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Mein Abenteuer in St. Malo, Frankreich: Ein Schüleraustauschbericht 

Für Linus begann das Abenteuer mit einem spontanen Entschluss: Ein Schüleraustausch führte ihn nach St. Malo in Frankreich. In seinem Blog-Beitrag teilt er mit dir, was ihn dort erwartete. Von den aufregenden ersten Momenten in Paris bis zu den unvergesslichen Erlebnissen mit seiner herzlichen Gastfamilie und neuen Freunden in der Schule. Du möchtest mehr über einen Schüleraustausch in Frankreich erfahren? Dann lass dich von Linus Geschichte mitreißen!


Mit Irland fing alles an…

Alles ging los mit einem Videocall und einer sehr kurzfristigen Bewerbung für einen Schüleraustausch in Irland. Nebenbei erwähnte ich, dass ich Französisch eigentlich lieber spreche als Englisch, aber erst seit 3 ½ Jahren Unterricht habe. Nun wollte es das Schicksal so, dass in Irland gerade der letzte Platz vergeben war. Und so musste ich meine Eltern nicht lange davon überzeugen, dass ich mich für einen Schüleraustausch in Frankreich umentschieden habe. 

Auf Basis des von mir ausgefüllten Fragebogens inkl. Fotos gelang es TravelWorks, eine Familie für mich auszusuchen, in die ich unfassbar gut hineinpasste – es hätte nicht besser sein können. Der Basketball lag und das Klavier stand schon für mich bereit und mein Gastbruder wartete nur darauf, mit mir mein Lieblings-PC-Spiel zu spielen. 

Frankreich Start mit 320 kmh

Endlich startete mein Schüleraustausch in Frankreich. Mit 320 kmh Spitzengeschwindigkeit im TGV machte ich mich um 5 Uhr in der Früh auf den Weg von München nach Paris. Dort half mir Lilian von den französischen TravelWorks-Kollegen beim Bahnhof- und Zugwechsel. Das war unglaublich hilfreich. Ich war nämlich ziemlich aufgeregt und hatte ein bisschen Angst, aber vor allem war ich an diesem Tag wirklich hundemüde. Mein Französisch war eher “Baguette” als “Bonjour”. 

Meine französische Gastfamilie empfing mich mit einem riesigen, selbstgestalteten Plakat und das Eis war sofort gebrochen. Ich habe das noch nie erlebt, dass ich mich an einem fremden Ort sofort so wohl gefühlt habe. Das lag vor allem an meinen herzlichen, großzügigen und geduldigen Gasteltern, die von Anfang an ausschließlich Französisch mit mir sprachen und meinen fünf quirligen, witzigen, netten, diskussionsfreudigen und unendlich liebenswürdigen Gastgeschwistern. Sofort war ich ein Teil der musikalischen und sportlichen Großfamilie. 

Und dann der Schock – es sollte zum Glück der einzige während meines Aufenthalts bleiben: salzige Butter. Ich glaube, als ich in mein Frühstückstoast biss, entglitt mir das erste Mal seit der Ankunft mein Dauergrinsen. Schnell wurde mir bewusst, dass es sich nicht um einen Scherz handelte, sondern dass sie tatsächlich zu allem SALZIGE Butter essen. 

Sonnenuntergang am Strand in St. Malo
Der Strand in St. Malo lädt zu ausgiebige Strandbesuche ein.

Wo ist mein Klassenzimmer? 

Am ersten Tag in der Schule fühlte ich mich wie ein verirrter Tourist. Ich stolperte durch die Gänge und landete schließlich in einem Klassenzimmer, in dem alle nur Französisch sprachen. Ich verstand kein Wort. Die Lehrerin zeigte auf die Tafel und ich sah nur ein Meer aus Buchstaben, das sich zu einem undefinierbaren Brei vermischte. Ich fühlte mich wie ein Fisch ohne Wasser. 

Die Rettung: Meine Gastschwester 

Doch eine Person war mein Anker, meine wundervolle Gastschwester. Sie stellte mir während des gesamten Aufenthalts nicht nur ihr Zimmer zur Verfügung, sie half mir, den Stundenplan zu verstehen, erklärte mir die Regeln des französischen Schulsystems und übersetzte sogar die Witze, die die anderen Schüler im Unterricht rissen. Dank ihr fühlte ich mich weniger verloren und mehr wie ein Teil der Gemeinschaft. Zur restlichen Klasse habe ich dann sehr schnell Anschluss gefunden. Ich musste nie ein Mittagessen alleine einnehmen und stand nie verloren in der Ecke – ich bin mir nicht sicher, ob es mir als Gastschüler in Deutschland auch so leicht fallen würde, wo doch alle in festen Cliquen unterwegs und weniger offen sind. Ich liebe das an meiner französischen Schule. 

Burg am Strand
Der Mont St. Michel – eine der meistbesuchtesten Sehenswürdigkeiten in Frankreich.

Calmez-vous! 

Es wird versucht, alles viel geregelter als bei uns ablaufen zu lassen und gleichzeitig wird es viel chaotischer. Reges Gedränge, weil alle zeitgleich das Schulgebäude betreten müssen, Random-Klassenzimmer, usw. Der Unterricht geht an vier Tagen die Woche von 8:00 Uhr bis 16:30 Uhr. In der ersten Woche dachte ich, ich überlebe das nicht. Ausgeglichen wird das allerdings durch eine zweistündige Mittagspause und einem warmen Mittagessen. Der Lieblingssatz aller Vertretungslehrer ist „Calmez-vous!“ und dann sollte man auch versuchen, wirklich geräuschlos zu atmen. Der Geschichtsunterricht nimmt mindestens dreimal so viel Platz auf dem Stundenplan ein. Aber der Sportunterricht war dafür richtig cool. 

Von Null auf Héros 

Mit der Zeit wurde ich mutiger. Ich wagte mich nicht nur im Deutsch-Unterricht zu beteiligen, sondern auch in allen übrigen Fächern. Und siehe da, ich schrieb 10 Punkte in Mathe (von 10), erhielt 10 Punkte im Englisch-Referat und versuchte mich auch an der Französisch-Arbeit. Ich fühlte mich wie ein Superheld, der plötzlich fliegen konnte – oder zumindest wie jemand, der einen Teil der französischen Grammatik einigermaßen verstand. Zugegeben, im Deutsch-Test lag meine Gastschwester drei Punkte vor mir. Wie hat sie das geschafft…? 

Stadtmauer St.Malo
Festungsmauern beeindrucken mit ihrer einzigartigen Silhouette.

St. Malo: Ein Juwel an der Küste 

Und dann war da noch St. Malo. Diese Stadt ist ein Traum. Das Meer! Der Strand! Die schöne Altstadt! Wenn man sich weit genug vom Fisch-Markt aufhält, riecht es schon fast nach frischen Croissants und Baguettes – es ist wunderschön, was für ein Glück! 

Dank meiner Gastfamilie, die obendrein unglaublich liebevoll, unternehmungslustig, klug und hilfsbereit ist, habe ich auch viel erlebt und viel von der Umgebung kennengelernt. Wir unternahmen viel am Strand, eine Wanderung und einen Schwimmbad- sowie Kinobesuch, erlebten das olympische Feuer auf dem Weg nach Paris, spielten, lachten und schlemmten zusammen viel und lecker. Ich habe mit jedem Einzelnen so wundervolle Momente erlebt, an die ich mich immer zurückerinnern möchte. Ich möchte mich ganz herzlich bedanken bei Gabrielle, Yan, Elsa, Titouan, Clémentine, Noé und Ael. 

Auch bei meinen Mitschülern und Lehrern möchte ich mich bedanken, dafür dass ich mich nie ausgeschlossen fühlte, sondern akzeptiert und hilfsbereit in die Klassengemeinschaft aufgenommen wurde. Vor allem denke ich, hat sich mein Hörverständnis verbessert, aber auch mein Vokabular – so verlange ich jetzt z.B. in der Küche nicht mehr nach einer Leiter, sondern korrekterweise nach einer Waage. Ich habe gelernt, wie wichtig es den Franzosen ist, sich über Politik und Geschichte zu unterhalten. Jeder verfügt hier über ein breites Wissen, mit dem er mich beeindrucken kann. Ich liebe das französische Essen nun noch mehr und ich kann immer sehr darüber lachen, wenn Jack Sparrow Französisch spricht. 

Die Organisation und die Unterstützung von TravelWorks war super. Ich hatte zu jeder Zeit eine – und als es ernst wurde, sogar zwei – Ansprechpartnerinnen, die immer sofort alle Fragen von mir und meinen Eltern beantwortet haben und alles Organisatorische in die Wege geleitet haben. Die Beratung war ehrlich, wahrheitsgemäß und bei Bedarf auch sehr ermutigend – mein Aufenthalt war schöner als ich mir das hätte erträumen können. Ganz herzlichen Dank an dieser Stelle an Frau Haversath und Frau Treue! 

Es war einfach eine fantastische Zeit! 


Du möchtest wie Linus eine unvergessliche Zeit bei einem Schüleraustausch in Frankreich erleben? Oder dich zieht es mehr in ein anderes Land, wie die USA oder Australien? Egal welche Wünsche du hast, es gibt für jeden das passende Programm.

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