Draußen ist es eklig kalt, kein Sonnenstrahl in Sicht – auch die Wettervorhersage sagt nichts Gutes für die nächsten Tage. Da fällt es einem nicht schwer, „Goodbye Deutschland“ zu sagen und nach Malta aufzubrechen. Sonne, Strand, Meer, Englisch lernen, gutes Essen… da geht doch das Herz auf. Für Johanna und mich hieß es also ab in den Flieger und gen Süden. Wir beide waren vorher noch nicht auf Malta, wussten also nicht, was uns erwartet – außer, dass wir den 30+ Sprachkurs in St. Julian’s testen wollten. „English for work“ – man lernt ja schließlich nie aus. Da wir uns beide im täglichen Kontakt mit unseren weltweiten Partnern die ein oder andere Vertiefung im Englischen gewünscht haben, kam dieser Kurs wie gerufen für uns.
Ankunft in St. Julian’s
Angekommen auf der Insel haben uns wohlig warme Temperaturen erwartet. Aus mit der Jacke, wer braucht denn sowas?! Gewohnt haben wir direkt in St. Julian’s Zentrum, nur ein paar Minuten zu Fuß von der Sprachschule entfernt. Besser geht es doch nicht. Vom Flughafen ging es mit dem gebuchten Transfer zur Sprachschule, einmal „hallo“ sagen und die wichtigsten Infos erhalten. Danach wurden wir auch schon zu unserem Apartment gebracht. Dieses lag super zentral, riesengroß, schlicht ausgestattet, aber ausreichend für die eine Woche auf Malta.
St. Julian’s ist tatsächlich ein sehr quirliges kleines Örtchen. Man kann alles fußläufig erreichen, Supermärkte sind direkt im Ort, das Meer ist nur ein paar Minuten entfernt, man hat Shoppingmöglichkeiten und vor allem ein ausgeprägtes Nachtleben. Hier wird also keinem so schnell langweilig.
Sprachschule & Unterricht
Die Sprachschule ist aufgeteilt in zwei Gebäude, die sich gegenüber liegen. Sie befindet sich in einer kleinen Nebenstraße. Eine Kantine gibt es auch, wo man sich Sandwiches, Kaffee, Getränke und mittags sogar ein, zwei warme Mahlzeiten zu günstigen Preisen holen kann. Der Empfangsbereich war dauerhaft besetzt von morgens bis abends. Egal, was für Fragen auftraten: Man konnte sie hier auf jeden Fall los werden oder mit anderen Sprachschülern in Kontakt kommen.
Am Montagmorgen sind wir gestartet mit einer Einführungsveranstaltung und einem kurzen Test. Den richtigen Einstufungstest hatten wir bereits von Deutschland aus online absolviert, sodass wir nur noch einen kurzen Test machen mussten und dann schon wussten, in welche Niveaustufe wir kommen.
Der Unterricht war unterteilt in Stunden, in denen wir nur Grammatik oder Konversation geübt haben und spezielle Stunden, in denen „Business for work“ Schwerpunkt war. Die Themenschwerpunkte in den speziellen Stunden haben wir mit unserem Lehrer abgestimmt. Wir hatten also ein Mitspracherecht, damit der Unterricht uns auch wirklich etwas bringt.
Die Gruppen waren klein (ca. 10 Leute), sodass man jeden direkt kannte. Und vor allem waren wir international gemischt mit Teilnehmern aus Deutschland, Italien, Spanien, Brasilien und China. Die Lehrer haben zugesehen, dass wir nicht neben einem Landsmann gesessen haben und es wagen könnten, seine Muttersprache zu sprechen. 😉
Lernen unter Gleichaltrigen
Sowohl Schüler als auch Lehrer waren super nett und aufgeschlossen. Keiner hat sich gescheut, zu sprechen oder auch einmal Fehler zu machen. Man war schließlich dort, um etwas zu lernen. Da wir den 30+-Sprachkurs besuchten, waren alle in den 30ern oder Anfang 40ern – das machte die Freizeitgestaltung auch perfekt, da dieselben Interessen vorhanden waren. Nicht nur von der Sprachschule selber, die viele Ausflüge organisieren, sondern auch von der Gruppe wurden ständig Treffen organisiert. Essen gehen, Erkunden der Umgebung, ein Citytrip in die Hauptstadt Valetta – jeder, der alleine unterwegs war, hatte direkt Anschluss und musste sich nicht allein auf Malta herumtreiben.
Freizeitgestaltung
Wir haben uns natürlich auch die Insel angeschaut. Wenn man schon einmal da ist, möchte man ja auch was sehen. Am besten hat uns die alte Hauptstadt Mdina gefallen, die auch „Stadt der Stille“ genannt wird. Knapp 400 Einwohner wohnen heute noch in der mit Mauern umgebenen kleinen Stadt. Wer dort durch die kleinen autofreien Gassen schlendert, fühlt man sich glatt ins Mittelalter zurück versetzt. Wunderschöne Gebäude, kleine Restaurants und Plätze machen Mdina zu einem einzigartigen Ort. Kein Wunder, dass hier sogar Teile von „Game of Thrones“ gedreht wurden.
Einen weiteren Ausflug machten wir nach Popeye Village, einem ehemaligen Filmset, das für den Film „Popeye, der Seemann“ als Drehort genutzt wurde und jetzt als Touristenattraktion dient. Die bunten Häuser fügen sich wunderschön in die Felsen ein und sind definitiv einen Ausflug wert.
Valetta war nicht umsonst Europas Kulturhauptstadt 2018. Die Hauptstadt der Insel bietet viel: wunderschöne Gebäude, kleine verwinkelte Gassen, durch die man schlendern und die Zeit vergessen kann, original maltesische Restaurants und Cafés und natürlich auch ein bisschen Großstadtfeeling auf der Flaniermeile. Nicht zuletzt muss ich das kristallklare Wasser erwähnen, dass man oft von den steilen Klippen aus bewundern konnte. Mal grün oder türkis, mal blau schimmernd – aber immer wunderschön.
Fazit
Es gibt natürlich noch weit mehr auf der Insel zu unternehmen und erkunden: die Nachbarorte von St. Julian’s, das komplette Umland, Gozo und und und… Was sollen wir sagen? Eine Woche ist definitiv zu kurz, um alles zu sehen. Aber wir hatten eine tolle Zeit und denken gern zurück an die schönen Momente und tollen Menschen, die wir dort getroffen haben! Vielleicht kommen wir irgendwann einmal wieder. Man lernt schließlich nie aus und der Sprachkurs hat definitiv etwas gebracht, for sure.
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