthalt also sehr verlockend. Wir haben drei ehemaligen Au Pairs auf den Zahn gefühlt und sie gefragt, wie so ein Aufenthalt in der Praxis aussieht.
Katja startete 2014 im neuseeländischen Winter mit ihrem Jahr als Au Pair. Zu ihrer Gastfamilie gehörten außer den beiden Kindern, um die sich tagtäglich kümmerte,
auch eine Katze. Sie wohnte in einem kleinen Haus mit Garten in einem eher ruhigen Stadtteil von Auckland mit Parks, Spielplätzen, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants
und Bars in der Nähe.
Was ist dir vor deiner Abreise durch den Kopf gegangen und welche Ängste waren im Nachhinein unbegründet?
Ich war vor der Abreise sehr nervös, weil man natürlich vorher nie ganz genau weiß, was einen vor Ort so erwartet. Ich hatte hauptsächlich Angst, nicht mit der Gastfamilie oder den Kindern klarzukommen oder vor Ort keine Freunde zu finden. Im Nachhinein waren alle Ängste eher unbegründet. Mit meiner Gastfamilie hatte ich gar keine Probleme und auch wenn es manchmal mit den Kindern nicht so ganz leicht war, war es immer möglich, mit den Gasteltern über Probleme zu sprechen und gemeinsam Lösungen zu finden. Freunde habe ich auch ziemlich schnell gefunden.
Wie hast du dich auf deinen Au Pair-Aufenthalt vorbereitet? Was hat dir im Nachhinein am meisten geholfen?
So wirklich vorbereiten kann man sich auf seinen Au Pair-Aufenthalt eigentlich nicht. Ich habe vorher noch Haushaltstipps von meiner Mama bekommen und einige kindgerechte Rezepte gesammelt.
Hast du schnell Anschluss zu anderen Au Pairs oder Einheimischen gefunden?
Zu anderen Au Pairs habe ich sehr schnell Anschluss gefunden. Schon vor der Abreise habe ich von der neuseeländischen Partnerorganisation eine Liste mit den Kontaktdaten aller anderen Au Pairs in Auckland bekommen und so schon vorher per E-Mail Kontakt zu den anderen Au Pairs in meinem Stadtteil aufgenommen. Aber auch vor Ort lernt man durch die Orientierungstage sehr schnell andere Au Pairs kennen.
Katja hat an unserem Au Pair Programm in Neuseeland teilgenommen. Ausführliche Infos zum Programm findest du hier.
Elisabeth war von Sommer 2014 an ein Jahr als Au Pair in Spanien. In Las Matas, einem kleinen Vorort von Madrid, ungefähr 30 km nordwestlich der Stadt, hat sie auf die 8-jährigen Zwillinge Sara und Lukas und die 14-jährige Marta aufgepasst. Ihre Gastfamilie bewohnte ein großes Reihenhaus, das über einen eigenen kleinen Garten und einen gemeinschaftlichen Park mit Pool verfügte.
Wie war das Leben in der Gastfamilie? Wurdest du eher als Familienmitglied oder als „Angestellte“ angesehen?
Meine Gastfamilie hatte vor mir schon einige Au Pairs und war deshalb schon sehr routiniert, was mein Ankommen und mein Einleben anging. Das war angenehm, da ich klare Regeln vorgesetzt bekam, an die ich mich dann einfach halten musste. Persönlich war der Anfang sehr schwer. Mit 18 Jahren ist man selbst noch halb Kind und dann die Verantwortung für zwei 8-Jährige in einem fremden Land zu übernehmen, war eine Herausforderung. Jede Familie hat ihre Probleme, keine Familie ist perfekt. Alles in allem war das Leben mit meiner Gastfamilie total in Ordnung. Manchmal kam ich mir mehr wie eine Angestellte, manchmal mehr wie ein Familienmitglied vor. Die Stelle eines Au Pairs kann manchmal ein wenig komisch sein, weil man eben für die Familie arbeitet, gleichzeitig aber ein Freund der Kinder ist und bei bzw. mit ihnen wohnt.
Wie hast du dich während deines Auslandsaufenthalts verändert? Was hast du gelernt?
Ich habe extrem viel gelernt. Wie man auf sich selbst aufpasst, seine Sachen selbst regelt, ich bin selbstständiger und unabhängiger geworden. Ich habe viele soziale und zwischenmenschliche Kompetenzen ausbilden können, ich habe gut Spanisch gelernt, wie man mit unangenehmen Situationen umgeht und wie man sich in einem fremden Land zurechtfindet. Ich habe viel über mich selbst gelernt und bin definitiv erwachsener geworden.
Was würdest du anderen raten, die sich noch nicht sicher sind, ob sie als Au Pair arbeiten möchten?
Man muss sich darüber im Klaren sein, dass Au Pair sein nicht immer ein Zuckerschlecken ist: Es werden schwierige Situationen auftreten, bei denen man nicht weiß, wie man damit umgehen soll, und man wird sich anpassen, öffnen und Kompromisse eingehen müssen. Aber genau das sind die Sachen, die einen wachsen lassen, die einem am Ende auch so viele schöne Erinnerungen beschaffen. Man muss sich darauf einlassen können und nicht nach vier Wochen sagen: „Das war’s jetzt doch nicht“, wenn man sich nicht einmal die Mühe gemacht hat, auf die Gastfamilie zuzugehen. Viele Familien sind bereit, dir zuzuhören und dich gut zu integrieren, wenn du mit ihnen kommunizierst. Wenn man sich hinter dem Handy versteckt, sobald die Gasteltern zur Tür hereinkommen wird daraus nichts.
Elisabeth hat an unserem Au Pair-Programm in Spanien teilgenommen. Alle Infos zu diesem Programm findest du hier.
Hannah hat von April 2015 an ein spannendes halbes Jahr als Au Pair in Australien verbracht. Zu ihrer Gastfamilie gehörten ihre Gasteltern sowie die drei Kinder Victor (10), Alana (4) und Aimee (2,5). Sie wohnte in einem ruhigen Vorort von Perth, nur 15 Minuten mit der Bahn von Perth selbst und nur 10 Minuten mit dem Auto vom Strand entfernt.
Wie sah ein typischer Arbeitstag bei dir aus?
Mein Tag begann um 8.30 Uhr. Die Mutter brachte den Zehnjährigen auf ihrem Weg zur Arbeit in die Schule und der Vater war um diese Zeit bereits bei der Arbeit. Nachdem ich gefrühstückt hatte, machte ich die zwei Mädchen fertig und bereitete Obst vor, das wir z.B. mit in den Park nahmen. Um 12 Uhr waren wir wieder zu Hause, wo ich das Mittagessen gekocht habe. Nach dem Essen war es Zeit für den Mittagsschlaf. Während die Mädchen zwei Stunden schliefen, räumte ich etwas auf, faltete Kinderwäsche und entspannte etwas. Um 15 Uhr kam der Älteste aus der Schule und ich machte ihm ein Brot. Dann gingen wir entweder alle noch mal in den Park oder in den Garten. Meist um 17 Uhr kam der Vater nach Hause und kümmerte sich ab dann um die Kinder. Entweder fuhr ich noch mal in die Stadt und traf mich mit Freunden oder ging eine Runde am See laufen.
Konntest du viel von Australien sehen? Hast du Ausflüge oder Urlaube gemacht?
Ja! Meine Gasteltern waren sehr flexibel und ihnen war es wichtig, dass ich eine gute Zeit während meines Aufenthaltes habe. Neben der vertraglichen Urlaubswoche, die ich genutzt habe um nach Singapur zu fliegen, hatte ich noch weitere freie Tage, um auch einen Teil des Westens von Australien zu erkunden sowie nach Bali zu reisen. Dafür habe ich manchmal länger auf die Kinder aufgepasst oder die Kinder abends ins Bett gebracht. Nach meiner Zeit als Au Pair bin ich noch mit einer Freundin die Ostküste Australiens abgefahren und einen Teil dessen auch noch mit meinen Eltern, die mich aus Deutschland besucht haben.
Hattest du Heimweh? Wenn ja, was hat dir geholfen, darüber hinweg zu kommen?
Bei Heimweh hilft auf jeden Fall, sich mit anderen Au Pairs auszutauschen und viel zu unternehmen. Umso weniger Zeit ich hatte darüber nachzudenken, wie schön es wohl jetzt zu Hause sein würde, desto weniger Heimweh hatte ich. Ansonsten hat es mir auch schon sehr geholfen mit den Kindern zu kuscheln.
Hannah hat an unserem Au Pair-Programm in Spanien teilgenommen. Alle Infos zu diesem Programm findest du hier.
Du willst auch als Au Pair das „Abenteuer Ausland“ wagen? Wir begleiten dich gerne auf deinem Weg – von der Anmeldung, bis zur Suche der Gastfamilie bis hin zu allen Belangen vor Ort. Ruf uns an oder schreib uns – wir beraten dich unverbindlich und kostenlos. Hier findest du alle Infos zum Au Pair Programm.
Lust auf noch mehr Erfahrungswerte? Dann lies dir den 2. Teil unseres Au Pair-Interviews durch!
Eine Antwort auf „Drei Au Pairs, drei Länder, drei Fragen“
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