Mission Curiosity – Aufgabe 11 – Natur unter der Erde
Bevor es weiter auf die Südinsel geht, wollte ich mir auf jeden Fall noch die Glühwürmchen in den Waitomo Caves anschauen, eines der absoluten Natur-Highlights in Neuseeland, da es die auf der Welt in dieser Größe kein weiteres Mal gibt. Eigentlich sind die glowworms nicht die Glühwürmchen, wie wir sie in Deutschland kennen (das englische Wort für diese wäre fire flies), sondern so genannte Pilzmückenlarven, die an der Höhlendecke wohnen und klebrige Fäden herunterlassen, mit denen sie ihre Beute fangen. Durch ein bestimmtes Enzym leuchten sie bläulich in der Dunkelheit und locken so andere Insekten an.
Bevor ich Steffi abgeholt habe und wir zu den Farmer-Familien gefahren sind, wo wir ein paar unheimlich schöne Tage verbracht haben, machte ich Stopp bei den weltberühmten Höhlen nahe Otorohanga. Hier bieten einige Tour-Veranstalter verschiedenste Abenteuer und Rundgänge sowie Fahrten auf Booten durch die oft mit Wasser durchflossenen caves an, sodass man die Qual der Wahl hat. Weltbekannt ist ebenfalls das Black-Water-Rafting, das Canyoning und Abseiling, wie ich es in den Blue Mountains in Australien gemacht habe, verbindet, allerdings eben unter Tage. Zusätzlich bekommt man einen kleinen Ausblick auf die leuchtenden Würmer.
Da ich aber diese beiden Action-Sportarten auf meiner Reise schon hinter mir habe und mir das Adrenalin für die Ausschüttung beim Bungee- oder Fallschirmspringen aufspare, habe ich mich nur für eine harmlosere Bootstour durch eine Glühwürmchen-Höhle und einen Rundgang durch eine eher trockene Tropfsteinhöhle mit tausenden Stalagmiten und Stalagtiten entschieden.
Unter den Hügeln der Region um Waitomo, Otorohanga und Te Kuiti hat man inzwischen mehr als hundert Höhlen entdeckt, in denen die kleinen Tierchen vorkommen. Dort, wo ein Bach oder Fluss die Höhle immer noch durchfließt, findet man die höchsten Konzentrationen der Würmer. In anderen, inzwischen trockenen Höhlen, die oft durch Erdbeben oder massive Vulkanausbrüche wie beispielsweise die riesige Eruption von Lake Taupo vor etwa 26.500 Jahren in mehrere Höhlensysteme getrennt worden sind und somit ihren Zufluss von Wasser verloren haben, kann man wunderschöne Tropfsteine betrachten, die oft kuriose Formen annehmen – einer ähnelt zum Beispiel einem Pinguin, ein anderer einem menschlichen Gesicht…
Unsere Gruppe war recht klein und unser Führer erzählte uns sehr ausführlich über die Entstehung der Höhlen und die Lebensweise der Insekten, weswegen die Tour ein echtes Erlebnis war. Man kam sich manchmal etwas verloren in der Dunkelheit und Kälte der Höhlen vor, aber durch die vielen Witze, die der Führer nach hunderten Gruppen, die er durch die Höhlen geführt hat, wohl inzwischen schon auswendig aussagen konnte, lockerte er die Stimmung immer wieder gekonnt auf.
Interessant waren auch die Überreste eines der nur in Neuseeland heimischen, leider inzwischen ausgestorbenen Laufvögel, des Moa. Er ist ein viel größerer Verwandter des Kiwis, der einen Emu oder Strauß immer noch bei Weitem übertrumpft.
3 Antworten auf „Waitomo Caves – Ein Sternenhimmel unter Tage“
Woohooo – Mission erfüllt! 🙂
Bin gespannt auf’s Bungee Jumping… 😉
Hey Stefan,
super Bilder, einfach wunderwunderschön! Diese Höhlen muss ich auch mal sehen.
VG, Simon
[…] Die Waitomo Cages gehören zu den größten Touristenattraktionen der Nordinsel. Zu recht: Im Dunkeln der Höhlen sorgen tausende von Glühwürmchen dafür, dass die Höhlendecke funkelt wie der Nachthimmel. Auch unseren Entdecker Stephan führte es auf seiner Mission Curiosity in die Höhlen. Hier findest Du seine traumhaften Bilder und seinen Bericht über die Waitomo Caves. […]