Man entschuldige meine Absenz! 😉 viel ist passiert über Weihnachten, Neujahr und schon im Jahr 2014. Leider nicht nur Schönes, denn es gab schlechte Nachrichten aus der Heimat, doch bleiben wir hier bei den positiven Erlebnissen, die uns Australien in den letzten 2 Wochen beschert hat.
Spontanität, Glück und vor allem jede Menge lecker Essen hatten wir. Wer brauch schon Plätzchen, um in der Weihnachtszeit zuzunehmen. Das geht hier auch so 😛 Doch nun alles peu à peu!
Noch vor Weihnachten machten wir uns schon ein kleines Geschenk, indem wir endlich Sea Life (Melbourne Aquarium) einen Besuch abstatteten. Haie, riesige Rochen, lustige tarnende Seepferdchen, watschelnde Pinguine, schweins-schnautzige Schildkröten und das gewaltige Salzwasserkrokodil Pinjarra durften wir bestaunen. Eine sehr schöne, abenteuerliche Tour mit so vielen tollen Tieren und schön platzierten Interaktionen zum Lernen und Bewusstsein schaffen, was jedoch eher auf Kiddies ausgerichtet war, wir aber dennoch jede Menge Spaß bei hatten. Mir fehlten ein paar Infotafeln, wo man sich Genaueres zu den jeweiligen Tieren durchlesen konnte, aber ich bin ja auch biologisch vorgeprägt 😀 Für regnerische Tage in Melbourne definitiv zu empfehlen (von denen es ja genug gibt)!
Und schon stand Weihnachten ins Haus. Die vergangenen Wochen haben wir hin und her überlegt, wie wir die Festtage verbringen sollen. Es sollte ja schon was Besonderes sein. Ein Trip mit unseren Nachbarn zur Great Ocean Road war angesagt und dann wieder abgesagt worden…
Für uns war klar: an heilig Abend muss ein dekadentes Essen her und da Weihnachten bekanntlich die Sehnsucht nach Familie, Freunden und Bekannten am größten ist, beschlossen wir etwas aus der Heimat zu kochen: Semmelknödel, Rotkohl und jede Menge Fleisch. Doch bevor wir uns die Bäuche vollstopften, gingen wir ganz traditionell noch in die Kirche. Ich bin zwar nicht gläubig, doch es hat etwas Besinnliches an sich und Nils wollte ungern mit Traditionen brechen. Jeden Falls erwichten wir eine katholische Kirche mit einem Gottesdienst der anderen Art. Viel unharmonischer, weniger fröhlicher Gesang, aber dafür 6 Lessons in jeweils einer anderen Sprache verlesen. Interessant 😀 Besonnen und heiter kochten, tranken und beschenkten wir uns daheim. Haben also das Beste versucht gegen Weihnachten daheim anzustinken 😛
Doch was sollte nach Heilig Abend geschehen…lange schwebten drei große ??? über unseren Köpfen….. bis Nils auf Couchsurfing ein süßes, schnuckeliges Event etwas außerhalb von Melbourne fand: Eine Farm mitten im Nirgendwo mit alternativ lebenden Menschen –> Hippies(!), haben zu sich eingeladen. Es hieß Essen, Alkohol und Zelt mitbringen und in den Pool springen, so einfach war es. Wir hatten sogar das Glück eine Mitfahrgelegenheit zu finden und so nahm uns der Saxophonist Terry mit nach Lara (so hieß das „Dörfchen“) und ließ uns in einigen Sessions von seinem musikalischen Talent kosten.
Dort angekommen verschwamm Zeit und Raum und ruckzuck waren 4 Tage vorbei. Die waren jedoch tiefenentspannt, kulinarische hochqualitativ, musikalisch angehaucht und zwischenmenschlich sehr unterhaltsam 🙂 so lernte ich auch Schach zu spielen (… und zu verlieren), es wurde die Aktivität des „Plankings“ erfunden und vieles mehr, womit man einen einzelnen Blogeintrag füllen könnte…
2 Tage vor Silvester beschlossen wir also, da wir ohnehin schon Backpack und Zelt dabei hatten, in Richtung Great Ocean Road aufzubrechen und noch etwas Neues zu sehen und zu erleben. Die arbeitsfreie Zeit muss schließlich auch gebührend genutzt werden. Wir hatten zwar kein Auto, aber die Great Ocean Road lässt sich auch wunderbar und kostengünstig mit dem Bus bereisen, nur zu empfehlen! Unser erster Stop am Meer, an der Great Ocean Road war Torquay, wo wir wieder mal Glück hatten und den letzten Platz auf dem Campingplatz ergattern konnten, da wir ja so gelassen waren in der Urlaubssaison nicht vorab zu reservieren 😛 super schön, aber auch ganz schön windig, wir waren froh, dass unser Zelt die Nacht überstanden hatte ohne, dass die Stangen gebrochen sind.
Am nächsten Morgen nahmen wir dann den Bus nach Lorne – unsere Silvester-Location. Perfekt gewählt! Kleines Städtchen mit schönen Cafés, Bars & Restaurants, aber auch inmitten des Otway Nationalparks gelegen. Hier fanden wir sogar einen Campingplatz im Wald, wo wir unser Zelt umsonst aufschlagen konnten. Außerdem war er der perfekte Ausgangspunkt, um Wanderungen im Nationalpark und zu den unzählig vielen Wasserfällen zu unternehmen. So machten wir diverse kleine und einen großen (23km) Trip mitunter zu den Erskine Falls. Hierbei konnten wir eine gute Statistik aufstellen: Pro Trip haben wir mindestens eine Schlange gesehen 😀 wir haben aber immer gewartet bis sie sich auf eine gute Distanz weggeschlängelt hat und sind dann erst weitergegangen, also alles safe! Wildlife pur. Weiterhin haben wir Koala-Popos hoch oben in den Baumwipfeln der Eukalyptusbäume sehen können und grasende Kängurus in der Abenddämmerung.
Unser Silvester sah folgendermaßen aus: Strand, Sonne, ein paar Bier/Cider in der Strandbar gefolgt von einem Barbeque am Strand, Party auf dem Campingplatz unter einem atemberaubenden Sternenhimmel.
Und so gingen auch ein paar Tage in Lorne ruckzuck vorbei, sodass wir wieder das Weite suchten und beschlossen die nächsten 2 Nächste im chilligsten Hostel in Apollo Bay zu verbringen und wieder war das Glück auf unserer Seite. Denn so sind wir genau im richtigen Moment dem Regen entflohen und konnten uns ins warme Surfside Backpacker einnisten, lesen, kochen und Schach spielen – alles natürlich mit Meerblick.
Dann rissen wir den Rest der Great Ocean Road ziemlich schnell ab, da die sogenannten Highlight alle ziemlich dicht beieinander liegen. So konnten wir die 12 Apostel, obwohl´s eigentlich nur noch 7 sind und wahrscheinlich niemals 12 waren, bestaunen und andere schöne Küstenabschnitte, wie das Bay of Islands. Ruckzuck waren wir in Warrnambool, von wo wir den Zug zurück nach Melbourne nahmen und unser kleines spontanes Abenteuer vorerst sein Ende nahm und Arbeit wieder auf uns wartet. Doch sind wir froh nochmal ein paar Wochen zuhause zu sein, bevor wir wieder auf Entdeckungsreise gehen.