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Schüleraustausch unter Trump – Eine Teilnehmerumfrage

Die USA sind der unangefochtene Spitzenreiter, wenn es um die Hitliste der beliebtesten Länder für einen Gastschulaufenthalt geht. Aber bleiben sie es auch unter der Präsidentschaft Donald Trump? Einige Schüler und Eltern sind verunsichert. Also haben wir unsere Austauschschüler befragt, die die Situation gerade selbst erleben und damit aus Insidersicht berichten können. Sie gewährten uns Einblicke, wie sie den politischen Wandel vor Ort in den USA erlebt haben.

Fünf Fragen haben wir ihnen gestellt und erhielten folgende Statements:


1. Was ist in deinem Alltag anders, seit Donald Trump und nicht mehr Barack Obama Präsident ist?

Die eigentliche Wahl und der Ausgang dieser hatten laut der Gastschüler bisher keinen Einfluss auf ihren Alltag. Zwar wird verstärkt in den Medien davon berichtet und in den Gastfamilien bzw. im Schulunterricht darüber diskutiert. Doch aus den Antworten lässt sich deutlich erkennen, dass das Leben eines Austauschschülers in den USA auch unter der Präsidentschaft Trump in normalen Bahnen weiter verläuft.

[blockquote source=“Felix, 17, Indiana“]In meinem Alltag hat sich nicht wirklich etwas verändert, seit Trump Präsident geworden ist. Natürlich waren Trump und Hillary die letzten Monate Top-Theme #1 und sind es immer noch, aber ich selber habe noch keinen wirklichen Unterschied mitbekommen.[/blockquote]

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[accordion-group title=“Zu den weiteren Antworten unserer Teilnehmer„]

„Es hat sich gar nichts verändert, seitdem Trump Präsident ist. Da ich in Texas bin, kenne ich viele Mexikaner. Die reden manchmal schlecht über Trump aber das ist auch alles.“ (Aron, 17, Texas)

„Im Großen und Ganzen hat sich nichts verändert. Am Anfang haben mich alle gefragt, was meine Familie und Freunde in Deutschland denken, aber jetzt ist es wie davor, als Obama Präsident war.“ (Elena, 16, Missouri)

„Es hat sich eigentlich nichts verändert.“ (Hannah, 15, Louisiana)

„An sich hat sich in meinem Alltag größtenteils nichts verändert. Oftmals werden jedoch Kommentare von meinen Mitschülern abgegeben, die entweder stark für oder stark gegen ihn sprechen.“ (Anna, 16, Indiana)

„Meine Gastfamilie ist stark gegen Trumps Präsidentschaft. Seitdem er an der Macht ist, reden wir abends sehr viel über Politik (was ich toll finde um ehrlich zu sein, da wir die selbe politische Meinung vertreten). In meinem Schuldistrikt gibt es viele Trump-Supporter, da ich in einer eher weißen, konservativen und reicheren Umgebung wohne. Und obwohl meine Gastfamilie so politisch interessiert ist, merkt man in der Schule kaum einen Unterschied. Die meisten reden nicht allzu gern über Politik.“ (Ying, 17, New York)

„Es wird deutlich mehr über die momentane politische Situation geredet und auch z.B. am Abendessenstisch sehr oft über Trump und seine Pläne geredet.“ (Tobias, 17, Texas)

„Besonders im Fach „Economics“ diskutieren wir auch viel über Politik. Da ich eine eher links gerichtete Meinung habe, bin ich oft anderer Meinung als meine Mitschüler. (Die Klasse ist nicht sonderlich groß und diese Diskussion sind auch mehr freiwillig, weil wir sonst nicht viel machen). Mein Lehrer ist politisch mehr im linksgerichteten Zentrum anzusiedeln. Wir reden viel, besonders gut daran gefällt mir, dass wir uns mehr auf Sachargumente fixieren und jeder auch die Meinung der anderen respektiert. Aber ich mache mir im Alltag schon manchmal Sorgen, wenn ich Nachrichten sehe oder lese.“ (Ole, 17, Oklahoma)

„An sich hat sich in meinem Alltag größtenteils nichts verändert. Oftmals werden jedoch Kommentare von meinen Mitschülern abgegeben, die entweder stark für oder stark gegen ihn sprechen.“ (Carina, 15, Illinois)

„Es wird im Allgemeinen mehr über Politik gesprochen. Vor allem in der Schule!“ (Sabrina, 16, Georgia)

„Meine Gastfamilie sind sehr starke Befürworter und reden fast jeden Tag über die großartigen Taten Trump’s. Entweder man liebt Trump oder man hasst ihn. Meine Geschichtslehrerin ist gegen ihn und meistens hörst man das auch heraus, wenn sie über ihn spricht. Aber alles in allem wird meistens nicht über Politik in der Schule oder der Öffentlichkeit geredet, weil es ein heikles Thema ist. Viele haben sehr starke Meinungen und lassen sich nicht davon abbringen.“ (Sarah, 16, Texas)

„Viele reden hier drüber, jedoch sind die Meinungen gespalten. Jedoch verändert hat sich bis jetzt noch rein gar nichts (zumindest nichts, was ich mitbekommen habe).“ (Michelle, 17, Missouri)

„Es hat kaum Änderung gegeben. Das einzige, was passiert ist, ist dass es eine neue Vending Machine gibt, die normal Süßigkeiten hat.“ (Nick, 16, Alabama)

„Ich bemerke nicht wirklich viel außer was man im Fernsehen sieht. Mein Geschichtslehrer gibt immer mal wieder Kommentare ab, dass nicht immer alles richtig abläuft und einige Schüler sprechen über die politische Situation, aber ansonsten ist alles in Ordnung.“ (Lisa, 17, Pennsylvania)

„Es hat sich nicht wirklich etwas verändert abgesehen, dass in den Nachrichten viel berichtet wird und Leute und Großstädten demonstrieren. Aber selbst dort wird man nicht stark beeinflusst, da ich in San Francisco war als Obama Präsident war und letztes Wochenende. Beide Trips waren eine tolle Erfahrung.“ (Nina, 18, Kalifornien)

Um ehrlich zu sein, hab ich bis jetzt keine großen Veränderungen bemerkt. Ich hätte außerdem gedacht, dass die eigentliche Wahl viel größer gestaltet wird. Momentan ist das einzige, was man über den Präsident hört, im Geschichte Unterricht in der Schule.“ (Michelle, 15, Indiana)

„Eigentlich gar nichts, außer dass die Medien 24/7 über Trump und dessen Neuigkeiten berichten, sowohl die Amerikanischen wie als auch die deutschen Medien. Außerdem ist mir aufgefallen, dass der Euro etwas gesunken ist und teilweise schwankt.“ (Marie, 17)

„Ich hab keinen Unterschied in meinem Alltag gesehen seitdem Trump Präsident geworden ist.“ (Kim, 15, Tennessee)

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2. Ist deine Gastfamilie politisch stark engagiert?

Einige der Gastfamilien sind politisch engagiert, halten sich bezüglich der aktuellen politischen Entwicklung regelmäßig auf dem Laufenden und tauschen sich mit anderen Gleichgesinnten aus. Andere Gastgeber hingegen sind zur Wahl gegangen, sind darüber hinaus jedoch nicht politisch aktiv.

[blockquote source=“Michelle, 15, Indiana“]Ich würde nicht sagen, dass sie stark engagiert sind. Sie haben eine politische Meinung und waren wählen, aber haben den weiteren Prozess nicht wirklich verfolgt.[/blockquote]

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[accordion-group title=“Zu den weiteren Antworten unserer Teilnehmer„]

„Meine Gasteltern arbeiten für die Regierung und so haben sie mir erklärt, dürfen sie nicht an Demonstrationen etc teilnehmen. Mein Gastvater ist aber sehr politisch interessiert und informiert sich immer regelmäßig über die Neuigkeiten und sagt sie mir auch immer.“ (Elena, 16, Missouri)

„Sie sind ein wenig engagiert, können ihre demokratischen Meinungen jedoch oft nicht aussprechen, da er als Pastor arbeitet und die evangelische Kirche stark republikanisch denkt.“ (Hannah, 15, Louisiana)

„Oh ja. Wir reden jeden Abend über Politik. Sie sind auch schon zu verschiedenen Women’s Marches gegangen.“ (Ying, 17, New York)

„Ja, meine Host-Familie verfolgt jede Nachricht über Trump und spricht sich auch sehr stark gegen ihn aus in ihrer Community und auf Facebook.“ (Felix, 17, Indiana)

„Nicht direkt, jedoch hat meine Gastfamilie eine sehr direkte Meinung über Trump und die momentane politische Situation.“ (Tobias, 17, Texas)

„Nein, sie haben gewählt aber die haben da nicht viel mit zu tun.“ (Aron, 17, Texas)

„Da ich bei insgesamt drei Gastfamilien war, variiert das ein wenig. Meine jetzige ist nicht so sehr in Politik interessiert. Meine vorherige Familie war sehr stark in politischen Dingen interessiert. Darüber haben wir auch viel gesprochen. Was ich sehr schön daran fand das, aus meiner Sicht, die eine sehr moderne Sicht auf die Dinge hatten. Auch während des TV Duells war es klar, dass es Demokraten sind. In meiner ersten Familie haben wir hin und wieder über Politik gesprochen. Die Familie war allerdings sehr, sehr, sehr konservativ. Deswegen habe ich es mir eher angehört, da ich keinen Konflikt gesucht habe.“ (Ole, 17, Oklahoma)

„Nein, aber trotzdem möchten sie immer auf dem neuesten Stand sein.“ (Sabrina, 16, Georgia)

„Meine Gastfamilie redet viel über Politik und interessiert sich auch viel dafür.“ (Michelle, 17, Missouri)

„Nicht so stark, aber die sind für Trump, weil sie meinen, dass er etwas verändern wird.“ (Lisa, 17, Pennsylvania)

„Ich würde nicht sagen, dass sie stark engagiert sind. Sie haben eine politische Meinung und waren wählen, aber haben den weiteren Prozess nicht wirklich verfolgt.“ (Michelle, 15, Indiana)

„Meine Gastfamilie ist nicht politisch stark engagiert.“ (Kim, 15, Tennessee)

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3. Tendiert deine Gastfamilie – falls sie dies offen zeigen – eher zu den Republikanern oder Demokraten?

Die Gastfamilien unserer befragten Austauschschüler gehören sowohl den Republikanern als auch Demokraten an. Einige von ihnen zeigen dies sehr offen. Bei anderen Gasteltern sind sich unsere Teilnehmer hinsichtlich der politischen Zugehörigkeit nicht sicher.

[blockquote source=“Lisa, 17, Pennsylvania“]Zu keinem von beiden. Sie tendieren einfach zu der Person, bei dem sie denken, dass er die besten Entscheidung trifft.[/blockquote]

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[accordion-group title=“Zu den weiteren Antworten unserer Teilnehmer„]

„Meine Gastfamilie tendiert ganz offen zu den Demokraten und hat auch gute Punkte dafür.“ (Elena, 16, Missouri)

„Sie haben bereits sehr oft deutlich gemacht, dass sie Demokraten sind.“ (Hannah, 15, Louisiana)

„Meine Host-Eltern stehen komplett hinter den Demokraten. Sie sagen, dass manche Sachen der Republikaner nicht so schlimm ist, aber sie sind komplett gegen Trump und seinen Ideen.“ (Felix, 17, Indiana)

„Sie haben eine Meinung zu dem Thema und haben auch gewählt, setzen sich aber nicht öffentlich für oder gegen Trump ein.“ (Carina, 15, Illinois)

„Bei meiner jetzigen Familie bin ich mir nicht ganz sicher, aber ich würde vermuten, dass sie Demokratisch ist. Meine Familie davor war ganz eindeutig Demokratisch, und meine allererste war ganz eindeutig Republikanisch.“ (Ole, 17, Oklahoma)

„Eher zu den Republikanern, jedoch gibt es hier in meinem Umfeld sehr viele Demokraten (besonders was man in der Schule mitbekommt).“ (Michelle, 17, Missouri)

„Meine Gasteltern sind Republikaner, aber nicht für Trump. Meine Gastgroßeltern sind für Trump.“ (Anna, 16, Indiana)

„Sie sind definitiv Republikaner.“ (Sarah, 16, Texas)

„Republikaner – grundsätzlich habe ich das Gefühl, dass hier die Mehrheit für die Republikaner, also Trump sind ( sowie Nachbarschaft, Schüler oder Freunde).“ (Marie, 17)

„Sie sind sehr demokratisch und machen das auch klar deutlich. Sie unterstützen Bernie Sanders.“ (Ying, 17, New York)

„Ich glaube, meine Gastfamilie tendiert mehr zu den Republikanern, aber ich bin mir nicht sicher.“ (Kim, 15, Tennessee)

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4. Hat dich die politische Einstellung deiner Familie irgendwie betroffen bzw. irgendetwas für dich geändert?

Während einige unserer High School-Teilnehmer wenig oder gar nicht über politische Themen mit ihrer Gastfamilie sprachen, kam es zwischen anderen zu einem regen Meinungsaustausch. Dieser fand in der Regel auf einem sachlichen Niveau statt. Zwar versuchten einige Gasteltern, die Meinung ihres Gastschülers zu beeinflussen. Doch in den meisten Familien gab es keinerlei Unstimmigkeiten bezüglich der politischen Anschauung, selbst wenn man nicht gleicher Meinung war. Einige Teilnehmer merkten zudem an, die Präsidentenwahl nach Ankunft in den USA aus einer anderen Perspektive betrachtet zu haben.

[blockquote source=“Michelle, 17, Missouri“]Meine Gastfamilie hat mir von Anfang an gesagt, dass wir darüber offen sprechen können und ich mich mit meiner Meinung nicht zurück halten muss oder unwohl fühlen sollte. Meine Familie sind zwar keine „Trump Supporter“, jedoch fanden sie ihn um einiges besser als Clinton. Es hat sich nichts geändert etc., jeder darf seine eigene Meinung haben und jeder in meine Gastfamilie respektiert dies.[/blockquote]

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[accordion-group title=“Zu den weiteren Antworten unserer Teilnehmer„]

„Ich bin genau der gleichen Meinung wie meine Gastfamilie, also hatten wir nie Auseinandersetzungen über unsere politische Sichtweise. Es hat sich auch nichts geändert innerhalb der Familie wegen der Ergebnisse der Wahl.“ (Elena, 16, Missouri)

„Mich persönlich hat ihre politische Einstellung beruhigt, und es hat uns eigentlich nur mehr Gesprächsstoff gegeben.“ (Hannah, 15, Louisiana)

„Nein, es gibt nie Unstimmigkeiten. Ich glaube es hat sogar unsere Beziehung noch mehr verbessert.“ (Ying, 17, New York)

„Am Anfang habe ich gedacht, Bernie Sanders und Obama wären gute Politiker, doch meine Gastfamilie, vor allem der Gastvater hassen sie. Sie haben mich dann überzeugen wollen, dass sie nur schlecht für Amerika sind. Manchmal finde ich ihre Einstellung ein bisschen übertrieben, aber so sind sie und ich kann damit leben. Meine Einstellung hat sich ein bisschen geändert, seit ich in Amerika bin gegenüber der deutschen Politik. Ich finde, Deutschland ist mehr so der Fußabtreter für ganz Europa und wir sollten uns mehr durchsetzten und uns wieder mehr Respekt verlangen-nur in meiner Meinung.“ (Sarah, 16, Texas)

„Überhaupt nicht. Ich war bei ihren Diskussionen über Politik dabei, habe allerdings nicht wirklich dazu bei getragen. Daher gab es auch keine Unstimmigkeiten oder ähnliches.“ (Michelle, 15, Indiana)

„Ich habe in den ersten Monaten viele Fragen gestellt, was meine Gastfamilie von der Wahl und den Kandidaten hielt. Ich habe zwar meine persönliche Meinung gegen Trump nicht offen geäußert, jedoch wusste meine Gastfamilie recht schnell, dass ich von Trump und seinen Ansichten nicht besonders überzeugt war. Leider ist es dadurch passiert, dass ich von meiner Gastfamilie in die „linke Ecke“ gestellt wurde und ich seit dem auch dort nicht mehr raus komme. Das heißt, dass wenn es um politische Themen geht, ich einfach leise bin und nichts sage, da was ich sagen würde sowieso niemanden interessiert. In der Schule ist es sehr unterschiedlich, mit wem man redet, wobei es sehr viele verschiedene Meinungen gibt und auch normalerweise jede Meinung akzeptiert wird.“  (Tobias, 17, Texas)

„Nein. Von Anfang an hatten wir gesagt, dass diese Wahl die Wahl zwischen Pest und Cholera war, aber dass Hillary das kleinere der beiden Übel war.“ (Felix, 17, Indiana)

„Da wir in meiner aktuellen Gastfamilie nicht oft über Politik sprechen, hat es da keine Konflikte gegeben. In meiner Familie davor auch nicht, wir haben zwar so gut wie täglich darüber gesprochen, waren aber oft gleicher Meinung. In meiner allerersten Familie gab es zwar Meinungsverschiedenheiten, das war aber alles ganz friedlich, da wir unsere Meinungen nur kund gegeben habe und nicht viel diskutierten.“ (Ole, 17, Oklahoma)

„Nein, überhaupt nicht.“ (Sabrina, 16, Georgia)

„Es gab keine Unstimmigkeiten, aber bevor ich in die USA kam, war ich für Clinton und habe nicht verstanden, wie man für Trump sein kann. Seitdem ich hier lebe, habe ich alles hautnah miterlebt und mir auch die Debatten angeguckt und seitdem bin ich eher für Trump, auch wenn ich nicht alle seine Entscheidungen nachvollziehe und verstehe.“ (Lisa, 17, Pennsylvania)

„Nicht wirklich, da meine Gastfamilie sehr freundlich und offen ist, reden wir oft darüber und sie erklären mir ihre Ansicht und die Gründe dafür. Somit hat man Verständnis, auch wenn man es vielleicht ein bisschen anderst sieht.“ (Nina, 18, Kalifornien)

„Überhaupt nicht! Wir reden zwar manchmal darüber, hier bei ist es aber eher ein Austausch von verschiedenen Meinungen über Trump und die neue politische Lage.“ (Marie, 17)

„Meine Gastfamilie und ich reden nicht viel über Politik. Bei uns ist alles normal und wir hatten noch nie ein Problem.“ (Kim, 15, Tennessee)

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5. Wozu rätst du potentiellen Programmteilnehmern, die ggf. derzeit Bedenken haben, ihren Schüleraustausch in den USA zu verbringen?

Die USA sind für unsere befragten Teilnehmer nach wie vor – trotz oder auch gerade wegen der aktuellen politischen Lage – eine einmalige Destination für einen Schüleraustausch. Sich durch Trump von einem High School-Aufenthalt abhalten zu lassen, raten sie keinem. Ganz im Gegenteil: Ihrer Meinung nach ist ein Schüleraustausch nun mehr denn je eine tolle Gelegenheit, die Staaten ohne Vorurteile kennen zu lernen. Letztendlich bestimmt nicht die politische Lage die Erinnerung an einen Schüleraustausch, sondern ganz persönliche Alltagserlebnisse.

[blockquote source=“Elena, 16, Missouri“]Ich denke, dass es gerade jetzt wichtig ist, als Austauschschüler in die USA zu kommen, damit man die internationale Kontakte stärkt und alle Vorurteile zur Seite schafft. Amerika ist mehr als nur Trump und dein Auslandsjahr ist so viel mehr: Schüler an einer High School sein, eine tolle Gastfamilie haben und viele amerikanische Freunde haben. Ich würde auf jeden Fall raten, in die USA gehen, denn die Erfahrungen werden es einfach wert sein und mit Trump als neuer Präsident hat sich kaum/nichts geändert in meinem Umfeld.[/blockquote]

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[accordion-group title=“Zu den weiteren Antworten unserer Teilnehmer„]

„Ich würde versuchen, die politische Einstellung der Gastfamilie und Freunden zu ignorieren, falls es nicht mit der eigenen übereinstimmt. Bei Freunden ist es nicht allzu schwer, wie ich selber in diesem sehr republikanischen Staat feststellen musste. Bezüglich der Gastfamilie kann ich nicht wirklich Rat geben, da wir die gleichen Ansichten haben.“ (Hannah, 15, Louisiana)

„Diejenigen, die wirklich ein starkes Problem damit, hätten in einer Gastfamilie platziert zu werden, die Trump unterstützt, würde ich empfehlen im Host Family Letter das irgendwie bemerkbar zu machen. Ich zum Beispiel habe damals erwähnt, dass ich an Flüchtlingsprojekten teilgenommen habe. Ich kann die Bedenken nachvollziehen, aber ich kann es ehrlich gesagt nicht genau einschätzen. Niemand weiß genau, was bis zum Sommer noch passieren wird. Ich persönlich finde es ziemlich interessant, genau jetzt gerade in den USA zu sein und es hautnah mitzuerleben. Ich würde mich auf jeden Fall wieder für die USA entscheiden.“ (Ying, 17, New York)

„Macht euch keine Gedanken. Selbst mit Trump ist dieses Jahr eines der besten Jahre, die ich jemals hatte. Manchmal muss man sich einfach nicht um politische Sachen kümmern und sein Leben genießen.“ (Felix, 17, Indiana)

„Ich habe nicht das Gefühl, dass es eine große Rolle in deinem Austauschjahr spielt. Du kommst in das Land um Englisch zu lernen und zur Highschool zu gehen usw. aber Trump spielt in diesen Gebieten keine Rolle. In der Schule wird vielleicht darüber geredet oder deine Gastfamilie wird darüber reden aber es betrifft dich, als Austauschschüler, nicht, da du ja nur Gast für einen bestimmten Zeitraum/ (Halbes) Jahr in den USA bist.“ (Anna, 16, Indiana)

„Sie sollten es immer noch tun, denn es ist eine wunderbare Erfahrung.“ (Nick, 16, Alabama)

„Ich würde mir an deiner Stelle nicht zu viele Gedanken machen. Die Medien machen einen viel größeren Wirbel darum, als du es hier tatsächlich mitbekommst. Informiere dich jedoch regelmäßig und sei auf dem neusten Stand! Viel Spaß in deinem Auslandsjahr.“ (Marie, 17)

„Sie brauchen keine Bedenken haben. Wenn die Gastfamilie anderer Meinung ist als du, dann akzeptier das. Du kannst ihre Einstellung nicht ändern. Überzeugung bringt nichts!! Und fühl dich auch nicht verletzt, wenn sie mal nicht so gut über dein Herkunftsland reden. Am besten ist es, wenn du es einfach ignorierst.“ (Sarah, 16, Texas)

„Ich würde wahrscheinlich dazu raten, sich in den ersten Monaten sehr „bedeckt“ zur momentanen politischen Situation zu verhalten, sich möglichst aus politischen Diskussionen heraus zu halten, da es leider in eher konservativen Regionen recht schnell passieren kann, dass man aufgrund seiner politischen Meinung in eine Schublade gesteckt wird, aus der man nicht mehr so schnell heraus kommt. Es kann auch passieren, dass manche Menschen, mit denen man zu tun haben wird, ein Problem damit haben, dass man eine ggf. andere politische Ansichten hat. Leider ist es hier nicht ganz so offen wie in Deutschland, wo es relativ egal ist, welche Partei die Freunde oder Familie wählen, sondern manche Leute machen es von der politischen Meinung abhängig, ob sie etwas mit einem zu tun haben möchten oder nicht.“ (Tobias, 17, Texas)

„Kein Grund um Bedenken zu haben. Es betrifft das Land und nicht einzelne Personen, besonders nicht Austauschschüler. Ich persönlich merke keine Änderung in meinem Leben hier in den Staaten so weit.“ (Sabrina, 16, Georgia)

„Ich würde mir nicht zu viele Sorgen machen. Bis jetzt hat Trump noch nichts angestellt. Es ist dein Auslandsjahr und es wird perfekt werden, egal mit wem an der Macht! Ich hatte auch erst Bedenken, aber bis jetzt hat sich noch nichts verändert. Richtig mit bekommen von der politischen Lage bekomme ich hier rein gar nicht. Fühlt sich genau so an wie als Obama an der Macht war. Und falls je was passieren sollte, könnt ihr immer weg, ihr seid schließlich nicht eingesperrt in den USA. Außerdem supportet euch eure Organisation in den USA auch bei solchen Sachen. Falls ihr über politische Sachen sprechen wollt, dann habt ihr immer jemanden da!“ (Michelle, 17, Missouri)

„Man bemerkt von der politischen Situation nicht allzu viel, aber selbst wenn, muss man einfach offen zu allem sein und die Entscheidungen von anderen respektieren, selbst wenn man anders denkt.“ (Lisa, 17, Pennsylvania)

„Ich denke nicht, dass ein Präsident dein Austauschjahr stark beeinflusst. Du bist derjenige, der es in der Hand hat, ein tolles Jahr daraus zu machen!“ (Nina, 18, Kalifornien)

„Habt keine Angst, im Bestfall haben du und deine Gastfamilie die gleiche Sichtweise, falls nicht, ist es aber auch nicht schlimm. Solange du sie nicht aufgrund ihrer Sichtweise verurteilst, haben sie auch kein Recht, dich zu verurteilen. Und immerhin kommt es auf die Familie an sich an und nicht auf deren politische Sichtweise.“ (Carina, 15, Illinois)

„Ich würde ihnen sagen, dass das alltägliche Leben gar nicht so von der regierenden Partei abhängt. Es kommt mehr auf die Leute an, mit denen man zu tun hat, und deren politische Meinung ist ja nicht abhängig von der Regierung.“ (Ole, 17, Oklahoma)

„Macht es trotzdem. Es ist so eine wunderbare Zeit und es lohnt sich zu 100%.“ (Michelle, 15, Indiana)

„Ich würde Ihnen auf jeden Fall dazu raten, einen Austausch nach Amerika zu machen, denn der Austausch ist da um mehr Erfahrung und Wissen zu bekommen. Jedoch wenn die sich unwohl fühlen, gibt es ja noch andere Länder, die Englisch als erste Sprache haben wie z.B. Canada, U.K., Australia etc.“ (Kim, 15, Tennessee)

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Von Steffi Stadon

Steffi ist als Redakteurin bei TravelWorks unterwegs. Als Backpacker in Australien hat sie in doppelter Hinsicht Feuer gefangen - nicht nur für die Landschaft sondern auch für einen Aussie. Gemeinsam pendeln sie zwischen Europa und Ozeanien hin und her. Der Rest der Welt kommt aber nicht zu kurz für Entdeckungen. Über den großen Teich soll es als nächstes gehen.

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