Neuseeland hat eine Küstenlinie von mehr als 15.000 Kilometern, viele davon gespickt mit schönen Stränden. Man sagt kein Land hätte eine größere Variation an Sand-Arten als das Land der Kiwi – von weiß über golden bis hin zu schwarz sind alle möglichen Farben vertreten. Auf unserer Rundreise über die Nordinsel haben wir viele davon entdeckt und getestet.
Pakiri und Hokianga in Northland
Da wir unser eigenes Auto hatten, ist es ziemlich einfach zu etwas abgelegeneren Stränden zu fahren, wo sonst nur wenige Touristen Zugang haben. Oft sind die Strände ganz leer, manchmal findet man hier und da einen einheimischen Surfer, Jogger oder Gassi-Geher, aber ansonsten sind sie total einsam. Eines dieser Exemplare ist der Pakiri Beach, an der Ostküste Northlands, der nördlichsten Region Neuseelands. Nur über steile und kurvige Serpentinen-Straßen gelangt man dorthin. Aber der Aufwand lohnt sich: Meilenweit erstreckt sich weißer Strand die Küste entlang, im Hinterland begrenzt mit grasigen Hügeln und riesigen Bäumen, deren rote Blüten das wunderschöne Farbenspektrum von Himmel, Strand, Meer und Wiesen ergänzen.
Auf unserem Weg in die touristische Bay of Islands machten wir hier halt, um ein paar ruhige Stunden in der Sonne zu genießen. Ich habe mich sogar ins ziemlich kalte Wasser getraut – es ist hier noch ein paar Grad kühler als in Australien, aber immerhin sehr erfrischend.
Ein weiterer Stopp auf dem Weg nach Norden war die Bucht von Hokianga, wo wir in Omapere die wunderschöne Aussicht auf die Sanddünen genossen, die gülden am anderen Ufer in der Sonne strahlten. Leider war es an diesem Tag zu kalt zum Baden, weswegen wir nur den Blick, nicht aber die Badetauglichkeit erkunden konnten.
Raglan – für Surfer und Sonnenbader
Etwas südlicher und an der Westküste gelegen liegt Raglan, das Surfer-Paradies von Neuseeland. Hier ist der Sand vulkanischen Ursprungs (wie so vieles andere), weswegen er eine sehr dunkle Farbe hat. Die Bucht an sich, die fast bis zum Zentrum des Dorfes reicht, ist sehr ruhig und vor allem für Familien zum Baden geeignet. Die im Sand spielenden Kinder sehen wegen des schwarzen Sandes nur hinterher aus, als hätten sie sich im Schlamm gewälzt. Mehr zu empfehlen sind die vielen Surfstände etwas außerhalb von Raglan, an denen sich an sonnigen Tagen die Urlauber die Klinke in die Hand geben.
Ein wohl sehr viel herumgekommenes Backpacker-Pärchen, das an uns vorbeiging, sagte passenderweise, das wäre der menschenreichste Strand, den sie jemals in Neuseeland gesehen hätten. In Spanien würde man ihn wohl aber immer noch als „eher leer“ bezeichnen.
Als an diesem Nachmittag die Wolken etwas aufbrachen und die Sonne sich ein bisschen länger zeigte, heizte sich der dunkle Sand immer weiter auf. Man kam sich ohne FlipFlops oder anderes Schuhwerk vor, als würde man auf glühenden Kohlen laufen. Die Menschen bei dieser Slapstick-Gangart zu beobachten brachte uns nicht nur einmal zum Lachen und machte unseren Abstecher ans Meer von Hamilton aus noch besser.
Strände auch im Landesinneren
Doch nicht nur am Meer gibt es schöne Strände, auch die Seen in Neuseeland haben einiges zu bieten. Zwei Beispiele sind der größte See des Landes, Lake Taupo, und der Blue Lake Tikitapu nahe Rotorua.
Da ich grundsätzlich lieber in Süßwasser bade und mich auch lieber auf Wiesen lege als auf Sand (liegt wohl daran, dass ich in meiner bayerischen Heimat auch nur Seen zur Verfügung habe und kein Meer), kamen mir die vielen schönen lakes sehr gelegen.
Paradiesische Coromandel Peninsula
Die schönste Region für einen Strandurlaub ist definitiv die Coromandel-Halbinsel, wo sich ein Top-Strand an den nächsten reiht. Der berühmteste ist wohl der Hot Water Beach, wo man durch eine unterirdische Heißwasser-Quelle seine eigenen heißen Pools in den Sand buddeln kann.
Mehr oder weniger um die Ecke ist der Hahei Beach, vor dem einige kleine Felseninseln lagern, weswegen der Standort besonders idyllisch erscheint. Das Wasser ist klar und ruhig, der Sand weiß und fein und die Umgebung traumhaft schön – mein absoluter Favorit!
Hier kann man ebenfalls in etwa einer Stunde zur Cathedral Cove laufen, einer riesigen Höhle im Fels direkt am Meer, was wir allerdings wegen der sengenden Hitze nicht gemacht haben. Nachdem ich das unten gezeigte Handstand-Bild einer Freundin gesehen habe, die zur selben Zeit in Neuseeland unterwegs ist, habe ich mir deswegen in den Arsch gebissen 😉 . Aber vielleicht gibt es ja noch einmal die Möglichkeit.
2 Antworten auf „Die besten Kiwi-Strände – Roadtrip auf Neuseelands Nordinsel (4/4)“
Klasse Bilder, will auch!!
Wow, ich hatte gar net aufm Schirm, dass es in Neuseeland auch so geniale Strände gibt! Eigentlich hatte ich mich jetzt schon innerlich für Australien entschieden. Sollte ich das nochmal überdenken??