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Weihnachten mal ganz anders!

Ein Weihnachtsfest ohne Omi und ihren köstlichen Sauerbraten?

Niemals – Dann ist es ja kein richtiges Weihnachten mehr.  

Sicherlich war ich nicht die einzige Backpackerin, die sich in den letzten Tagen im Hinblick auf ihr erstes Weihnachtsfest ohne Familie mit solchen Gedanken beschäftigt hat. Auch wenn ich dem christlichen Glauben nicht angehöre, stellt Weihnachten für mich das Fest der Liebe dar, welches man mit seinen Liebsten auf so gemütliche und vor allem leckere Art und Weise wie nur möglich verbringt. Selbstgebackene Lebkuchen, kaltes (eher verregnetes als verschneites) Wetter, ein Spaziergang durch leere Straßen um bei Dämmerung in geschmückte Wohnzimmer schauen zu können, Omis wundervoll geschmückter Tannenbaum und ein köstliches Festmahl sind meine persönlichen Hauptassoziationen mit dem 24. Dezember.    


Nach 25 Jahren war es nun das erste Mal für mich, dass ich ein Weihnachten ohne all‘ diese Traditionen, ohne meine Familie und in einen fremden Land verbracht habe. Natürlich überfallt einen da schon mal kurz das Gefühl der Sehnsucht – ABER HEY – Kein Grund zu langer Traurigkeit! Die Feiertage als Backpacker in Neuseeland zu verbringen, kann eine wunderbar erfrischende Abwechslung darstellen: Sommer, Sonne, Sonnenschein am Strand statt Grau und Regen, gemeinsames Weihnachtsbacken im Hostel oder Jobben für eine extra Portion Reisegeld.

Ich habe Weihnachten im YHA Hostel in Wellington verbracht, wo ich mich mit vielen anderen Backpackern über ihre Weihnachtspläne unterhalten habe. Auf dieser Grundlage kommt hier eine Liste von Möglichkeiten, wie man die Feiertage als Reisender in Neuseeland verbringen kann.


 1. Weihnachten am Strand? Awesome!

Sicherlich kommt der Moment, an dem man aus Deutschland ein Foto von seiner Familie beim Weihnachtsessen bekommt. Da gibt es doch keinen besseren Weg sie alle neidisch zu machen, als ihnen ein Foto zurückzusenden, auf dem man in Bikini und Weihnachtsmannmütze gerade ein leckeres BBQ am Strand genießt. In Neuseeland ist genau dieses „BBQ am Strand Szenario“ kein Klischee. Während meines langen
Weihnachtsspaziergangs durch Wellington habe ich neben
der ausgestorbenen Innenstadt eine überfüllte Waterfront vorgefunden. Auch wenn es nicht super heiß war, haben sich viele sogar in die Fluten gestürzt. Also, falls du planst dein nächstes Weihnachten in NZ am Strand zu verbringen, egal wie, ob schwimmend, surfend oder dich sonnend, vergiss deine Weihnachtsmütze fürs Foto nicht!


2. Gemeinsames Festmahl im Hostel

Neben den Hostels, die für einen fairen Preis Weihnachtsbuffets anbieten, gibt es auch die Möglichkeit, sich einer von vielen Gruppen anzuschließen, die an Weihnachten zusammen ein 3- (4-,5-,6-,7-…) Gängemenü kochen – Crazy! So eine volle Küche wie in den letzten Tagen habe ich während meiner Zeit im Hostel noch nie erlebt.

Da die meisten ihre Feiertage in Hostels und nicht auf Campingplätzen, Hütten oder in ihren Autos verbringen, war auch im YHA Wellington drei Tage am Stück Weihnachtschaos angesagt. Wobei – Es ging bereits am 23. los, als alle mit ihren Großeinkäufen zurück in Hostel kamen, bis die Kühlschränke so voll waren, dass wir die eine Tür nur noch mit Tape geschlossen halten konnten. Das gemeinsame Kochen war die  beste Möglichkeit um tolle neue Leute kennenzulernen. Viele hatten sich bereits im Vorfeld über Facebook-Gruppen kennengelernt, die extra vor dem Hintergrund eines gemeinsamen Weihnachtskochens erstellt wurden. Das ganze Hostel hat nach Plätzchen geduftet und es hat sich angefühlt wie eine lange Weihnachtsfeier, die sich über mehrere Tage zog – Was gibt es schöneres, als an Weihnachten neue Freundschaften zu schließen!?


3. Werde Reich über Weihnachten!

Christmas is a busy season. In Neuseeland kommen zu dieser Zeit gleich zwei große Dinge zusammen: Weihnachten und Sommerferien. Neben all‘ den Touristen und Backpackern machen zur Zeit also auch die Neuseeländer selbst Urlaub in ihrem wunderschönen Land und genießen ein paar Tage Auszeit vom Alltag.

Resultierend wird bereits in der Vorweihnachtszeit aber vor allem über die Weihnachtstage und bis ins neue Jahr verstärkt Personal im Verkauf und in der Gastronomie benötigt. Je nach Datum, wird teilweise sogar ein doppelter Stundenlohn gezahlt. Bestimmt ist dies die beste Option für alle, die keinen zu großen Wert aufs Weihnachtenfeiern legen und ihre Reisekasse etwas aufbessern wollen.


4. Mach‘ Urlaub im Urlaub!

Ja genau – Urlaub im Urlaub. Da Neuseeland auf der Südhalbkugel liegt, kommt man hier in den Genuss von Weihnachten im Sommer. Wieso nicht also Fleckchen des Landes raussuchen, das einen besonders anspricht und nichts anderes planen als die neue Umgebung, Natur und das Wetter zu genießen. Manchmal ist es doch einfach das beste, die Dinge auf sich zukommen zu lassen, ohne sich vorher einen großen Kopf um alles gemacht zu haben.

Genauso war es bei mir. Ich wollte schon die ganze Zeit Neuseelands Hauptstadt kennenlernen und habe mir an Weihnachten eine Auszeit vom lästigen Hausarbeitschreiben genommen und einen langen Spaziergang durchs menschenleere Wellington gemacht, was definitiv seine Charme hatte. Allerdings war ich sehr überrascht, wie wenig hier geschmückt ist. Bis auf den großen Weihnachtsbaum im Zentrum habe ich leider nicht viel an Dekoration gesehen.

Im Anschluss an meinen Spaziergang habe ich mit meinen Zimmernachbarn lecker gekocht und war dann völlig ungeplant noch auf einer Hausparty mit vielen super Leuten und atemberaubenden Ausblick über die gesamte Stadt. Als ich nachts zurück ins Hostel kam, war die perfekte Zeit um noch mit meiner Familie in Deutschland zu skypen und so auch noch einen Teil meines gewohnten Weihnachtsfest mitzuerleben. Alles war so spontan und genau deswegen eben super schön – So wie ein Urlaubstag eben sein soll.


Im nächsten Beitrag berichtet Miryam von ihrem Stopp in Christchurch – ein ganz besonderes Erlebnis in einer ganz besonderen Stadt:
Christchurch is Different and Different is Awesome!

 

Von Miryam Baha

Miryam hat das große Glück und darf als „Kiwi-Jobberin“ für uns durch Neuseeland reisen, in coolen Jobs arbeiten und das Backpacker Leben in vollen Zügen genießen. Damit nimmt sich die Studentin aus Hannover eine wohlverdiente Pause von ihrem Biologie und Englisch-Studium. Miryam ist eine echte Entdeckerin und die Liste der von ihr bereits besuchten Länder ist lang: Sie war schon in Mexiko, Dänemark, Schweden, Frankreich, Spanien, Italien, England, Österreich, in den USA und in der Türkei. Nun geht es für sie auf ins Land der Kiwis. Regelmäßig lässt sie uns hier im Blog an ihren Abenteuern teilhaben.

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