Australien lässt sich am besten mit den eigenen vier Rädern erfahren – im wahrsten Sinne des Wortes! Keine andere Reiseart gibt Dir ein solches Gefühl von absoluter Freiheit und Selbstbestimmung. Du bist an keine festen Zeiten oder Orte gebunden, sondern bestimmst Deinen Reiserhythmus täglich neu nach Wetter, Stimmung und Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke. Weder wirst Du nachts um 3 Uhr durch gleißendes Licht von Zimmergenossen im Hostel aus dem Schlaf gerissen noch musst Du sieben lange Stunden mit einer auf Hochtouren laufenden Klimaanlage im Greyhound Bus verbringen. Campertrips in Australien sind einfach nur „bloody awesome“. Und daher steht eigentlich jedes Mal, wenn wir nach Australien fliegen, ein Roadtrip auf dem Plan.
Australien – eine Campingnation
Tourt man mit einem Camper durch Australien, wird man quasi selbst zum Einheimischen. Denn die Aussies lieben es, ihr Heimatland fahrend auf der Straße zu entdecken statt fliegend über den Wolken oder tuckernd auf den Gleisen. Perfektes Beispiel dafür sind die „Grey Nomads“, auch „Sundowners“ oder „Silver Nomads“ genannt. Dabei handelt es sich um die australischen Rentner, die ihren Lebensabend in ihrem Wohnmobil verbringen und querfeldein durch Australien touren. Gibt es eine schönere Vorstellung vom „Alt sein“??
So ist es auch nicht verwunderlich, dass sie eine Infrastruktur geschaffen haben, die einfach perfekt auf Camping & Co. ausgerichtet ist. Das bezieht sich nicht nur auf die unzähligen Campervermieter und zahlreichen Campingplätze, sondern vor allem auf das Straßennetz als solches! Endlose Highways im Hinterland, malerische Panoramarouten an den Küsten oder staubige Offroadpisten im Outback – hier schlägt jedes Fahrerherz schneller. Ständig möchte man anhalten und wieder ein Foto machen; an jedem Lookout wird gehalten, jede Viewing Platform mitgenommen.
Und was ich jedes Mal wieder aufs Neue faszinierend und beneidenswert finde, ist, wie unsagbar viele und vor allem gut gepflegte öffentliche Toiletten es in Australien gibt! Egal, wann und wo sich die Blase meldet – das nächste Stille Örtchen ist bestimmt nicht weit entfernt. Gerade beim Campen ist das eine ziemlich tolle Sache.
Übernachten leicht gemacht
So spontan sich Down Under eine Toilette auftreiben lässt, so einfach ist auch der Schlafplatz für die Nacht gefunden. Auf unseren Trips haben wir immer nur ganz grob geplant, bis wohin wir am Ende des Tages fahren möchten und dann einen passenden Stellplatz gesucht. Wenn mal wieder eine Dusche fällig war, übernachteten wir auf einem Campingplatz. Ansonsten nutzten wir eigentlich nur die so genannten Rest Areas, die australische Variante des Rastplatzes. Allerdings darf dieser nicht mit der deutschen Autobahn-Version verglichen werden.
Statt Asphalt-Look, Dixie Klo und einsamer Bank begrüßen Dich auf den Rest Areas wilde Natur, Sitzecken, Toiletten, mitunter sogar Duschen und frei verfügbare Grillstationen! Nicht nur die Truckfahrer sondern ebenso viele Camper schlagen nur zu gerne hier ihr Nachtlager auf. Denn die Rest Areas sind völlig kostenfrei. Alternativ gibt es noch die Campsites, die oft inmitten von Nationalparks liegen und ebenso kostenfrei bzw. kostengünstig sind. Zahlreiche Apps helfen mittlerweile bei der Suche nach dem passenden Stellplatz.
Ein kleiner Aussie-Loop mit „Franky“
Unsere Campingleidenschaft fing als Backpacker anno 2010/2011 mit „Franky“ an, einem HiTop- Camper, der zwei Freunde und mich auf über 5.000 km durch drei Bundesstaaten fuhr. Wir starteten nach Weihnachten in Melbourne, stoppten ganz kurz in Canberra, um uns dort auf einer der besagten öffentlichen Toilette schnell die Haare zu waschen. Schließlich ging es weiter nach Sydney, um dort Silvester zu feiern. Im Neujahrsrausch vergaßen wir wohl, das Licht auszumachen und standen am Morgen danach mit leerer Batterie da. Nach dieser kurzen Unterbrechung ging es ab nach Tamworth, der Country Metropole des Landes, wo es einen Strafzettel fürs Falschparken gab.
Auch das konnte uns nicht stoppen. Ab durch das menschenleere Outback von New South Wales ging es ab nach Broken Hill, das trotz seiner Lage in NSW die Zeitzone von South Australia hat. Wir stellten unsere Uhren nicht um, denn es ging wieder zurück nach VIC, wo wohl eine der schönsten Küstenrouten auf uns wartete – die Great Ocean Road. Schließlich ging es ab auf die Fähre und wir setzten über nach Tasmanien. Franky machte der Wellengang nichts aus, uns schon. Neun Stunden bringen selbst den robustesten Magen ins Wanken.
Die Ostküste hinauf mit „Brittany“
Zwei Jahre später fuhren der Aussie und ich mit „Brittany“ von Melbourne aus hinauf nach Brisbane. Da wir im Juni unterwegs waren, starteten wir im australischen Winter. Und der kann in und um Melbourne ganz schön frostig werden. So schliefen wir die erste Nacht stilsicher mit Handschuhe, Mütze, Schal, Socken & Co und kratzten in der Früh die Eiskristalle weg. Doch so kalt es nachts zu dieser Zeit auch werden kann – auf die australische Sonne ist Verlass. Einmal aufgegangen, wärmt sie Dich in Sekundenschnelle wieder auf. Und statt der Klimaanlage kommt eben mal die Heizung im Camper zum Einsatz.
Dumm nur, wenn der elektrische Fensterheber seinen Geist aufgibt, die Fensterscheibe gerade unten ist und Du mit 100 km/h über den Highway düst. Kurzer Zwischenstopp beim Mechaniker/Farmbesitzer/Pferdezüchter, der zwar kein passendes Ersatzteil hatte, dafür aber ein Holzbrett, welches er unter die Scheibe klemmte. Australisches Handwerk in meisterlicher Ausführung! Da wir in der absoluten Nebensaison in Victoria unterwegs waren, sparten wir nicht nur ordentlich bei den Spritpreisen sondern auch auf den Campingplätzen. Je weiter wir Richtung Norden führen, desto wärmer und damit auch voller und teurer wurde es. Die Handschuhe konnten endlich verstaut werden.
Ab in den Westen mit „Kevin“
2015 ließen wir Victoria zugegeben links liegen und machten uns auf nach Western Australia. Dort tourten wir knapp zwei Wochen mit „Kevin“ durch den Südwesten! Wir fuhren in Perth los, nach Melbourne die für mich schönste Stadt Australiens. Es ging auf menschenleeren Straßen hinein ins tiefste Outback. Nur ab und an musste Kevin meterlangen Road Trains, den Giganten auf Australiens Straßen, Platz machen. In Kalgoorlie-Boulder fühlten wir uns zwischen den riesigen Minenautos gleich noch viel kleiner. Wir rollten hinunter Richtung Küste und endeten zwischen Kängurus am Strand.
Denn in der Lucky Bay im Cape Le Grand Nationalpark ist wohl eines der am weit verbreitetsten Reiseanzeigenfotos Australiens entstanden: das in die Kamera schauende Känguru auf weißem Sand vor azurblauen Wasser. Diese Szene gibt es so tatsächlich, ganz ohne Photoshop. Und um den Trip den krönenden Abschluss zu verpassen. feierten wir Kevins „345.678 km“ Tacho-Jubiläum!
Immer dem Highway nach
Nach vielen gefahrenen Kilometern in Australien kann ich jedem nur empfehlen, einen Abschnitt der Reise mit dem Camper oder eigenen Auto zu machen. Auf diese Art erlebt man das Land nochmals viel intensiver und entdeckt zwischen A und B eben auch ganz spontan das C,D und E dazwischen. Entlang der Strecke begegnet man vielen Gleichgesinnten, seien es Einheimische, die ihre Insider-Tipps an Dich weitergeben oder andere Reisende, die von ihren spannenden Erlebnissen berichten.
Und gerade Victoria bietet auf seiner „kompakten Größe“ wunderbare Möglichkeiten, innerhalb von nur wenigen Tagen mehr vom Bundesstaat zu sehen, als nur Melbourne. So gehört eine Fahrt auf der legendären Great Ocean Road wohl zur Pflichtkür einer Campertour, aber auch die Wasserfälle und Wandertracks der Grampians oder Philipp Island mitsamt seinen süßen Pinguinen bieten tolle Ausflugsziele in unmittelbarer Nähe.
Also nutze die Chance und gewinne bei unserem TravelWorks loves Melbourne-Special eine Camperreise mit Travellers Autobarn! Der australische Camper- und Autoanbieter ist seit mehr als 20 Jahren im Geschäft und hat sich mit seiner Fahrzeugauswahl vorrangig auf junge, abenteuerlustige Weltenbummler spezialisiert! Worauf wartest Du also noch – mitmachen, Daumen drücken und losfahren, mitten hinein in Dein Roadtrip-Abenteuer.
Dieser Artikel ist Teil der Reihe „TravelWorks loves Melbourne“.
2 Antworten auf „Camper-Roadtrip durch Australien“
Hallo,
in wenigen Wochen geht es für uns mit dem Rucksack durch Australien. Nun bin ich auf der Suche nach einem geeigneten Rucksack. Allerdings fällt mir die Auwahl etwas schwer, weil das Angebot so riesig ist. Von http://www.koffertests.de/backpacker-outdoor-trekking-rucksack-test/ wurde der Trak Bag von Outdoorer zum Testsieger ernannt. Kennt hier jemand diese Rucksack, und kann mir sagen, ob sich dieser für ein Backpacking Urlaub eignet?
LG
Hi Enja,
deine Aufregung ist bestimmt schon riesig, oder? Vielleicht kann ja tatsächlich jemand hier seine Erfahrungen mit dir teilen, was den oben genannten Rucksack betrifft. Ich war damals während meines Backpacking-Jahres in OZ leider mit einer anderen Rucksackmarke unterwegs, reise aber mittlerweile bequem mit dem Trolley. 😉