Heute habe ich mir eine kulinarische Aufgabe ausgesucht: ich machte mich voller Vorfreude auf eine Tour durch die Weinregionen bei Stellenbosch und Franschhoek und verkostete beinahe 20 verschiedene Tropfen.
Mission Curiousity – Aufgabe 2 – Kulinarik in Kapstadt
Verkostung im Weinkeller in Stellenbosch
Los ging die von der Sprachschule organisierte Wine-Tasting-Tour frühmorgens in Kapstadt. Wir waren noch recht verschlafen vom Freitag Abend zuvor, den wir wie üblich beim freitäglichen Barbecue in der students residence etwas später beendeten. Auf Deutsch: wir haben ein bisschen gefeiert ;). Trotzdem starteten drei Mitstudentinnen (Marie, Nora, Claudia) und ich auf die ganztätige Tour voller kulinarischer Erwartungen.
Nach einer Stunde Fahrt an etlichen Townships und tollen Landschaften vorbei kamen wir in Stellenbosch an und bekamen sofort einen Rundgang durch eine der hiesigen Weinkellereien. Es ging durch eine riesige Lagerhalle voller Weinfässer, an verschiedenen extra für die Besucher angepflanzten Weinreben vorbei in einen unterirdischen Weinkeller, wo wir die ersten Weine um gerade einmal 10:30 Uhr verkosteten. Zwei weiße, zwei rote, einen Dessert-Wein. Bis auf letzteren (der war mir eindeutig zu süß) sehr lecker! Die Grundlage für einen chilligen Samstag wurde gelegt.
An der hauseigenen Bar im anschließenden Weinshop testeten wir jeweils einen weiteren Merlot und Shiraz und kauften am Ende natürlich auch eine Flasche, die wohl demnächst auf einem der nächsten Barbecues verzehrt wird (bei dem ich aber wohl schon leider im nördlichen Südafrika bei meinem Freiweilligen-Projekt bin).
Edles Mittagessen und Wine Tasting auf dem Lande
Weiter ging es an einem einwandfrei sonnigen und heißen Tag in Richtung Franschhoek. Auf halbem Weg hielten wir bei einem weiteren Weingut, wo wir im Schatten der Bäume und mit Aussicht auf Weinfelder und Berge auf dem Rasen ein leckeres Mittagessen serviert bekamen. Es gab südafrikanische Speisen, deren Namen auf Afrikaans ich leider schon wieder vergessen habe, es sie ähnelten aber Curry mit Reis, Kartoffelpuffer und Steak mit Kartoffelbrei. Während des Essens gab es auch wieder fünf unterschiedliche Weine zu probieren, darunter ein sehr spezieller, spritziger Shiraz. Er war unerwartet lecker – allerdings verschone ich Euch mit so Sätzen wie „Er besaß leichte Noten von Brombeere und Vanille, im Abgang bleibt ein Hauch von Tabak auf der Zunge zurück.“, denn ich habe ehrlich gesagt wenig Ahnung von Wein ;).
Hier hatten wir von der Stimmung her den Höhepunkt. Ich denke, das lag zu gleichen Teilen an dem wunderbaren Ort und an dem für diese Uhrzeit sehr ungewöhnlichen, leicht erhöhten Alkohol-Spiegel im Blut ;).
Käse und Wein in Franschhoek
Nach einem kurzen Zwischenstopp zur Champagner-Verkostung (Es war natürlich kein echter Champagner, denn den kann man ja nur in Frankreich anbauen) auf einem ebenfalls sehr schön angelegten Weingut ging es weiter nach Franschhoek, wo wir kurz auf dem lokalen Samstagsmarkt, auf dem es vor allem Kunsthandwerk zu kaufen gab, eine Schlenderpause einlegten.
Hinterher stand unser letzter Stopp an, wo wir unter einer riesigen Eiche in einem herrlich französisch angelegten Garten die letzten fünf Weine des Tages testeten. Unsere Laune war zu diesem Zeitpunkt nach dem Nachmittags-Champagner-Tief, der uns nicht so zusagte, wieder bestens. Wir genehmigten uns eine schmackhafte Käseplatte zu den ebenfalls hervorragenden Weinen.
Alles in allem muss ich sagen, dass die südafrikanischen Weine den französischen oder italienischen in nichts nachstehen. Das wunderbare Wetter und die hügeligen Landschaften ergeben zusammen ein perfektes Anbaugebiet und die netten Menschen in den Weinkellereien ermöglichen es den neugierigen Touristen, mehr über die Weine in Südafrika zu erfahren und eine große Vielfalt zu probieren. Allerdings werde ich mir in Deutschland auch weiterhin zweimal überlegen, einen südafrikanischen Wein zu kaufen, da ja immer mehr dahinter steckt, als am Ende im Glas landet – bedenke man beispielsweise die Umweltbelastung des Transports um die halbe Welt. Hier in Südafrika dagegen kann ich nur sagen: Zum Wohle!
Eine Antwort auf „Wine Tasting in Südafrikas Weinregionen“
Challenge completed!
Sehr gut Stephan. Die beiden ersten Aufträge der Mission Curiosity hast Du ja mit Bravour gemeistert. Es hört sich an als wäre das auch nicht nur Arbeit gewesen 😉
Weiter so, wir sind schon sehr gespannt auf die nächsten Herausforderungen.