Mona war mit uns 2018 als Stipendiatin im Elefantenschutzprojekt in Namibia unterwegs. Welche Eindrücke sie dabei gesammelt hat, kannst du in ihrem Erfahrungsbericht nachlesen.
Im namibischen Winter durfte ich für 8 Wochen lang Teil des Elefantenschutzprojektes und einer Herzensangelegenheit werden. Im Damaraland gibt es nur noch ca. 50 Desert-Dwelling-Elephants. Diese gilt es in diesem Projekt zu schützen. Der Projektleiter Chris sagt: “Conservation is not only about animals. It’s about helping people.”
Warum anpacken und etwas Gutes tun?
Wenn man den Menschen hilft, unter diesen schweren Bedienungen mit den Elefanten zusammen zu leben, hilft man den Elefanten. Die erste Woche Build Week ist daher wichtig, die Konflikte zwischen Farmern und Elefant zu reduzieren. Mit jedem Stein und mit jeder Schubkarre Zement hilfst du, die Situation zu verbessern. Die zweite Woche Patrol Week ist ebenso wichtig. Dort werden neben den Elefantenherden auch Farmer aufgesucht, mit welchen gesprochen wird. Dieses Projekt zeigte mir innerhalb weniger Tage, dass ich helfen und etwas bewirken kann.
Unter Gleichgesinnten aus aller Welt
Alles war so neu und aufregend in Namibia. Eine komplett andere Welt. Die Wüste bei Swakopmund, die auf das Meer trifft und die Landschaft verändern sich in Richtung Damaraland. Es ist atemberaubend. Das Basiscamp ebenfalls. Es wurde nach nur einer Nacht auf dem Baumplateau zu meinem Zuhause. Denn dort ging es immer jeden ersten Montag für eine Nacht hin, es gab gutes Essen und ein Briefing. Man lernt seine neue Familie kennen. Auch wenn es schwer vorzustellen war, dass diese Leute innerhalb der nächsten zwei Wochen mir so nah stehen sollten.
So unterschiedlich die Menschen von Nationalität und Alter sein mögen, die Elefanten und Erlebnisse verbinden einen. So habe ich viele neue Freunde dazu gewonnen. Zudem wurde man in Duty-Teams eingeteilt, so dass jeder mal mithilft und Essen vorbereitet. Das war super! Man hat nationale Gerichte gemeinsam kochen gelernt und freut sich, wenn alle mampfend ums Feuer sitzen.
Konflikte zwischen Tier und Mensch
Am Anfang meiner Reise hatte ich mir Gedanken gemacht, dass die 8 Wochen ähnlich verlaufen könnten. Jedoch unbegründet, denn jede Woche war so positiv anders als die zuvor. Mal wurde eine Mauer ganz neu gebaut, mal repariert, mal haben die Bewohner mitgeholfen und ein anderes Mal waren wir sogar bei einer Schule.
In meiner letzten Woche haben wir den Konflikt zwischen Farmer und Elefanten selbst miterlebt. An dem Tag haben wir eine Mauer repariert und die Leitungen neu verlegt. Später kamen zwei Bullen zum Trinken. Die angelegte Wasserstelle reichte nicht aus, und der Ältere konnte ohne Schwierigkeiten mit seinem Kopf über die Mauer und wieder die Wasserleitung herausziehen. Wir konnten nur beobachten und hoffen dass die Mauer hält.Das hat sie, so war der Schaden nicht groß und die Elefanten konnten ihren Durst stillen. Am nächsten Morgen haben wir weiter gearbeitet und verbessert.
Tägliche Routine
Die Tage waren jedoch ähnlich vom Aufbau her. Morgens mit der Sonne aufstehen, Porridge und Tee/ Kaffee zu sich nehmen und dann ran an die Arbeit. Um 10 Uhr gab es eine Kaffeepause von einer halben Stunde und danach wurde bis 12 Uhr gearbeitet. Dann gab es Lunch und eine längere Pause, um der Sonne zu entweichen. Danach ging es weiter bis ca. 17 Uhr und dann Abendessen ums Lagerfeuer herum.
Die Arbeit war hart, aber gut. Jeder hat so viel gemacht, wie er konnte. Am Wochenende ging es zurück ins Basecamp, wo es die Möglichkeit gab unsere Kleidung waschen zu lassen. Am Samstag ging es in ein Restcamp in Uis, wo es einen Pool, Supermarkt und Internet gab. Sonntag konnte man das Himba Dorf besuchen oder einfach im Camp bleiben, dort kam uns sogar öfter Elefantenherden besuchen.
Eindrücke von Namibia
Auch die Patrol Weeks waren sehr unterschiedlich, da man vorher nicht wusste, wo die Elefantenherden sich aufhalten oder welcher Farmer ggf. besucht werden sollte. Aber auch hier war der Tagesablauf ähnlich, nur dass man ständig die Autos packt und jede Nacht ein neues Zuhause baut. In den Wochen habe ich viel über Namibia, die Landschaft und vor allem über die Tier- und Pflanzenwelt gelernt. Wir haben verschiedenste Spuren entdeckt und die Herden häufig gesehen. So häufig, dass ich einzelne Individuen unterscheiden konnte. Sie so natürlich und hautnah ohne Stress zu sehen, ist so besonders und mein Herz schlug immer wie wild. Danach ging es immer wieder nach Swakopmund, wo es ein großes Abschiedsessen mit der ganzen Familie gab.
Erinnerungen fürs Leben
Nach wenigen Tagen im Projekt hatte ich mich an das simple Leben gewöhnt. Es sind diese kleinen Dinge, die einem auffallen; zusammen mit der Natur zu leben, Feuchttücherduschen, alleine Feuer machen, Nächte mit heißem Tee und langen Gesprächen, Sterne beobachten, atemberaubendste Sonnenauf- und untergänge, das gemeinsame frieren und schwitzen, Kartenspiele, die besten Toiletten Aussichten, die Locals kennenlernen usw.
Zudem hat man sich immer sicher und gut unterstützt gefühlt. Ich habe während dieses Projektes im Elefantenschutz unheimlich viel gelernt und einzigartige Erinnerungen gesammelt. Dieses Projekt ist besonders und ich kann es allen ans Herz legen, die etwas bewirken wollen. Es kommen viele Menschen immer wieder zurück ins Damaraland, und ich werde einer davon sein.
Du möchtest ähnliche Erfahrungen wie Mona in einem Freiwilligenprojekt sammeln? Dann bewirb dich noch bis zum 15.05.2019 für eines unserer Stipendien für Freiwilligenarbeit 2019. In diesem Jahr hast du die Chance, in Australien, Südafrika oder Thailand als Volontär tätig zu sein.
Dieser Artikel ist Teil der Reihe „TravelWorks loves Namibia“.
Eine Antwort auf „Als Stipendiatin im Elefantenschutz“
Hallo Steffi, ich war gerade erst vor der Corona Zeit da, war sehr cool! LG Jan