WWOOFing Norwegen

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Erfahrungsberichte Norwegen

Du möchtest wissen, welche Erfahrungen andere Work and Travel-Teilnehmer in Norwegen gemacht haben? Hier findest du eine Auswahl aktueller Berichte über Erfahrungen und Erlebnisse. Und natürlich freuen wir uns, nach deinem Work and Travel Aufenthalt in Norwegen hier auch deinen Erfahrungsbericht zu veröffentlichen!

Rojas Erfahrungen auf einer norwegischen Farm

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Alter: 20
Reiseziel: Norwegen
Heimatort: Bingen
Nach dem Abitur stand wie für die meisten auch für mich die Frage im Raum, was ich bis zum Studienbeginn machen sollte. Ich wollte gerne ins Ausland gehen und dabei etwas Sinnvolles tun und auch hart arbeiten. Die Lösung war das WorkingGuest-Programm in Norwegen, bei dem man in einer Familie lebt und bei ihnen gegen ein kleines Taschengeld auf dem Hof arbeitet.

Über die Organisation TravelWorks sowie deren norwegische Partnerorganisation wurde der Kontakt zu den Familien hergestellt, bis man sich in gegenseitigem Einvernehmen füreinander entschied.

Und so ging es Ende April für mich nach Surnadal, einer Kommune am Surnadalsfjord im Westen Mittelnorwegens. Meine Familie bewirtschaftete einen kleinen ökologischen Gemüsebauernhof, auf dem mehrmals in der Woche auch Programme für Demenzkranke und Schüler angeboten wurden. Vor allem mit letzteren hatte ich neben der Hofarbeit zu tun, da ich sie beim Kochen von Gerichten aus ökologischen Produkten beaufsichtigte. Hauptsächlich arbeitete ich jedoch im Garten und auf den Feldern, wo ich säte, pflanzte, Hecken und Gras beschnitt und jede Menge Unkraut jätete. Es ist ein unglaublich tolles Gefühl, jeden Tag an der frischen Luft zu arbeiten (sowohl bei Sonnenschein und Hitze als auch bei Schnee und Kälte) und die Früchte seiner Arbeit buchstäblich wachsen zu sehen! Auch mit meiner Familie kam ich super gut aus und wir lernten uns auf den unzähligen Wanderungen, die wir an den Wochenenden oder nach meinem Arbeitstag zusammen unternahmen, gut kennen. Die Sprache stellte dabei kein Problem dar. Die Norweger können allesamt sehr gut englisch, allerdings lernte ich mit meiner Gastmutter intensiv norwegisch, sodass wir uns nach kurzer Zeit in der Landessprache unterhielten.

Im Laufe meines Aufenthalts habe ich so ziemlich jeden der näheren Berge bestiegen, sei es auf markierten Pfaden oder mit Karte und Kompass ausgerüstet über Berge und Täler zur Hütte der Familie. Dank der langen Helligkeit konnte ich eine Wanderung sogar mitten in der Nacht bewältigen und gegen 23.00 Uhr auf dem Gipfel des Kufjellet den Sonnenuntergang bestaunen. Die Landschaft Norwegens ist unglaublich schön und die Menschen sehr nett. Vor allem, wenn man sich unterwegs in den Bergen trifft, wird man mindestens mit einem freundlichen „Hei-hei!“ begrüßt. Doch nicht nur Norwegens Natur, auch die Städte sind klein aber fein und hübsch. An einem Wochenende besichtigte ich die Städte Ålesund, Molde und Kristiansund, die allesamt an Fjorden liegen. Trondheim mit dem berühmten Nidarosdom besuchte ich zusammen mit meiner Gastfamilie.
Die drei Monate, die ich auf dem Hof verbrachte, waren gefüllt mit tollen Erlebnissen und auch jeder Menge Arbeit. Zum Abschluss bestieg ich mit meiner Familie Norwegens höchsten Berg, den Galdhøppigen, bevor ich zu einer dreiwöchigen Wanderung durch die Nationalparks Jotunheimen, Rondane und Dovrefjell aufbrach. Auch hier sammelte ich unglaubliche Erfahrungen, von Gewitter auf dem höchsten Berggipfel bis zum Beobachten von Moschusochsen und Rentieren, von denen ich auf jeden Fall noch lange schwärmen werde!

Corinnas Eindrücke vom norwegischen Farmleben

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Alter: 19
Reiseziel: Norwegen
Heimatort: Oftersheim
Ich war in der Region Oppland, im Ort Vinstra. Dies liegt etwa 8 km nordwestlich von Lillehammer. Meine Gastfamilie hat viele Ausflüge mit mir unternommen, vor allem in die umliegenden Orte, die nicht unbedingt nahe beieinander liegen. Dort waren wir meist auf Märkten oder Volksfesten. Außerdem sind wir durch den Jotunheimen-Nationalpark gefahren und ich habe mit meinem Gastbruder eine Wandertour gemacht und ihn ein Wochenende in Oslo besucht.

Ich habe auf einem Bauernhof gearbeitet, der hauptsächlich von der Milch- und Rindfleischproduktion lebt. Auf dem Hof habe ich mich um 27 Milchkühe, 9 Bullen, 24 Kälber (später kamen 3 Neugeborene dazu), 11 Färsen, 4 Pferde und etwa 35 Hühner gekümmert. In den ersten 3 Wochen meines Aufenthalts waren wir mit den Milchkühen, Färsen und Pferden noch auf der Sommerfarm in den Bergen, danach sind wir auf den eigentlichen Hof gezogen.

Mein typischer Arbeitstag sah wie folgt aus:
7:00 Uhr: Rinder füttern und bei den Milchkühen sauber machen
7:45 Uhr: Kühe melken, dabei versuchen sie etwas zu bürsten
8:30 Uhr: nochmals bei den Kühen sauber machen und anschließend das Melksystem reinigen
9:00 Uhr: Pferde auf die Weide bringen, den Rest des Stalls säubern, also bei Bullen, Kälbern, Pferden und den Futterraum
10:15 Uhr: Hühner füttern und Eier sammeln
10:30 Uhr: Frühstück
12:00 Uhr: Norwegisch-Kurs
16:00 Uhr: Mittagessen
Ab 17:00 Uhr: Stallarbeit, das Gleiche wie morgens.

Ab und zu habe ich auf die Enkelkinder aufgepasst, die Tochter meiner Gasteltern hat mit ihren beiden Söhnen auf dem gleichen Hof gelebt.
Mein Auslandsaufenthalt hat mir gut gefallen. Es war nicht immer einfach, ich bin oft an meine Grenzen gegangen und zeitweise war das Heimweh kaum aushaltbar. Aber ich hatte eine tolle Familie, vor allem mit den Kindern, die in meinem Alter waren, habe ich mich super verstanden. Mit meinen Gasteltern habe ich eher gute Freundschaft geschlossen, als dass sie eine zweite Familie geworden sind. Alles in allem war es auf jeden Fall eine gute Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

Oslo muss man auf jeden Fall gesehen haben, das ist eine wunderschöne Stadt. Es lohnt sich auch, sich nach Events in der Gegend umzusehen, ich beispielsweise war in Lillehammer beim Ski-Weltcup. Es ist auch schön, sich mit anderen Gastarbeitern in Verbindung zu setzen, besonders wenn sie auch aus anderen Ländern kommen. Ansonsten unbedingt an wetterfeste Kleidung denken!

Michaels Farmarbeit in Norwegen

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Alter: 24
Reiseziel: Norwegen
Heimatort: Zwickau
Viele meiner Freunde haben bereits solch eine Erfahrung gemacht und ich dachte mir, das kann ich doch auch! Also habe ich mich für ein halbes Jahr Farmarbeit in Norwegen angemeldet. Mein erster Arbeitstag sollte der erste Juni sein. Ich habe allerdings schon Mitte Mai Deutschland verlassen und mir noch ein paar schöne Tage gemacht. Ich habe mir viele landschaftliche und kulturelle Highlights in Norwegen und Dänemark angesehen.

Ich kann diese „Extra-Tage“ jedem empfehlen, der Deutschland für einen längeren Zeitraum verlässt. Man ist immer unterwegs und erlebt etwas. Dadurch denkt man in den ersten Tagen schon mal nicht so oft an zu Hause und das Thema Heimweh hält sich in Grenzen.

Auf der Farm in Batnfjordsøra (zwischen Molde und Kristiansund) angekommen, lernte ich meine Gastfamilie kennen. Ich denke jeder kann mir bestätigen... in Norwegen herrscht eine andere Mentalität. Die Menschen sind ruhig und fröhlich. Vor allem hat mich ihre offene Art und Hilfsbereitschaft beeindruckt.

Meine Gastfamilie bestand aus dem Farmer, seiner Frau und ihren drei Kindern (11, 13 und 15 Jahre), sowie des Farmers Mutter. Ich wurde liebevoll in die Familie aufgenommen und habe viel mit ihnen erlebt. Wir haben gemeinsame Tagesausflüge unternommen, waren baden oder sind zusammen zum Fußball gegangen. Ich war allerdings nicht der einzige Arbeitsgast. Mit mir hat ein Praktikant aus der Ukraine gearbeitet. Wir haben vorwiegend Englisch gesprochen, haben uns aber auch ans Norwegische herangetraut.

Unser Arbeitstag bestand aus drei Schichten auf einer Milch produzierenden Farm. Wir haben früh und abends jeweils 2,5h gearbeitet. Ich habe alle Kühe im Stall zusammen getrieben damit mein Kollege sie melken konnte. Stallreinigung, Tierpflege und Füttern gehörte auch zu meinen Aufgaben. Mittags haben wir 1-2h gearbeitet. Da wurde allerdings nur gefüttert. Es war eine sehr aufregende und abwechslungsreiche Arbeit. In den Sommermonaten haben wir einige junge Kühe in die Berge getrieben. Da sie nicht gemolken wurden, konnten sie sich frei in der Umgebung bewegen bis wir sie im Herbst zurück getrieben haben. In den 6 Monaten kamen auch einige junge Kälber zur Welt. Diese habe ich alle mit der Flasche gefüttert. Es war eine der schönsten und lustigsten Aufgaben. Mit durchschnittlich 7 Arbeitsstunden am Tag hatte ich einen entspannteren Arbeitstag als in Deutschland. Mein Chef war allerdings länger unterwegs als ich, da er jede Menge andere Aufgaben zu erfüllen hatte.

Ich hatte 2 Tage in der Woche frei, an denen ich immer etwas unternommen habe. Mein Chef war in Sachen Arbeitszeit sehr kulant und hat mir auch mehrere Tage frei gegeben. So hatte ich die Möglichkeit die Umgebung zu erkunden und auch weitere Ausflüge zu unternehmen. Glücklicherweise war ich mit meinem eigenem Auto unterwegs. Um Norwegens einzigartige Natur zu entdecken muss man natürlich abseits der Wege gehen. Meine schönste Tour ging nach Flåm am Aurlandsfjord. Nach einer Fahrt mit einer historischen Bahn ging es zu Fuß bis zum Campingplatz zurück. In der Saison sind alle Campingplätze von Touristen aller Nationen belegt. Allen voran natürlich der Deutschen.

In meiner Freizeit habe ich auch an dem örtlichen Norwegischkurs teilgenommen. Er wurde kostenlos für alle „Neuankömmlinge“ angeboten. In unserer Klasse waren bis zu 8 Nationen vertreten. Es war sehr interessant und informativ von allen anderen Schülern über deren Land und Leben zu lernen. Es haben sich auch viele Freundschaften gebildet, welche heute noch Bestand haben. Wir haben jedes Wochenende zusammen verbracht und auch am Nachtleben der umliegenden Städte teilgenommen.

Nach meiner Heimkehr wurde ich oft gefragt, ob ich in Norwegen leben möchte. Ich weiß nicht, was ich antworten soll! Da ich sehr naturverbunden bin und mir Großstädte zu hektisch sind, habe ich das ruhige Leben sehr genossen. Auch die Mentalität der Norweger empfand ich als sehr entspannend. Wenn man zu Fuß unterwegs ist, kann man stundenlang wandern, ohne jemanden zu begegnen. Und natürlich spricht auch die wunderschöne Natur für sich. ABER andererseits ist das Leben in Norwegen sehr teuer. Der Durchschnittslohn liegt zwar weit über dem deutschen Niveau, aber wer möchte schon das dreifach für ein Auto oder 11€ für ein Sixpack Bier bezahlen?! Natürlich spielen Familie und Freunde in der Heimat auch einen großen Faktor für diese Entscheidung. Also möchte ich meinen kleinen Bericht mit einem norwegischen Sprichwort beenden.
„Ute bra, men hjemme best.“ - Draußen ist es schön, aber zu Hause am schönsten.

Mein Fazit:
Ich kann es jedem mit Fernweh und Endeckerdrang empfehlen! Ich würde es sofort wieder tun.
Man lernt fürs Leben und begegnet jede Menge Menschen. Vor allem im „Farmarbeit- Programm“ entwickelt man einen besonderen Respekt vor der Natur- und Tierwelt und dem harten Leben eines Farmers. Auch kleine banale deutsche Eigenarten lernt man nach dieser Zeit zu schätzen und denkt über einiges anders.

Isabelles unvergessliche Zeit in Norwegen

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Alter: 20
Reiseziel: Norwegen
Heimatort: Erfurt
Wenn ich jetzt auf die Zeit zurückblicke, kann ich eins mit fester Wahrscheinlichkeit sagen: Es war eine Zeit, die ich nie vergessen will und deswegen auch nicht vergessen werde. Ich habe mit der Familie gelacht, jeden Tag etwas Neues gelernt bei der Arbeit, war auf mehrstündigen Wandertouren, habe Elche und Moschusochsen gesehen und ganz tolle Menschen kennen gelernt, mit denen ich hoffentlich noch lange in Kontakt bleibe.Diese Zeit hat mich glücklich gemacht und sehr geprägt.

Los geht's!
Nachdem ich am Montag am Bahnhof in Dombas abgeholt wurde, habe ich mit meiner Mitbewohnerin Paula bis halb drei nachts gequatscht. Am nächsten Morgen bin ich gegen 10 aufgestanden und wir haben entspannt gefrühstückt. Danach wurde ich in das Computersystem für die Rechnungen im Restaurant und für die Hüttenbuchungen eingeweiht. Inger-Lise und Stein sind sehr organisiert, aber das System hat mich natürlich trotzdem erstmal etwas überfordert. Es war aber ein ruhiger Tag, weil keine Gäste ins Restaurant gekommen sind. Dann habe ich das erste Mal eine Hütte saubergemacht und dann gab es schon Abendessen. Eivind, der auszubildende Koch, hat Kartoffeln mit Kraut und Schweinefleisch serviert. War sehr lecker. Dann habe ich mich noch kurz um die getrocknete Wäsche gekümmert, die noch gebügelt werden muss.
[...]
Magische Polarlichter
Später kam plötzlich Simen in unser Zimmer und meinte draußen könne man die Nordlichter sehen. Ich habe schnell meine Jacke angezogen, meine Kamera geschnappt und bin rausgerannt. Ich habe versucht ein Foto zu machen, aber auf der Automatik Einstellung ging das natürlich nicht, weil das Motiv zu dunkel war. Denn was wir nicht erwartet hatten, war, dass man die Nordlichter mit dem menschlichen Auge nicht immer grün sehen kann, sondern eher wie ein heller grauer Schleier am Himmel gesehen werden kann. Nach der erfolglosen Fotosession sind wir wieder reingegangen und haben uns über die Nordlichter unterhalten.
Stein hat gefragt, was für eine Kamera ich denn habe und hat sich gleich daran gemacht die Einstellungen zu ändern, weil sie auch eine Nikon haben und wissen, was man umstellen muss, um Fotos von den Nordlichtern zu machen. Dann sind wir natürlich gleich wieder raus und tatsächlich hat es geklappt. Wegen der großen Blende kann man die Nordlichter auf den Fotos sehen, obwohl sie unscharf geworden sind, weil man in der Dunkelheit nicht fokussieren kann. Es war ein sehr schönes Erlebnis und wir konnten sogar für eine kurze Zeit die Bewegungen am Himmel sehen. Solche Naturspektakel sind schon was Feines. Sie haben meist keinen wirklichen Sinn in dem Kreislauf der Natur, aber zeigen einfach durch welche Zufälle und Kraft so etwas Faszinierendes entstehen kann. Ja schon fast etwas Magisches. :D
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Alltag und Norwegens Geburtstag
Jetzt bin ich schon 3 Monate hier im Fjell. Kaum zu glauben...
Ich habe mich hier mittlerweile sehr gut eingelebt und mich an vieles gewöhnt. Der Alltag kehrt ein und alles erscheint selbstverständlich. Ist es aber natürlich nicht und das zeigt sich durch verschiedene Situationen. Als ich am Dienstag letzte Woche mit Inger-Lise in Otta war, habe ich mir einige nue Sachen gekauft und die Autofahrten sehr genossen. Ja selbst im Auto sitzen, shoppen gehen und eine 1.500 Einwohner Stadt besuchen, ist für mich etwas besonderes :D
Auch die Fahrt mit der Raumabahn am Samstag war ein toller Ausflug. Die Fahrt an sich ist ja schon ein Erlebnis, aber die Küstenstadt Andalsnes war definitiv ebenfalls einen Besuch wert. Es waren frühlingshafte 15 Grad und weit und breit kein Schnee in Sicht. Außer natürlich auf den Bergen, in deren Mitte die kleine Stadt liegt. Traumhaft schön dort, zwischen hohen Bergen, grünen Wiesen und dem blauen Meer. Da kann man sich ein ruhiges Leben gut vorstellen :)
Und gestern war es endlich soweit. Wir haben uns schon die ganze letzte Woche darauf vorbereitet. Norwegens Geburtstag! Der 17. Mai 1914 war der Tag, an dem das Grundgesetz Norwegens und damit die unabhängige Verfassung verabschiedet wurde. Das wird hier ordentlich gefeiert, mit typisch norwegischen Trachten, Paraden und sehr viel Essen :D
Für uns war der Tag der stressigste, den ich hier bisher erlebt habe. Zwischen 15 und 18 Uhr war unser Restaurant voll. Es gab 4 Menüs mit Schwein, Elch, Rentier und Laks, entweder 2 oder 3 Gänge. Alle hatten viel zu tun. Aber alles in allem war es ein erfolgreicher Tag. Nichts ist runtergefallen, niemand hat sich großartig beschwert und es wurden keine falschen Bestellungen aufgenommen und Servierungen verfehlt. Gegen 20 Uhr haben wir dann alle zusammen gegessen und den Tag besprochen. Wir sind eben nicht nur ein gut zusammenarbeitendes Team, sondern eine Familie. :)
[…]
Abschied Teil 1
Bald gehts auf nach Heidal und ich weiß ich werde Furuhaugli sehr vermissen. Es waren 4 Monate und eine extrem wichtige Zeit für mich. […] Ich bin unglaublich dankbar für alles, was mir hier passiert ist und welche Menschen ich hier kennen gelernt habe. Ich werde auf jeden Fall zurückkommen. Es wird mir schwer fallen zu gehen...
[…]
Auf in den 2. Teil!
Jetzt bin ich schon seit fast zwei Wochen auf der Luseater Farm. Johanna aus Deutschland und Lina aus Dänemark haben mich am Sonntag in Otta abgeholt. Wir verstehen uns einfach und bezeichnen uns selbst auch als ein super gutes Team. Wir ergänzen uns super und ich bin so froh, dass ich sie hier kennengelernt habe. Ich merke mir auch langsam die Namen der Kühe und freunde mich mit ihnen an. Das Melken macht echt Spaß und ich arbeite gerne. Ab und zu darf ich auch die Zeitungen in der Gegend ausfahren, was auch angenehm ist, weil die Route wunderschön ist.
Gestern Abend hat Rosalita ihr Kalb bekommen und es sieht aus wie unser Bulle. Die kleine heißt jetzt nach alter Tradition Isabelle, da die erste Kuh, die in der Zeit des Working guests ihren oder seinen Namen bekommt. Ich freue mich schon sie wieder zu sehen und mit ihr zu kuscheln. :)
[…]
Arbeit, Kälber und Namesvettern
Viele neue Kälber wurden geboren, viel Milch ist durch die Pumpen geflossen und wir mussten uns von Lina verabschieden und durften das neue Mädchen Gudrun aus Österreich begrüßen. Das Melken geht mittlerweile ohne Nachzudenken und die Routine zieht langsam bei mir ein. Die Abwechslung zwischen Stallarbeit und Zeitungen Ausfahren tut mir auch gut.
[…]
Ich habe mich auch um die 3 Ferienhütten gekümmert, also sie gesäubert und die Gäste empfangen. Da habe ich einige interessante Gespräche führen können mit Menschen aus aller Welt.
[…]
Meinem kleinen Kalb Isi (der norwegische Name ist Lys, das bedeutet Licht) geht es gut. Alle 6 Kälber sind auf der Wiese hinter unserem Haus und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht bei ihnen sitze und mit ihnen kuschle.
[…]
Abschied Teil 2
Der letzte Arbeitstag ist vorbei, die Sachen sind gepackt und die Kälber ein letztes Mal gekuschelt. Nun ist es 6 Monate her, dass ich in Oslo am Flughafen angekommen bin. Damals habe ich mich noch gefragt wie alles werden wird. Wie die Familie ist, wie sich die Arbeit gestaltet, was ich alles draußen erleben werde, welche Menschen ich kennen lernen werde. Wenn ich jetzt auf die Zeit zurückblicke, kann ich eins mit fester Wahrscheinlichkeit sagen: Es war eine Zeit, die ich nie vergessen will und deswegen auch nicht vergessen werde. Ich habe mit der Familie gelacht, jeden Tag etwas Neues gelernt bei der Arbeit, war auf mehrstündigen Wandertouren, habe Elche und Moschusochsen gesehen und ganz tolle Menschen kennen gelernt, mit denen ich hoffentlich noch lange in Kontakt bleibe.Diese Zeit hat mich glücklich gemacht und sehr geprägt.
Ich hoffe nächstes Jahr wieder zurück zu kommen nach Furuhaugli und Luseter. Ich möchte nochmal im Restaurant arbeiten, mit der Familie Ligretto spielen, wandern gehen und meine kleinen Kälbchen als erwachsene Kühe sehen.

Sarahs Eindrücke von Norwegen

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Alter: 18
Reiseziel: Norwegen
Heimatort: Blaustein
Mir hat die Arbeit immer sehr viel Spaß gemacht und es war sehr vielfältig. Was auch ein besonderes Erlebnis war, war Elche und Rentiere in freier Natur zu sehen.

Die Farm, auf der ich 2 Monate verbracht habe, liegt im Norden Norwegens in der Nähe von Tromsø, nördlich des Polarkreises. Ich habe mir sehr gewünscht, in den Norden zu kommen und es hat tatsächlich geklappt. Meine Gastfamilie hatte zwei Kinder (10 und 11) und der Opa wohnte auch auf der Farm. Auf der Farm gab es Pferde, Katzen, Hunde und Schafe. Mit mir war ein anderes deutsches Mädchen auf der Farm, wir haben uns von Anfang an super verstanden und oft zusammen gearbeitet.

Mein Tagesablauf: Ich habe morgens, mittags und abends die Pferde gefüttert. Vormittags habe ich das Katzenhotel gereinigt und die Katzen dort versorgt. Das Katzenhotel war für Leute, die in Urlaub gegangen sind und dort wurden die Katzen dann versorgt. Die restliche Arbeitszeit wurden meistens unterschiedliche Dinge gemacht, dazu gehörte Zäune bauen, Maschinen reinigen, den Pferde Paddock ausmisten, Kartoffeln ernten, Heu pressen. Das Haus in dem jetzt das Katzenhotel ist, war früher ein Schweinestall und eine Hälfte davon wurde vor ein paar Jahren zum Katzenhotel umgebaut. In der anderen Hälfte wurde ein Pferdestall gebaut, bei dem ich auch öfters mitgeholfen habe. Ich habe viele Sattelkammern im neuen Pferdestall gestrichen und bei anderen Dingen mitgeholfen. Im September haben wir die Schafe aus den Bergen geholt, denn diese verbringen den Sommer komplett frei in den Bergen. Wir waren oft unterwegs um die Schafe einzusammeln und es war eine komplett neue und sehr interessante Erfahrung für mich.

Es war schön, so viel in der Natur zu sein und so auch etwas von der Umgebung zu sehen. In meiner Freizeit habe ich meistens etwas mit dem Mädchen unternommen, das mit mir auf der Farm war. An einem Wochenende haben wir die Insel, auf der wir gewohnt haben, mit dem Fahrrad umrundet. Wir haben eine Nacht am Strand, im Zelt übernachtet und es war ein besonderes Erlebnis. Wir haben an diesem Abend auch das erste Mal Polarlichter gesehen. Ich habe mir schon seit vielen Jahren gewünscht, sie mal zu sehen. Ich habe die Polarlichter danach noch öfters gesehen und war jedes Mal extrem begeistert und habe viele Fotos gemacht. Wir waren auch öfters in der Stadt, im Einkaufszentrum und auch oft wandern. Wir haben viele Ausflüge gemacht und viel erlebt und Norwegen ist einfach ein wunderschönes Land.

Mit meiner Gastfamilie hab ich mich sehr gut verstanden, wir hatten sehr viel Spaß zusammen und auch das zusammenarbeiten war immer lustig und nie langweilig. Ich könnte noch lange weiter schreiben, aber wenn man es zusammenfasst, waren es definitiv zwei wundervolle Monate. Ich habe so viel gelernt, auch für meine Zukunft und ich kann nur jedem empfehlen, ins Ausland zu gehen. Klar kann es am Anfang schwierig sein, dass ist normal. Doch die Erlebnisse, Erfahrungen und Erinnerungen, bleiben einem für das ganze Leben.

Hannahs Zeit auf dem Reiterhof

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Alter: 20
Reiseziel: Norwegen
Heimatort: Suhl
Norwegen hat mich schon immer fasziniert, genauso wie Pferde. Deshalb traute ich meinen Augen kaum, als mich eine Anfrage von einer norwegischen Gastfamilie mit Reiterhof erreichte. Auch im Nachhinein kann ich nur sagen: Etwas Besseres hätte mir nicht passieren können!

Mein Abenteuer startete Mitte August: Von Berlin aus flog ich nach Bergen, wo mich meine Gastmutter am Flughafen abholte und wir gemeinsam nach Voss fuhren. Meine Gastfamilie, bestehend aus meinen Gasteltern, ihren Kindern (12 und 8 Jahre alt), einem Hund, einer Katze und zwischen 12 und 5 Pferden, hat mich sehr herzlich aufgenommen und ich habe mich von Anfang an wohl gefühlt. Die Sprache war nie ein Problem, da meine Gasteltern gut Deutsch und Englisch sprachen und ich mich auch mit den Kindern auf Englisch verständigen konnte. Zudem besuchte ich drei Monate lang einen Norwegisch-Sprachkurs, der mir das Lernen der Sprache erleichterte.

Im Stall habe ich mich sofort gut mit den Reitern verstanden und auch mit den Pferden hatte ich zum Glück keine Probleme. Zu meinen täglichen Aufgaben gehörte das Ausmisten der Boxen, das Vorbereiten von Futter, das Rausbringen der Pferde auf ihre Koppeln und das Trainieren einiger Pferde. Oft habe ich auch jüngeren Reitschülern geholfen, meine Gastgeschwister beaufsichtigt, gekocht und an den Wochenenden auf Turnieren für das Wohl von Pferd und Reiter gesorgt. Während im Winter aufgrund der dicken Schneedecke vor allem im Stall und im Haus gearbeitet wurde, war ich im Sommer meist den ganzen Tag draußen, habe Weidezäune gespannt, den Stall gestrichen oder meinem Gastvater bei landwirtschaftlichen Arbeiten geholfen.

In meiner Freizeit bin ich oft mit meiner Gastmutter und -schwester ausgeritten, habe mich mit Freunden getroffen oder eine Reise innerhalb Norwegens unternommen. Mit dem Zug brauchte ich nur anderthalb Stunden nach Bergen, wo ich viele Wochenenden mit Sightseeing, Wandern oder Shoppen verbracht habe. Mehrmals bin ich mit der Oslo-Bergen-Bane von Voss über die beeindruckende Hardangervidda in die Hauptstadt gefahren, wo ich bei den Eltern meiner Gastmutter untergekommen bin und am 17. Mai gemeinsam mit ihnen den Grunnløvsdag gefeiert habe. Oslo ist sowohl im Winter als auch im Sommer absolut sehenswert und bietet eine große Vielfalt an Kultur, Ausflugszielen und Sportmöglichkeiten. Eine weitere Reise unternahm ich nach Haugesund an der Westküste, das vor allem bei schönem Wetter ein Badeparadies ist.

Auch wenn ich die Zeit in Norwegen als die aufregendste, interessanteste und schönste meines bisherigen Lebens beschreiben würde, war nicht immer alles Rosarot. Manchmal fühlte ich mich trotz der Unterstützung meiner Gastfamilie überfordert, ab und zu übermannte mich das Heimweh und die Krankheit oder der Verkauf eines Pferdes brachte mich oft um den Schlaf. Das schwierigste war allerdings der Abschied aus Voss und Norwegen. Ich habe nicht nur viel erlebt, Erfahrungen gesammelt und Dinge fürs Leben gelernt, sondern ein zweites Zuhause und neue Freunde gefunden.